2.4.2 Vorkontrolle

Denn nach den vielen Fragen geht es ja weiter: die Tierschützer kündigen nach Terminabsprache eine sogenannte Vorkontrolle an. „Kontrolle“ ist natürlich ein böses Wort, weshalb diese Besuche diplomatischer oft auch als „Vorgespräch“, „Informationsgespräch“ etc. bezeichnet werden. Unterm Strich bleibt es aber eine Kontrolle, bei der in erster Linie überprüft werden soll, ob die gemachten Angaben zu den Haltungsbedingungen auch der Realität entsprechen. Und es würde den Rahmen dieser Publikation sprengen zu berichten, welche Entdeckungen Tierschützer oft bei diesen Besuchen machen! Eine im Internet verfügbare Leseprobe zu Sinn oder behauptetem Unsinn von Vorkontrollen findet sich unter www.hundezeitung.de (dort auf der linken Spalte zu „Top Themen“ gehen und auf „Vorkontrollen bei Tierheimhunden“ optionieren).

Um gleich den nächsten Irrtum auszuräumen: vorkontrollierte Doggeninteressenten brauchen ihre Wohnung weder putzen noch aufzuräumen. Darum geht es NICHT!

Hauptbestandteil der Vorkontrolle ist neben der optischen Wahrnehmung der realen Haltungsbedingungen im seriösen Doggenschutz aber dann tatsächlich das Informationsgespräch. Hierbei wird im Idealfall und z. B. beim Doggen-Netz umfassend über die Rasse allgemein und die zur Vermittlung anstehende Dogge speziell informiert: von Ernährung über Erziehung bis zu rassespezifischen Krankheiten und Gefahren. Sofern entfernungstechnisch möglich, wird die zur Disposition stehende Dogge oder häufig auch einfach die eigene Dogge des Vorkontrollierenden mitgebracht, um alle Fragen quasi am lebenden Modell zu klären, die Reaktion der Interessenten auf die faktische Präsenz des „Apoll der Hunderrassen“ in den eigenen vier Wänden zu beobachten.

Im Idealfall ist man sich gegenseitig sympathisch, die Kontrolle wird zum Besuch, der informative Vortrag zu einem lebhaften Dialog, und hinterher hat es keinem weh getan! Schmerzempfindliche steigen in der Regel schon zu einem früheren Zeitpunkt dieses Vermittlungsprozederes aus.