Aua1457: Hinter den DN-Kulissen (46): Grüße aus Rüsselsheim oder Jenny McDevin droht und bekennt

 

{TS-Kritik}

[03.12.2014]

 

Am 23. September 2014 erschoss die Polizei zwei in der Rüsselsheimer Innenstadt unbegleitet herumlaufende Hunde, nachdem diese zuvor angeblich mehrere Passanten gebissen hatten.

Und dann brach die Hölle los: Ein Hype und Shitstorm gigantischen Ausmaßes richtete sich gegen die Polizeibeamten und die Stadt Rüsselsheim. Alle Medien – Radio und Fernsehen inklusive – berichteten wochenlang (vgl. Linksammlung in Aua1410). Es gab zwei Demonstrationsveranstaltungen. Ein äußerst dubioser Verein wurde gegründet. Die Akteure sammelten massiv Spenden.

 

Bildzitat Screenshot wie in Aua1413: Sie habe sich „für die falsche Sache“ eingesetzt, schreibt Jenny McDevin und möchte die kritische DN-Berichterstattung über diese falsche Sache pauschalt gelöscht wissen. Dass die Kimbo-Tays-Verweser sogar mit T-Shirts und Aufkleber die  Vermarktung der toten Hunde in Angriff nahmen, davon schreibt sie nichts.

 

 

Voraussetzungen für Namensnennung

Als Dirigentin im Zentrum der Agitation trat die Nagelstudio-Inhaberin Jenny McDevin von sich aus an die Öffentlichkeit. Sie war Veranstalterin der Demonstrationen und trat vor Fernsehkameras. Außerdem ließ sie sich als erste Vorsitzende auf Lebenszeit, ein Verstoß gegen das Vereinsrecht, des hurtig gegründeten Vereins Pro Kimbo & Tays e. V. i. Gr. wählen (vgl. Aua1436). Die Webseite dieses Vereins ist inzwischen nicht mehr unter der seinerzeit beworbenen URL aufrufbar.

Schon in ihrer Eigenschaft als gewählte erste Vorsitzende des ominösen Vereins darf Jenny McDevin namentlich genannt werden. Hinzu kommt jedoch, dass sie von sich aus an die Öffentlichkeit getreten ist, diese nachgerade gesucht und für ihr Anliegen benutzt hat sowie sich als Demonstrationsveranstalterin präsentierte.

Am 28. Oktober 2014 suchte Jenny McDevin mit einem persönlichen Text unter der URL https://jennymcd.weebly.com/ erneut die Öffentlichkeit (URL ist noch verfügbar; Text wurde kurz darauf gelöscht). Darin benannte sie auch die bis dahin gesammelten Spenden, die sich insgesamt auf knapp 6.000 Euro belaufen haben sollen. Außerdem gab McDevin zu, dass eine Strafanzeige wegen des Verdachts des Spendenbetrugs gegen sie vorliege.

Auch dieser Text war nach kurzer Zeit schon wieder aus dem Netz verschwunden und ist auch heute nicht mehr verfügbar, wurde aber von dieser Redaktion gesichert.

Wie verschiedene Zeitungen berichteten, sei es im Umfeld der ganzen Aktionen zugunsten der Kimbo-Tays-Spendensammler zu einer ganzen Reihe mutmaßlicher Straftaten gekommen, besonders im Internet mit schockierenden Gewaltphantasien und Morddrohungen.

Wie viel Leid die Akteure über wie viele Menschen durch diesen bundesweiten Shitstorm gebracht haben, lässt sich nicht messen.

 

McDevin: „für eine falsche Sache eingesetzt“

Und was sagt die Dirigentin und Vereinsvorsitzende nur wenige Monate später dazu?

              

Tut mir Leid, Fehler sind da um aus Ihnen zu lernen und das ich mich für eine falsche Sache eingesetzt habe, habe ich jetzt im Nachhinein eben auch gemerkt.

(Jenny McDevin in einer Mail an die DN-Redaktion vom 02.12.14; Originaldiktion)

              

Aha, „für eine falsche Sache eingesetzt“! So einfach ist das?

Der erfreuliche Erkenntnisprozess der Jenny McDevin reicht allerdings nicht so weit, für ihren Einsatz für die falsche Sache auch die Verantwortung zu übernehmen. Jetzt droht sie Dritten, die zu einem früheren Zeitpunkt das ganz Offensichtliche erkannt hatten und darüber in ihrer Funktion als Bloggerin berichtet hatten: der Einsatz für eine falsche Sache mit den falschen Methoden.

 

Unsubstantiierte pauschale Löschungsaufforderung

Am 2. Dezember 2014 fordert Jenny McDevin in einer E-Mail an die DN-Redaktion pauschal die „Löschung diverser Artikel“. Mit der korrekten Bezeichnung der zur Löschung gewünschten Artikel hält sie sich dabei gar nicht erst auf. Auch nicht damit, die angeblich ihr “Urheberrecht“ verletzenden Veröffentlichungen, die „üble Nachrede, Verleumdung und Rufschädigung“ einzeln anzugeben und mit Quelle zu benennen, was notwendig wäre, um überhaupt über dieses Anliegen kommunizieren zu können.

Zwar betont McDevin ihr Interesse an einer „friedlichen und gütlichen Einigung“, kündigt aber schon die Beauftragung eines Anwalts an.

Wie DN auf derlei unsubstantiierte und noch dazu pauschale Löschungsaufforderungen oder auch anwaltliche Abmahnungen reagiert, ist hinlänglich bekannt und insbesondere in diesen Artikeln umfassend dokumentiert: Aua981 / Aua1250 / Aua1262 / Aua1319 / Aua1379 / Aua1394 / Aua1405  und Aua1444.

Entsprechendes formulierte die Antwortmail der DN-Redaktion an Jenny McDevin.

 

NOCH eine Anti-Doggennetz.de-Seite?

Jenny McDevin ist der Name, der sich in der Öffentlichkeit zuvorderst mit dem gesamten Shitstorm und allen Aktionen im Zusammenhang mit dem Tod der beiden Hunde in Rüsselsheim verbindet, weil die Hundefreundin von sich aus diese Öffentlichkeit suchte. Heute gibt sie zwar zu, sich für die falsche Sache eingesetzt zu haben. Die Konsequenzen daraus jedoch möchte sie nicht tragen.

Deshalb ist es wenig überraschend, dass McDevin mit einer langen Mail voller Drohungen auf die obige Ansage der DN-Redaktion reagiert. So kündigt sie u. a. an:

              

Ich werde gespannt darauf warten, wie Sie schauen werden, wenn es extra für Sie eine Internetseite geben wird. Warum sollten wir Sie nicht mit Ihren eigenen „Linguistischen“ Mitteln schlagen!? Selbst wenn das gerichtliche Verfahren scheitern wird, wird es sicherlich noch genug andere Mittel und Wege geben, so wie Sie es auch betreiben. Sie sollten manche Menschen nicht unterschätzen, denn auf dem dünnen Eis, auf dem Sie sich bewegen, kann ich mich schon lange bewegen.

Ich möchte Sie nicht bedrohen, oder Sie provozieren, das liegt mir fern. Denn im Gegensatz zu anderen Menschen besitze ich Respekt und Niveau. Damit möchte ich Ihnen lediglich die Wege aufzeichnen, die man gehen kann.

(Jenny McDevin in einer weiteren Mail vom 02.12.14 an die DN-Redaktion)

  

              

Nun, zum einen ist es natürlich erfreulich, dass McDevin hier schon vorab die Verantwortung für die nächste Anti-Doggennetz.de-Seite übernimmt. Da von ihr zumindest eine ladefähige Adresse existiert, können sich die DN-Anwälte über deren Inhalte notfalls direkt mit Frau McDevin auseinandersetzen.

Zum auch nicht neuen Gedanken einer Anti-DN-Seite möchte diese Redaktion folgende warme Empfehlung aussprechen:

 

 Ziehen Sie sich bitte eine Nummer und stellen Sie sich ganz hinten an!

 

NOCH so eine Seite? Bei den schon gefühlten 279 anderen? Nun ja, wenn es die Kränkungen der jeweiligen Seitenbetreiber heilt.

Mit „Schauen“ allerdings wird es nichts, denn diese Redaktion hat sich schon lange die wohltuende Strategie angeeignet, derlei Seiten einfach nicht zur Kenntnis zu nehmen; es sei denn, es gibt Hinweise darauf, dass deren Betreiber juristisch für die Inhalte haftbar gemacht werden können.

Im Allgemeinen und bei an narzisstischer Persönlichkeitsstörung Leidenden wird das Interesse an der Person der DN-Herausgeberin, Karin Burger, massiv überschätzt. Who the fuck is Karin Burger? Die User kommen auf DN, weil sie Informationen über diesen, diesen, diesen oder diesen oder einen der zahlreichen anderen Tierschutzvereine suchen, sich über den Rechtsextremismus im Tierschutz oder die Auslandsschlepperei informieren oder einfach nur lachen wollen. Für Karin Burger interessieren sie sich vergleichsweise – man muss es so schonungslos sagen – gar nicht.

DN existiert seit mehr als vier Jahren. Hetzseiten gegen DN existieren seit vier Jahren. Die Zugriffszahlen auf DN steigen kontinuierlich. Es gibt keine negative, es gibt nur Werbung! Zu unwichtigen Blogs gbt es keine Anti-Seiten! DN dankt für die Blumen!

Aber solche Hetz- und Verleumdungswebseiten haben durchaus eine psychologisch wertvolle Funktion, versammeln sich dort unter gegenseitigem Schulterklopfen all jene, denen dieser Blog schon einmal auf den Zeh getrappt ist. Und derer ist Legion! Im rechtsfreien Raum, weil mit Impressum im Ausland, oder im Schutz der Anonymität nehmen sich da gekränkte Tierschützer, legasthene Großmäuler und Spendensammler gegenseitig in den Arm und freuen sich.

Das ist doch schön?

 

Für das Leberwurst-Managment gekränkter Seelen in der Tierschutzszene gibt es verschiedene Wege, wie auch die E-Mail von Jenny McDevin an die DN-Redaktion erklärt!
Foto: Tim Reckmann / pixelio.de

 

 

Unter Rückgriff auf die digitale Infrastruktur der Rechtsextremisten

Recherchiert der Interessierte die Hintergründe solcher Seiten, stößt er auf das Offensichtliche: Es gibt in der gesamten Tierschutzszene keine andere Webseite, die so massiv gegen Rechtsextremismus, Neonazis, Menschenhasser und Faschisten aufsteht wie DN.

Deshalb ist es keine Überraschung, dass die digitale Infrastruktur solcher Hetzseiten von Dienstleistern bereitgestellt wird, welche als „Tech C“ für verfassungsfeindliche und rechtsextremistische Seiten recherchierbar sind. In einem aktuellen Fall etwa ist das ein Anbieter, der von zahlreichen Quellen, teilweise Rechtsanwälten, im Zusammenhang mit Internetterrorismus, mit der Gewinnspielmafia, im Kontext mit dem Deutschen Polizeihilfswerk sowie im Kontext mit der „geheimen Weltnetzseite“ des später verbotenen rechtsextremistischen Freien Netz Süd  genannt wird (auch hier).

Hinter den bislang bekannten (oder auch unbekannten) Anti-Doggennetz.de-Seiten stecken – abgesehen von den szenebekannten Psychopathen – die Rechtsextremisten; mit einer Aktionszelle bei den Görlitzer Neonazis.

Das – juristisch nicht fassbare Hetzseiten – passiert allen Journalisten, die gegen rechts schreiben. Darum kümmern sich die Behörden.

Keiner Aufregung, noch viel weniger des Augenmerks wert.

Tröstlich für Jenny McDevin jedoch ist: Mit diesem kleinartigen Plan wird sie mannigfaltige Unterstützer finden! Wir lassen uns einfach alle überraschen, wenn die Nagelfeileuse dann mit „linguistischen Mitteln“(?) zurückschlägt. Für die dazu notwendige kühne Talentsvermutung („linguistische Mittel“) jedenfalls gebührt ihr schon einmal Hochachtung; Karin Burger jedenfalls kriegt kaum ihre eigenen Nägel gerade gefeilt!

Trotz der Länge der McDevin-Mail enthält diese leider keine Hinweise darauf, was aus den Tausenden Euros geworden ist, welche „für eine falsche Sache“ gesammelt wurden.

 

Weitere DN-Artikel der Serie Rüsselsheimer Polizist erschießt 2 Hunde:

Aua1408 / Aua1410 / Aua1412P / Aua1413 / Satire außer der Reihe: Aua1436 /Aua1437 /

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