Aua1149P: Menschen- contra Tierschutz in Rumänien (15): Rumänische Tierschützer dementieren Massaker

 

{TS-Kritik}   [erschienen im DNPA am 03.11.13; online verfügbar ab: 17.12.13 ]

 

Die Badische Zeitung ist dieser Redaktion in der Vergangenheit schon mehrfach mit ihren Artikeln zum Tierschutz aufgefallen. Von der durchschnittlichen und lieblos das Klischee bedienenden Tagesjournaille unterscheidet sie sich aufgrund gründlicher Recherche und dem Hinterfragen der gängigen Tierschutz-Thesen. Ein Highlight in dieser Richtung war der Artikel Gibt es Tierbordelle in Deutschland? von Katharina Meyer im September 2012 während der Diskussionen zur Novellierung des Tierschutzgesetzes (vgl. auch Aua766a).

Auch beim aktuellen Hype-Thema Rumänien durchbricht die Badische Zeitung das eingefahrene Muster der Medien. In dem Artikel Rumänien: Tierschützer warnen vor Massakern an Hunden kontrastiert Keno Verseck die Angaben der ausländischen (also auch der deutschen) Tierschützer mit denen der rumänischen Aktivisten:

 

              

Ausländische Tierschützer behaupten, in Rumänien würden Straßenhunde massakriert. Ihre rumänischen Kollegen dementieren – und empfinden die Vorwürfe als kontraproduktiv und herabwürdigend.

(Badische Zeitung 02.22.2013: Rumänien: Tierschützer warnen vor Massaker an Hunden; Hervorheb. d. DN-Red.)

              

Oder so:

              

Auch rumänische Tierschützer protestierten seit Wochen gegen das Gesetz, doch bei den lautstarken Reaktionen ihrer Kollegen aus dem Ausland ist vielen nicht wohl. Sie empfinden sie als kontraproduktiv und auch herabwürdigend. Behördliche Massaker an Hunden gebe es bisher nicht, sagt der Bukarester Tierschutz-Aktivist Kuki Barbuceanu von der internationalen Organisation „Vier Pfoten“.

(ibid.)

              

Bezeichnenderweise nehmen die Tierschützer, welche in der momentanen Hysterie eher moderate Töne anschlagen, auch die menschliche Komponente mit ins Kalkül. Zu diesen scheint – zur nicht geringsten Überraschung dieser Redaktion – auch der Verein VIER PFOTEN zu gehören:

              

Einige Reaktionen aus dem Ausland sind übertrieben„, sagt auch der „Vier-Pfoten“-Sprecher in Wien, Gabriel Paun. „Es gibt Leute, die den Tierschutz ins Extreme treiben. Wir sind insofern auf der Seite der Mehrheit der Menschen in Rumänien, als wir ebenfalls eine Lösung des Straßenhundeproblems anstreben.“

(ibid.)

              

 

Das andere Extrem: RespekTiere.at und Universelles Leben

Wer das krasse Gegenteil des eher kommunikativen und de-eskalierenden Ansatzes der rumänischen Tierschützer und von VIER PFOTEN erleben will, der trage sich in den Verteiler der ebenfalls österreichischen Tierschutzorganisation RespekTiere ein. (Achtung: Nicht verwechseln mit dem deutschen Verein RespekTiere e. V. In Hennef!) Dort schickt eine Claudia B. täglich rund drei Kilometermails durch einen Tierschutzverteiler, der grob gegen alle Datenschutzbestimmungen verstößt.

Inhalte sind: Schriftwechsel mit EU-Abgeordneten übelster Diktion (Beschimpfungen, Beleidigungen etc.), ständige Demonstrationsaufrufe, Petitionen, Protestschreibenaufrufe sowie die Ankündigung mutmaßlich illegaler Einfuhren von Hunden aus Rumänien.

Für RespekTiere.at sind schon seit langem Verbindungen zu der „neuen religiösen Bewegung“ Universelles Leben nachgewiesen.

 

Bildzitat Screenshot von https://www.respektiere.at/news700px.php?catid=&newsid=869 Webseite der österreichischen Tierschutzorganisation RespekTiere.at. Hier wird das Magazin Freiheit für Tiere aus dem UL-nahen Brennglas-Verlag beworben und verlinkt.

Die Zeitschrift „Freiheit für Tiere“ erscheint im Brennglas-Verlag, der zu den Organisationen im „Umfeld“ von Universelles Leben gezählt wird. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof beurteilt die Strukturen von UL in einem Urteil als „totalitär“ (Quelle).

Das Thema Rumänien ist damit ein weiteres Beispiel für die „Versuche des Universellen Lebens, über Tierschutzthemen […] Fuß in der Tierrechtsszene zu fassen“ (Zitat aus Wikipedia). Nicht nur in der Tierrechtsszene, gelte es den Wikipedia-Artikel zu aktualisieren, sondern auch über den karitativen Tierschutz, wie das obige Beispiel zeigt.

Verbindungen von Tierschutzorganisationen zu UL sind kein Schönheitsfehler, sondern ein Alarmzeichen. Nicht umsonst hielt es gerade erst das Deutsche Tierschutzbüro e. V. für angebracht, sich offiziell von UL zu distanzieren (vgl. Aua1112P).

Für das Tierschutz-Thema Rumänien lassen sich obige Verbindungen nachweisen. Für die Themen Zirkus und Zoophilie sind es die Rechtspopulisten und Rechtsextremisten, die über ein vorgebliches Engagement dafür Anhänger suchen.

Um die Tiere selbst geht es in keinem Fall.

 

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