Aua908: Rüsselheim e. V. Schweinerettungsdesaster (19): Transparenzattacke mit irritierenden Zahlen

 

{TS-Kritik}

 

Aus gegebenem Anlass ändert Doggennetz.de die bisherige Artikelüberschrift „Rüsselheim e. V. Schweineleichenticker“ auf „Rüsselheim e. V. Schweinerettungsdesaster“ plus fortlaufende Nummer der Artikelserie.
Da der Verein aktuell keinerlei überprüfbare Infos zum Befinden der Schweine, der Qualität der Unterbringung und ihrem Wohlbefinden veröffentlicht, gibt es seit dem Abtransport der Schweine aus der illegalen Haltung in Stapen keine Angaben mehr über weitere verletzte oder gar verstorbene Schweine. Der Ticker tickt nicht mehr. Deshalb  ergibt dieser Headline-Bestandteil aktuell keinen Sinn.

 

Das Spülwasser der dreckigen Wäsche, die jetzt von dem Verein Rüsselheim e. V. und dessen früherer Partnerin Sabine Schmutzler gründlich durchs Netz gespült wird (vgl. auch Aua897), enthält interessante Rückstände.

 

Transparenz als Rache

Immerhin führt die Schlammschlacht zu unerwarteten  Transparenz-Höhepunkten seitens des Vereins Rüsselheim e. V., der bisher eher durch eine willkürliche Informationspolitik auffiel. 

Urplötzlich wurden nun in der Schweinerettungsgruppe auf Facebook von „Andrea Rüsselheim“ alle an den ehemaligen Pflegeplatz Sabine Schmutzler geflossenen Zahlungen veröffentlicht.

Damit Doggennetz.de nicht wieder der illegalen Datenbeschaffung bezichtigt wird (vgl. Aua904), verweist die Redaktion gleich darauf, dass sie sich auf dieses Posting im Antivegan-Forum mit Direktzitat aus der FB-Gruppe bezieht.

 
Bildzitat Screenshot von Antivegan-Forum, Der Wahnsinn fängt erst richtig an, S. 234, Posting vom 15.02.2010 als Zitat aus der Facebook-Schweinerettungsgruppe.

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Bildzitat Screenshot ibid.

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Um der besseren Lesbarkeit willen hier die Zahlen noch einmal in der Übersicht:

               26.11.2012 Tränken / Eimer 35,00€
23.11.2012 Versorgung 30 Schweine November 240,00€
16.11.2012 Futterlieferung AMK Rittleben 528,00€
27.12.2012 Containerabholung/Umbau 1000,00€
21.12.2012 Umbaukosten 1000,00€
20.12.2012 Vorschuss auf Versorgung Januar 2000,00€
12.12.2012 Futterlieferung AMK Rittleben 462,40€
03.12.2012 Versorgung 30 Schweine Dezember 720,00€
14.12.2012 Vorschuss Versorgung Januar paypal 880,00€
17.12.2012 Vorschuss Versorgung Januar paypal 1000,00€
29.01.2013 Zeitarbeitskraft zur Versorgung 314,45€
24.01.2013 Futterlieferung AMK Rittleben 1535,66€
23.01.2013 Heizkosten 500,00€
21.01.2013 Heizkosten 500,00€
17.01,2013 Heizkosten 600,00€
16.01.2013 Heizer + Heizkosten 938,52€
11.01.2013 Interhygiene / Desinfektionsartikel 210,03€
08.01.2013 Für Tröge (knapp 500 nur benötigt!) 1500,00€
04.01.2013 Futterlieferung AMK Rittleben 444,48€
03.01.2013 Umbaukosten abzgl. Vorschuss 2724,83€
03.01.2013 Versorgung 30 Schweine Januar abzgl. VS 520,00€
02.01.2013 Versorgung Januar abzgl. Vorschuss 1040,00€

Gesamtsumme: € 18693,37

              

Die Veröffentlichung dieser Zahlen im AV-Forum ist seit dem 15. Februar einsehbar und bleibt offensichtlich vom Verein Rüsselheim e. V. unbeanstandet.

Aktuell läuft die Diskussion um diese Zahlen auf Facebook fort. Sabine Schmutzler ergänzt sie mit Erklärungen, wofür sie das Geld verwendet habe.

Das jedoch soll für die Doggennetz.de-Berichterstattung nicht der Punkt sein.

 

Satzungsgemäße Verwendung?

Der Diskussionsverlauf auf Facebook lässt zumindest die Interpretation zu, dass Rüsselheim e. V. jetzt auf einmal Zahlen veröffentlicht mit dem Ziel, dem früheren Partner in Stapen zu schaden oder ihn bloßzustellen. Und in der Tat: Weit über 18.000 Euro für die Unterbringung von (damals noch) rund 140 Schweinen für nicht einmal vier Wochen,  das ist ein stolzer Preis. Oder unwirtschaftliches Handeln?

Die Frage ist allerdings, ob sich diese an sich lobenswerte „Transparenzinitiative“ des gemeinnützigen Vereins auf Dauer auszahlt. Denn angewiesen hat diese extremen Summen der Verein.

Wenn obige Zahlen stimmen, würde es bedeuten, dass allein 3.724,83 Euro (Zahlungen vom 27.12.2012 und vom 03.01.2013) für den „Umbau“ in Stapen bezahlt wurde. Das ist viel Geld angesichts der Tatsache, dass es sich dort um eine durch und durch illegale Unterbringungen der Tiere für nicht einmal vier Wochen handelte.

Gravierend auch sind die Heizkosten mit insgesamt 2.538,52 Euro gemäß dieser Liste zuzüglich des Hinweises, dass die Miete für die Heizaggregate darin noch gar nicht enthalten sei. Diese Kosten sind ja nur deshalb entstanden, weil der Verein seine Sorgfaltspflichten nicht erfüllt und die Schweine in eine illegale Haltung übergeben hat.

Ob derlei enorme Summen für den Umbaueiner illegalen Unterbringung und die wärmetechnischen Kompensationsmaßnahmen derselben auf behördliche Intervention hin mit einer verantwortungsbewussten und satzungsgemäßen Mittelverwendung eines gemeinnnützigen Vereins in Einklang stehen, lässt sich fragen. Zumindest bieten sich den vielen Kritikern des Vereins über diese Mittelverwendung formaljuristische Ansatzpunkte.

 

Ungerecht?

Am 23. November 2012 soll Sabine Schmutzler für die Versorgung von 30 Schweinen im November 240 Euro erhalten habe (8 Euro pro Schwein).

Warum die Versorgung derselben Anzahl von Schweinen nur einen Monat später dann das Dreifache einbringt (24 Euro pro Schwein), ist nicht nachvollziehbar: Die Liste weist am 03.12.2012 die Zahlung von € 720,00 für „Versorgung 30 Schweine Dezember“ aus.

Der angebliche Ökobauer in Treuenbrietzen, der aktuell rund 130 Schweine versorgen muss, erhält dafür aber nur 500 Euro – inklusive der Pacht für den Uralt-Stall (vgl. Vertrag in Aua889). Die Pacht betrage nach telefonischer Auskunft des Verpächters der DN-Redaktion grob etwa € 200,00. Das würde bedeuten, der jetzige Pflegeplatz erhielte für 130 Schweine rund 300 Euro (2,30 pro Schwein). Das erscheint im Abgleich mit den Zahlungen an Sabine Schmutzler ungerecht – gegenüber dem Ökobauern?

Wer versteht das?

 

Hohe Versorgungskosten

Überhaupt irritieren die doch erheblichen Summen, welche der Verein nach dieser Aufstellung für die „Versorgung der Schweine“ gezahlt haben will:

              

27.12.2012: Vorschuss auf Versorgung Januar € 2.000
14.12.2012: Vorschuss Versorgung Januar € 880
17.12.2012: Vorschuss Versorgung Januar € 1.000
03.01.2013 Versorgung 30 Schweine Januar abzgl. VS € 520,00
02.01.2013 Versorgung Januar abzügl. Vorschuss € 1040,00

Summe: € 5.440,00

              

 

Die Aufstellung definiert nicht, was der Verein unter „Versorgung“ versteht. Das Futter jedoch wurde noch extra bezahlt (vgl. Zahlung vom 24.01.2013).

Die Gesamtsumme obiger Beträge mit dem angegebenen Verwendungszweck „Versorgung der Schweine Januar 2013“ beläuft sich auf € 5.440! Dabei zu berücksichtigen ist, dass der Verein auch noch eine Zeitarbeitskraft mit 314,45 € bezahlt habe.

 

Ein historisches Dokument

Das Schweinerettungsdesaster des Vereins Rüsselheim e. V. und seine weitreichenden Implikationen (vgl. Aua904) muss man auch in den historischen Bezügen verstehen. Dazu gehört für das Kapitel Stapen auch die Vorgeschichte von Sabine Schmutzler noch zu Zeiten des Vereins SOS Pferdehilfe e. V. (vgl. dazu auch diverse Links in Aua857).

Da insbesondere im AV-Forum die Frage nach früheren Partnern von Sabine Schmutzler noch zu den Zeiten der SOS-Pferdehilfe gestellt wurde, ist Doggennetz.de gern mit Screenshots aus seinem umfangreichen Redaktionsarchiv behilflich:

  
Bildzitat von Screenshots.com für das Jahr 2009! Die SOS-Pferdehilfe e. V. war seinerzeit Partner des Europäischen Tier- und Naturschutzvereines e. V. (ETN) und durfte dessen Logo verwenden.

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ibid.

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