1.1.6 Doggen-Seiber

Eine weitere rassespezifische Besonderheit, die erst so richtig bei der Indoor-Haltung zur Geltung kommt, ist das, was mit dialektal unterschiedlichen Begriffen als Doggen-Seiber, Doggen-Schlonz, Sabbel, Schmiere, Lefzensaft, Hungerfäden u. ä. bezeichnet wird. Wie sehr und wann eine Dogge seibert oder sabbelt, hängt neben der Stärke der Belefzung auch von der Art der Ernährung und der Maulhygiene ab. Grundsätzlich muss sich ein Doggenhalter auf dunkel gefärbte Schlieren und Flecken an Decke, Wand, Möbeln und Fenstern gefasst machen. Es darf eigentlich nicht sein, wie im Doggenschutz immer wieder zu erleben, dass Doggen von ihren Haltern nur wegen dieser ungeliebten und zweifellos in der Ästhetik umstrittenen Spuren an der Inneneinrichtung weggegeben werden. Das MUSS man vorher wissen und sich genau überlegen, ob man damit leben kann! Die Kreativität erfahrener Doggenhalter, mit diesen Seiberflecken umzugehen, ist enorm. Schon mit einem Latex-Anstrich auf Raufasertapete und dem 14tägigen Gang durch die Wohnung, ausgerüstet mit Zahnbürstchen, einem Schälchen warmen Wassers und einem sauberen Lappen, lässt sich dieses Phänomen kontrollieren. Übrigens: Maler und Anstreicher schätzen Doggen aufgrund ihres umsatzsteigernden Effektes sehr!

Das Thema Doggen-Seiber verweist gleichzeitig auf eine wichtige charakterliche Voraussetzung des idealen Doggenhalters: er braucht nämlich eine gute Portion Humor und Selbstironie. Putzteufel, Sauberkeitsfanatiker und Ordnungsfetischisten werden mit diesem Hund nicht wirklich glücklich. Und dass man sich mit viel Humor, beinaher wissenschaftlicher Gründlichkeit, epischer Breiter und graphischem Dokumentationseifer dem Thema Doggen-Seiber widmen kann, beweist die recht unterhaltsame Website www.schlunzis.de.