Aua1088: Menschen- contra Tierschutz in Rumänien? (9): Katastrophaler Aktionismus nicht nur im Zollernalbkreis

 

{TS-Kritik}

 

Eine ganze Reihe von angeblichen Tierschützern tun ihr Bestes, um die Situation für die Hunde in Rumänien noch zu verschlimmern. Tatort ist wieder einmal Facebook. Einzelne zarte Stimmen, die zu Ruhe und Vernunft aufrufen, gehen in dem selbstdarstellerischen Aktionismus unter.

 

Angehaltene Trapos, beschlagnahmte Hunde

Nicht von offiziellen Quellen bestätigt, aber als Info über Facebook geistern schon seit Tagen plausible Warnungen vor illegalen Trapos durchs Netz. Die DN-Redaktion greift aus deren Fülle willkürlich ein Beispiel heraus:

              

Es werden immer mehr Transporte an den Grenzen Rumänien und Ungarn angehalten die Hunde werden beschlagnahmt. Was mit Ihnen Passieren wird muss man, denke ich hier nicht schreieben. Aber das war nur eine Frage der Zeit.

(Facebook, Patricia P. zitiert Posting von Tierschutz NRW, Uwe N.; 12.09.2013; Originaldiktion; Hervorhebg. d. DN-Red.)

              

Das zitierte Posting von Uwe N. Tierschutz NRW nimmt Bezug auf die hektische Suche von Tierschützern nach Transportern und privaten Fahrzeugen für die illegale Ausfuhr von Hunden aus Rumänien. Da Facebook aber auch für Polizei, Grenzschutz und Behörden zugänglich sei, dürfe man sich über auffliegende Trapos nicht wundern.

Ganz abgesehen davon, dass derlei Panik-Tierschutz nichts anderes ist als übelster Hundehandel.

              

Helfen – ja ohne Frage – aber das, was hier passiert hat mit Tierschutz nichts zu tun. Es werden zu hunderten Hunde direkt von der Straße gesammelt und auf Transporte verfrachte ohne Impfungen ohne Qaurantänezeit. Welpen mit wenigen Wochen. Bei aller Tierliebe Ihr vergesst all die Hunde die !Hier! schon bei uns im Land Leben. Viele Kranke Hunde werden kommen viele Krnakheiten werden sich durch Euere Falsche Hilfe hier verbreiten. Sorry aber nochmals – das hat nichts mit Tierschutz zu tun.

(ibid.; Hervorhebg. d. DN-Red.)

 

              

Natürlich wissen die Behörden inzwischen Bescheid! Hüben wie drüben. Uwe N. verlautbart aus angeblich sehr sicherer Quelle:

              

Und nur zur Info ab Freitag werden überall auf den Autobahnen in Deutschland Polizei in Grosseinsätzen sein um diese Transporte aufzuhalten. Habe ich gestern Abend aus einer 100% igen sicheren Quelle erfahren.

(ibid.; Hervorhebg. d. DN-Red.)

              

 

Im Zollernalbkreis schießen sie den Vogel ab!

Das wird die Damen Katja B. und Petra H. im Zollernalbkreis bestimmt nicht aufhalten, denn die schrecken schon vor gar nichts mehr zurück. Was hier noch unter das Etikett Tierschutz genagelt wird, darf man sich auf der Zunge zergehen lassen:

              

HILEFERUF GERICHTET AN ALLE TIERSCHÜTZER / HELFER IM ZOLLERNALBKREIS!!! WIR BRAUCHEN EURE HILFE!!!!!

WIR SUCHEN DRINGEN für zwei Tage eine Unterbringungsmöglichkeit (Scheune, Hütte, Stall, gesicherter Garten mit Unterschlupf, Stall, Haus, etc.)!!!!!

Es wurden 6 Junghunde aus Rumänien gerettet in in der Woche vom 23.09. ankommen werden!!!!!

Bevor ein Weitertransport an die ES und PS erfolgen kann, sollten sich die Hunde nach der langen Reise, 2 tage erholen können bevor sie den langen Flug nach Canada und USA fortführen.

Sie sind alle sehr scheu und vermutl. nicht stubenrein.

Sie müssen sich etwas regenerieren,… da einige in den USA und Canada noch eine etwas längere Autofahrt noch vor sich haben

WIR BRAUCHEN EURE HILFE!!!!

Bitte Hilfsangebote direkt per PN an Katja B. [Name von der DN-Red. abgekürzt]  oder Petra H. [Name von der DN-Red. abgekürzt] !!!!!

(Quelle; Hervorhebg. d. DN-Red.)

              

6 Junghunde aus Rumänien, „alle sehr scheu“! Die werden jetzt auf Teufel komm raus „gerettet“! Als Zwischenstationen auf ihrer angekündigten Weltreise bis in die USA und Kanada ist ihnen alles zumutbar: Scheune, Hütte, Stall! Dann noch eine Flugreise auf einen anderen Kontinent und dort „noch eine etwas längere Autofahrt“.

Dagegen kommen die Rumänien ja noch human rüber?

Die DN-Redaktion verzichtet auf eine Anfrage beim zuständigen Veterinäramt des Zollernalbkreises, ob die Amtstierärzte dort irgendwas von dieser Hauruck-das-Hundewohl-ist-uns-scheißegal-Rettungsaktion wissen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Trapo es überhaupt aus Rumänien heraus und über die Grenze oder innerhalb Deutschlands unbehelligt bis in den Süden schafft, ist ohnehin vergleichsweise gering. Größer ist dabei schon die Chance, dass die vollkommen gestressten und schon allein durch die verlautbarte geplante Transportlänge tiergequälten Hunde auch noch irgendwelche Krankheiten und Parasiten mitbringen.

Und es ist auch nicht so, dass ausgerechnet Petra H. nicht wüsste, welche Qualen bei dilettantischen Auslandstierschutz herauskommen können (vgl. Aua245).

Solche blindwütigen, kontraproduktiven, mutmaßlich komplett illegalen, verantwortungslosen, der reinen Selbstdarstellung dienenden, sachkundefreien und dem Tierschutz gröblichst schadenden Panikrettungsaktionen finden derzeit massenweise statt!

Tierschutz 2013!

 

Grafik mit freundlicher Genehmigung von Damit Tierschutz wieder sauber wird!