3.3 Auswahl der Rassen

Auch zwei Hunde ein und derselben Gruppe werden gelegentlich einmal Dinge untereinander zu klären haben. Wer schnappt sich die vom Tisch gefallene Scheibe Wurst? Wer schlägt den hinter dem eigenen Gartenzaun frech vorbeilaufenden Artgenossen in die Flucht? Bei gleich großen Hunden sind auch die Chancen gleich verteilt, wenn es mal zu handgreiflichen Auseinandersetzungen kommt. Schnappt aber die Dogge im Affekt nach dem Yorkshire-Terrier, Chihuahua oder Malteser, erleidet der zwergenhafte Artgenosse bei dieser innerartlich vollkommen normalen Zurückweisung oder Abgrenzung unter Umständen schwerste, wenn nicht sogar tödliche Verletzungen. Die Praxis weist eine Fülle solcher Fälle aus.

Überdies kommt es bei der Vergesellschaftung von Extremrassen, also extrem groß mit extrem winzig, noch viel häufiger als in anderen Verbindungen zu einem ausgeprägten Beschützerinstinkt beim größeren Partner. Das macht Begegnungen mit fremden Hunden und Menschen noch schwieriger!

Die größten Chancen auf eine harmonische Gruppensituation hat man deshalb dann, wenn auch die Hunde körperlich miteinander harmonieren. Zu einhundert Prozent erfüllt ist diese Forderung natürlich bei der Haltung von zwei Doggen. Aber auch die Dogge mit einem Retriever, Schäferhund oder Mischling vergleichbarer Größe zu vergesellschaften, ist in der Regel kein Problem. Kritisch werden Zwei-Hunde-Haltungen erst dann, wenn die gelegentlich sehr beliebten Extremrassen-Verpaarungen gewählt werden: also die Dogge mit einem Zwerg- oder Miniaturhund kombiniert wird. Das sieht vielleicht spektakulär oder lustig aus, kynologisch sinnvoll ist es nicht.