Aua1189: Menschen- contra Tierschutz in Rumänien (18): Ein sensationell differenzierter Vor-Ort-Bericht von Anja Dingeldein
{TS-Kritik mit immer mehr Ironie}
Ein Highlight der Adventszeit auch ohne Advent: Wer beim aktuellen Thema Rumänien angesichts des offensichtlichen Unvermögens der großen Tierschutzorganisationen und deren prominenter Tierschutz-Schausteller à la Frank Weber meint, alle Hoffnungen fahren lassen zu müssen, darf wieder etwas von dieser konstruktiven Energie schöpfen. Es gibt sie noch. Ganz selten. Selbstverständlich nicht im Dunstkreis der großen Spendenakquisiteure. Selbst im Ausland residierend. Aber doch: Ganz offensichtlich hochengagierte Tierschützerinnen,
– die zu einer differenzierten Betrachtung der komplexen Lage in Rumänien fähig sind;
– die auf die pauschale Verurteilung eines ganzen Volkes als blutrünstige Hundemörder und die Etikettierung eines europäischen Landes im Jahr 2014 als „Dog Auschwitz“ verzichten (Aua1081; satirisch aufgegriffen in Aua1082P);
– die Tierfreunde und Spender nicht mit mehr oder weniger unverschämten, auf jeden Fall aber hochgradig undiplomatischen Briefen an rumänische Politiker verschaukeln;
– die nicht bei der Werbung für das Hunde-Guantanamo Smeura rührungslos mit dem Kamerateam an angeblich über 4.000 Hunden vorbeischlendern, welche dort kaserniert in ungeheizten Zwingern wahlweise dem rumänischen Winter oder dem Abenteuer als Schlepper-Hund entgegensehen;
– die vielleicht doch ein Problem damit haben, bei den gemachten Fernsehaufnahmen vorschriftswidrige Transportbedingungen (mehrere Hunde in 1 Box; Welpen; kein Mittelgang etc.) in deutsche Wohnzimmer zu strahlen (vielleicht weil sie die entsprechenden Vorschriften kennen?);
– und die nicht anderweitig danach trachten, die Emotionen und die Hysterie zum Thema Rumänien für ihre eigenen miesen Absichten maximal aufzuheizen …
[wo ist mein Thema???] … Auf jeden Fall: Es gibt sie noch! Das beweist dieser Artikel von Anja Dingeldein auf Politropolis am 11. Dezember 2013.
Die Rumänen sind keine blutrünstigen Tiermörder
Okay, 1 guter Text macht noch keine vernünftige Tierschützerin. Das haben DN und seine Leser spätestens mit dem Rohrkrepierer Rosa Hackl gelernt.
Dennoch: Was Anja Dingeldein in ihrem Artikel Aktivistin Angie über den Tierschutz und die Situation in Rumänien, veröffentlicht am 11. Dezember 2013 auf Politropolis schreibt, wärmt endlich mal den Verstand!
DN ist beeindruckt! Dingeldein zeigt, dass eine differenzierte Betrachtung der mehr als komplexen Situation vor Ort möglich ist! Sie schreibt auch nicht vom grünen Tisch, sondern war selbst mehrfach in Rumänien. Ausdrücklich und mit Einzelfallschilderungen tritt sie der von den „Großen“ betriebenen pauschalisierten Auslandshetze entgegen: Die Rumänen sind keine blutrünstigen Tiermörder!
Mutig, Frau Dingeldein! Solche humanen, vernünftigen, konstruktiven Positionen sind im Tierschutz nicht gefragt. Wer der Panikmache und Auslandshetze derart kompetent entgegentritt, darf Shitstorm gewärtigen. Erst recht, wenn eine solche Praktikerin mit heiler Gesamtethik und nachhaltigen Ansätzen ihrer Hilfsprojekte auch noch eine gute Kritik auf DN bekommt!
Wo die „Hilfe“ des „Tierschützers“ zur Qual wird
Wie kann man nur so intelligent sein, Vorgehensweisen aus der humanen Entwicklungshilfe auf den Tierschutz übertragen zu wollen? Dingeldein arbeitet doch tatsächlich mit einem RUMÄNISCHEN Tierarzt zusammen! Völlig revolutionär – und gar nicht gut für die Spendenakquise, wenn man auf missionierende deutsche Tierärzte verzichtet, die den Negern im Urwald das Skalpell aus der Hand winden und sich ihren Kleinmädchentraum erfüllen (satirisch in Aua1148P).
Am langen Ende wird herauskommen, dass Dingeldein vermutlich wieder von DN ferngesteuert ist? Zumindest setzt sie durch die Kooperation mit den Barbaren und Halbaffen vor Ort das um, was in Aua914 und Aua923 skizziert wurde.
Und: Sie kann sehen! Sie kann es tatsächlich sehen, das unendliche Leid, welches fehlgeleitete, anmaßende und erbarmunglose deutsche Tierliebe über rumänische Straßenhunde großflächig ergießt, wenn man dem tabuisierten Teil des Lebens seine Rechte raubt:
Als ich im Januar dieses Jahres ein Praktikum in der Klinik von Dr. Aurelian Stefan gemacht hatte, wurde ich immer wieder mit der Tatsache konfrontiert, dass man die Tiere um jeden Preis retten will. Es wurden Tiere “zusammengeflickt“, bei denen ich mich immer wieder fragen musste, ob das im Sinne der Tieres war. Ein weiteres Thema ist das Einschläfern von Tieren, die im Endstadium von schweren und unheilbaren Erkrankungen lagen und es keine Hoffnung mehr auf Genesung gab – aber die Besitzer oder Tierschützer, die die Tiere gefunden hatten, zeigten kein Einsehen. Meist mussten wir die armen Tiere aufnehmen bis sie dann qualvoll starben. Oftmals mit grossen Schmerzen, da die Schmerzmittel nichts mehr halfen. Eine Frage stelle ich mir immer wieder. Ein Beispiel ist ein relativ aktueller Fall, den ich im Facebook verfolgt habe: da wurde ein Hund ins Leben zurückgeholt dem die Hälfte des oberen Kiefers fehlte. Mir ist bewusst, dass das ein Thema ist, bei dem man nie einer Meinung sein wird, ich jedoch denke es wäre für das Tier eher eine Erlösung, wenn man es einschläfern würde. (Anja Dingeldein: Aktivistin Angie über den Tierschutz und die Situation in Rumänien, 11.12.2013 auf Politropolis; Hervorheb. d. DN-Red.) |
Contra Auslandsschlepper
Wird der überzeugende, vernünftige, gesamtethische Appell Dingeldeins den Hauch einer Chance gegen so emotionale, unsachliche und in ihrer Absicht nackt vor die Kamera tretende Inszenierungen wie die von Frank Weber bei VOX hundkatzemaus am vergangenen und sicherlich auch am kommenden Samstag eine Chance haben? Weber bereitet Deutschland gerade und mit Hilfe der von der Industrie gesponserten Tierschutzseifenoper hundkatzemaus auf die nächste Welle Schlepperhunde vor – mindestens über 4.000 Smeura-Insassen sollen es wohl sein?
Ich habe große Bedenken, wenn ich beobachte, wie viele Tiere jetzt ins Ausland geschafft werden -wie viele davon auf Pflegestellen kommen oder adoptiert werden. Die Menschen meinen es gut wenn sie ein Tier in ihrer Familie aufnehmen. Damit ist es aber nicht getan. Viele nehmen einen Hund auf ohne sich vorher im Klaren zu sein, was vielleicht auf sie zukommt. Sie informieren sich nicht richtig und werden auch nicht richtig informiert. Dann müssen sie feststellen, dass sie und ihre Familie mit der Situation überfordert sind und geben den Hund im Tierheim ab oder reichen ihn weiter. (ibid.; Hervorhebg. d. DN-Red.) |
Dingeldein hat Bedenken? Mit denen steht sie nicht allein, wie zahllose Artikel auf diesem Blog und überall im Internet beweisen.
Dafür steht sie – ohne Kamera! Schade. Sehr sehr sehr schade, aber verständlich. Denn an Hunden, die in Rumänien verbleiben, verdient in Deutschland kein Hundefutterhersteller, kein Tierarzt, kommt die experimentelle Tierchirurgie nicht vorwärts, verdienen keine Hundetrainer, Hundepsychologen, Tierzubehör-Hersteller und -verkäufer und und und.
Wer das zahlenmäßig und strukturell aufgedröselt haben möchte, dem sei neuerlich und dringlich Christoph Jungs Schwarzbuch Hund ans Herz gelegt. Oder als Appetithäppchen hier und hier und hier.
Liebe Frau Dingeldein! Doggennetz.de gratuliert Ihnen aufrichtig zu Ihrem phantastischen Artikel und zu Ihrer offensichtlich profunden und nachhaltigen Tierschutzarbeit in Rumänien. Bitte verzeihen Sie DN, dass diese Redaktion weder den Verein erwähnt, für den Sie tätig sind, noch sich dessen Homepage näher angeschaut hat. Zu groß war unsere Angst, dass die besagte Hoffnung wieder zerstört wird. Versuchen Sie erst gar nicht, den Shitstormern irgendwie die Wahrheit zu überbringen, dass wir beide noch nie miteinander gesprochen haben. Tierschutz-Vernunft außerhalb von DN DARF es nicht geben. Deshalb ist alles Verschwörung, abgesprochen und von Lesegeld-geiler Hand unter dem Teppich vorbereitet. Als von österreichischen Bluthunden gebranntes Kind bitten wir Sie nur, nicht irgendwann auf das Thema Zoophilie umzuschwenken! Bleiben Sie einfach beim Tierschutz! Denn: Es sieht gut aus! Ach so: Danke!!! Mit freundlichen Grüßen Karin Burger www.doggennetz.de
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