Aua1298P: Ralf Hewelcke (14): Vorwurf einer Azubi: Ausbeutung statt Ausbildung

 

{TS-Kritik}         [Im DNPA erschienen: 14.04.14; online verfügbar ab: 22.05.14]

 

DN setzt die Dokumentation der vorliegenden Beweise und Zeugenaussagen zu der Tierhaltung des Ralf Hewelcke im brandenburgischen Kremmen fort. Eine Liste der bisher erschienenen Artikel findet sich am Ende vom Text.

Einigen Lesern werden viele Passagen des nachstehenden Berichts einer früheren Auszubildenden schon bekannt vorkommen. Deshalb weist die DN-Redaktion ausdrücklich darauf hin, dass alle bisher veröffentlichten Zeugenaussagen von verschiedenen Personen stammen. In Aua1268P berichtete eine Mitarbeiterin aus der Zeit von September 2010 bis August 2011. Aua1271P enthielt die Erfahrungen einer Auszubildenden, die von November 2011 bis Juni 2012 in Kremmen gearbeitet hat. Dem folgte in Aua1274P die Zeugenaussage einer weiteren Auszubildenden, die bei Ralf Hewelcke von September 2009 bis August 2010 die sogenannte Einstiegsqualifizierung Jugendlicher (EQJ) absolviert und dann vom September 2010 bis Juli 2011 das erste Lehrjahr absolviert hat. Den Eindrücken dieser Auszubildenden stellte DN in Aua1289P den Bericht einer ausgebildeten Fachkraft gegenüber, der jedoch zu denselben Ergebnissen kommt.

Alle früheren Mitarbeiter und weitere Kritiker der Tierhaltung von Ralf Hewelcke behaupten, das ganze System in Kremmen funktioniere wirtschaftlich nur, weil auf die Arbeitskraft von Auszubildenden „zurückgegriffen“ werden könne. Denn Ralf Hewelcke selbst ist hauptberuflich als Bezirksschornsteinfeger tätig (vgl. Aua1255; dazu auch Aua1262) und nach Angaben der Mitarbeiter unter der Woche nicht in der Hundepension Sirius anwesend.

 

Polarfüchse sind Wildtiere. Bei Ralf Hewelcke wird/wurde ein Polarfuchs in einem Hundezwinger gehalten. Zu diesem Polarfuchs wird es noch einen eigenen DN-Artikel geben. Diese Aufnahme stammt aus dem Jahr 2013.

Foto: m. n.g.w.1 zu Aua1298P

 

Der fünfte Erfahrungsbericht

Auszubildende spielen deshalb eine große Rolle in dieser Tierhaltung. Folgerichtig veröffentlicht DN nachstehend den Bericht einer weiteren Azubi, die von September 2008 bis Februar 2011 einschlägige Erfahrungen sammeln konnte. Es berichtet J. D. als Nummer 5 in der Reihe früherer Mitarbeiter!

DN weist neuerlich darauf hin, dass Ralf Hewelcke mehrfach Gelegenheit gegeben wurde, zu den erhobenen Vorwürfen der früheren Mitarbeiter und Pensionsgäste Stellung zu nehmen. Er hat davon keinen Gebrauch gemacht.

Da DN den Großteil der in der Zeugenaussage gemachten Angaben nicht überprüfen kann, wird diese als Text Dritter veröffentlicht. Die DN-Redaktion macht sich den Text und die darin erhobenen Vorwürfe nicht zu eigen. Juristisch verantwortlich ist die der Redaktion bekannte Verfasserin des Textes, welche diesen für eine Veröffentlichung auf DN freigegeben hat.

Die Zeugenaussage dieser Mitarbeiterin wurde zur Vorlage bei verschiedenen Behörden im Juli 2012 verfasst und bezieht sich mithin auf den Kenntnisstand der Verfasserin zu diesem Zeitpunkt.

In dem Bericht (blau und kursiv) wird unter anderem die frühere Mitarbeiterin Melanie J. mehrfach und lobend erwähnt; deren Bericht wiederum finden Interessierte in Aua1289P.

 

Ausbeutung statt Ausbildung

Bericht einer Auszubildenden in der Zeit von
September 2008 bis Februar 2011

Meine Tätigkeit auf dem Sirius-Hof begann in den letzten beiden Augustwochen 2008. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich Ralf Hewelcke und seine Ehefrau in Schweden. Der Hof wurde zu diesem Zeitpunkt von der Tochter, die jedoch selbst vollzeit berufstätig war, geleitet. Meine einzigen Ansprechpartner waren daher zwei Azubis. Der dritte Azubi befand sich im Urlaub.

Es herrschte akuter Personalmangel, wodurch eine behutsame Einführung in die Arbeit als Tierpflegerin nicht möglich war. Stattdessen wurde ich umgehend zu den gängigen Alltagsarbeiten herangezogen.

Bereits in den ersten Tagen war erkennbar, dass unter den Mitarbeitern eine große Unzufriedenheit herrschte, sowohl was die Behandlung der Tiere als auch den zwischenmenschlichen Umgang anging. Ein Zusammenhalt zwischen Mitarbeitern und Betriebsführung war offensichtlich nicht vorhanden.

Aus praktischen Gründen nahm ich damals dennoch das Angebot wahr, eine der beiden zur Verfügung stehenden Dienstwohnungen zu beziehen.

 

Erniedrigender Umgangston

Nach der Rückkehr des Ausbilderehepaars aus Schweden stellte sich heraus, dass Ralf Hewelcke als mein „Ausbilder“ aufgrund seiner Tätigkeit als Schornsteinfeger lediglich an den Wochenenden ganztägig anzutreffen war. Hauptansprechpartnerin war daher in allen Fragen seine Ehefrau.

Diese zeichnete sich von Anfang an durch komplette Überforderung aus – sowohl was die zu vermittelnde Sachkunde als auch ihre Führungskompetenzen anging. Vom ersten Tag an bekam ich zu spüren, dass eine große Antipathie mir gegenüber bestand. Der Umgangston war erniedrigend. Permanentes Ausspielen der Mitarbeiter gegeneinander prägte zudem den Alltag.

Psychisch besonders belastend war für mich die Tatsache, dass die Antipathie mir gegenüber nicht etwa auf meiner mangelnden Arbeitsleistung fußte, sondern rein persönliche Motive hatte. Somit war es mir nicht möglich, eine vernünftige Umgangs- und Kommunikationsbasis zu schaffen. Der Umgang der Ehefrau von Ralf Hewelcke mit mir war stets herablassend und feindselig. Sie hat immer den Eindruck vermittelt, als seien alle Azubis und Mitarbeiter inkompetent, faul und desinteressiert. Bereits bei meinem ersten Gespräch mit ihr hat sie über sämtliche damaligen Mitarbeiter des Hofes in einer Art und Weise gesprochen, aus der ihre negative Grundeinstellung klar und deutlich hervorging.

 

 

So stellt sich Ralf Hewelcke selbst der Öffentlichkeit gegenüber dar: „Husky-Experte“. Dies ist ein typisches Beispiel der von der DN-Redaktion nachhaltig kritisierten unkritischen Berichterstattung der Tagesjournaille beim Thema Tierschutz. Denn wie die Polarwölfe tatsächlich gehalten wurden, hat der Verfasser offensichtlich nicht überprüft. Er stammt von der Märkischen Online-Zeitung, 16.08.2011.

 

Ausbildung fand nicht statt

Ralf Hewelcke als mein eigentlicher Ausbilder war wie gesagt nur selten vor Ort. Die mir anfangs ausgehändigte sachliche und zeitliche Gliederung meines Ausbildungsberufes wurde zu keinem Zeitpunkt meiner Lehre eingehalten. Eine zeitgemäße Ausbildung zur Tierpflegerin fand in keinster Weise statt. Vielmehr bestand eine umfassende Diskrepanz zwischen den in der Berufsschule vermittelten Lerninhalten und meiner praktischen Arbeit im Betrieb.

Lehrunterweisungen fanden ebenfalls nicht statt. Das, was er mir laut der sachlichen und zeitlichen Gliederung praktisch hätte beibringen müssen, hat Ralf Hewelcke lediglich als Themen für die Monatsberichte vorgegeben.

Ein persönliches Verhältnis zwischen Ausbilder und mir als Auszubildenden bestand nicht. Sämtliche Ausbildungsinhalte musste ich mir autodidaktisch aneignen, da diese ausschließlich in Form von vorgegebenen Berichtsthemen abgehandelt wurden.

Aufgrund meines persönlichen Vorwissens in der Haltung von Heimtieren als auch in der Haltung und Ausbildung von Hunden sowie aufgrund der in der Berufsschule vermittelten Kenntnisse kristallisierte sich für mich schnell heraus, dass Hr. Hewelcke offenbar schlichtweg die nötige Sachkunde fehlte.

Kenntnisse über einen zeitgemäßen Umgang mit anvertrauten Tieren sowie generell über ein modernes Führen eines Tierheims / einer Tierpension waren nicht vorhanden.

Ralf Hewelcke als mein Ausbilder war weder bestrebt noch in der Lage, mir Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, die einem modernen Verständnis von Tierhaltung auch nur annähernd entsprechen.

 

Tierschutzwidriger Umgang mit den Tieren

Sein Umgang mit den Tieren – insbesondere mit den Hunden – ist schlichtweg als tierschutzwidrig zu bezeichnen. Tiere anzuschreien, zu schlagen, zu bespucken und zu treten entspricht nach meinem Verständnis kaum dem, was einer angehenden Tierpflegerin vermittelt werden sollte.

Moderne Erkenntnisse zur Hundehaltung, -pflege und –erziehung sind bei dem Ausbilder-Ehepaar nicht vorhanden und werden aus Unkenntnis belächelt.

Konkrete Beispiele:

– Der Einsatz von Leckerlies als positive Bestärkung im Sinne der Lerntheorie wird von Hr. Hewelcke als Unterwerfung des Menschen vor dem Hunde verstanden.

– Das Anspucken von Hunden soll eine Dominanzgeste gegenüber dem Hund sein.

 

Zwei Azubis wurden krankenhausreif gebissen

Seine Fürsorgepflicht als Ausbilder hat Hr. Hewelcke vollständig vernachlässigt. Weder wurde mir der Umgang mit gefährlichen Hunden erklärt, noch hat Hr. Hewelcke durch Sicherheitsmaßnahmen dafür gesorgt, dass Azubis und Mitarbeiter sicher ihren Dienst verrichten konnten.

Allein in der Zeit, in der ich meine Ausbildung dort absolvierte, wurden zwei Azubis krankenhausreif gebissen.

Selbst die gängigen Sicherheitsmaßnahmen wie das „Ausschiebern“ potentiell gefährlicher Hunde bei Reinigungsarbeiten waren oftmals nicht möglich oder wurden von Hr. Hewelcke als Unfähigkeit abgestempelt.

 

 

Alle Mitarbeiter von Ralf Hewelcke berichten und belegen mit Fotos teilweise schwerste Bissverletzungen der Mitarbeiter.

Foto: m.n.g.w. 2 zu Aua1298P

 

Staffordshire „Hanjo“ aus dem Tierheim Berlin

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir persönlich ein Vorfall mit dem Staffordshire-Terrier „Hanjo“, der aufgrund seines auffälligen Verhaltens vom Tierheim Berlin bei Hr. Hewelcke untergebracht ist.

Ich befand mich im ersten Lehrjahr, als ich zum eigenen Schutz „Hanjo“ während der Reinigung seines Außenzwingers in seinem Innenraum eingesperrt hatte. Ohne Vorwarnung öffnete Hr. Hewelcke den Schieber, sodass „Hanjo“ freien Zugang zu mir hatte. Hr. Hewelcke tat dies – wohl wissend, dass Hanjo besonders auf sich bewegende Objekte, wie z.B. Besen beim Fegen- unberechenbar reagierte.

Durch diesen Vorfall war kein Vertrauensverhältnis mehr zwischen mir und meinem Ausbilder möglich.

 

 

Dies sind die Narben nach einem schweren Hundebiss, welche eine weitere Hewelcke-Mitarbeiterin ihr Leben lang an die Zeit in Kremmen erinnern wird.

Foto: m.n.g.w.3 zu Aua1298P

 

Azubis mussten Beißereien in Eigenregie trennen

Auch auf die tagtäglichen Beißereien unter den Hunden wurde man als Azubi nicht vorbereitet. Vielmehr wurde erwartet, dass man die Beißereien in Eigenregie trennt, was auch bei mir eine Bissverletzung zur Folge hatte.

Sofern es zu Bissverletzungen der Mitarbeiter kam, wurde man als unfähig hingestellt. Nur bei extremen Verletzungen wurde überhaupt ein Arztbesuch veranlasst. Nicht einmal in diesen Fällen wurde jedoch der Notdienst gerufen, sondern die Mitarbeiter fuhren sich gegenseitig ins Krankenhaus. Auch ich selbst musste eine andere Azubi mit schweren Fleischwunden ins Krankenhaus fahren, begleitet von dem Kommentar der Ehefrau Ralf Hewelckes: „Sie halten sich dort aber nicht länger als nötig auf und kommen gleich zurück!“

Der Umgang mit Krankheit war insgesamt folgendermaßen: Man IST nicht krank, man MACHT krank.

Die durch Krankheit entstehende Mehrbelastung der anderen Mitarbeiter wurde stets genutzt, um der kranken Person Schwäche und Desinteresse an den Tieren und den Kollegen zu unterstellen.

 

Vernünftige Arbeitsmaterialien nicht vorhanden

Die tagtäglich zu verrichtende Arbeit wurde dadurch erschwert, dass vernünftige Arbeitsmaterialien schlichtweg nicht vorhanden waren. Selbst Wasseranschlüsse waren entweder nicht vorhanden oder durften aus Kostengründen nicht benutzt werden, sodass man gezwungen war, täglich mehrere hundert Liter Wasser aus Regentonnen von A nach B zu schleppen. Die sowieso schon sehr harte körperliche Arbeit wurde durch kaum noch funktionsfähiges Arbeitsmaterial zusätzlich erschwert. Wenn Arbeitsmaterial (Besen / Harken…) kaputt ging, wurde einem generell Mutwilligkeit unterstellt.

 

 

Hundehaltung des „Husky-Experten“ Ralf Hewelcke. Nach Angaben des Fotografen handelt es sich hierbei um die Unterbringung der Senioren-Hunde.

Foto: m.n.g.w. 4 zu Aua1298P

 

Physische und psychische Überlastung

Der chronische Personalmangel, der Zeitdruck und die schlechten Arbeitsbedingungen führten zu einer permanenten physischen und psychischen Überbelastung aller Mitarbeiter.

Selbst der zur Verfügung stehende Pausenraum bot nicht die Möglichkeit zur kurzfristigen Erholung. Zum einen wurde er als Quarantäne-Station genutzt (4 Gitterboxen zur Unterbringung von Katzen, 1 Terrarium sowie kurzzeitig auch andere Fund- und Verwahrtiere, wie z.B. eine Kornnatter, und Farbratten. Selbst ein alter, inkontinenter Hund lebte lange Zeit im sogenannten „Pausenraum“ der Mitarbeiter.), zum anderen bot der Raum im Winter nicht die Möglichkeit zum nötigen Aufwärmen, da aus Kostengründen nur sehr begrenzt geheizt werden durfte.

Zusätzlich demotivierend und belastend waren folgende Umstände:

>>> Gehaltszahlungen erfolgten stets unregelmäßig, zum Teil erst Mitte des Folgemonats.

>>> Das Aushändigen der Dienstpläne für den Folgemonat fand meistens derart spät zum Monatsende statt, dass private Planungen unmöglich gemacht wurden. Dazu kommt, dass aufgrund der Überbelastung von 10 oder mehr Arbeitstagen am Stück die gewünschten schulischen Leistungen und auch tägliche Arbeitsleistung kaum zu erbringen waren.

>>> Überstunden wurden generell nicht wie vertraglich vereinbart abgegolten. Vielmehr war Herr Hewelcke der Auffassung, dass Azubis keinerlei Anrecht auf Ausgleich haben.

>>> Freundschaften unter den Mitarbeitern waren unerwünscht und wurden boykottiert, indem es verboten wurde, anfallende Arbeiten gemeinsam zu verrichten. Dies betrifft in meinem Fall konkret die eigentlich fruchtbare Zusammenarbeit mit Melanie J. und M. G.

Mit dem Arbeitsantritt von Melanie J. als leitende Tierpflegerin im Januar 2009 wurde mir gegenüber erstmalig in diesem Betrieb eine Art Fürsorge und Ausbildung zuteil. Frau J. als ausgebildete Tierpflegerin im Bereich Tierheim/Tierpension unterstützte mich als Einzige bei der täglichen Arbeit, aber auch bei anstehenden Prüfungsvorbereitungen und schien auch als Einzige kompetent und befähigt dazu.

Ihr Engagement dahingehend wurde jedoch seitens der Betriebsleitung nicht unterstützt.

Aufgrund unüberbrückbarer Differenzen zur Tierhaltung und Mitarbeiterführung zwischen Frau J. und der Betriebsleitung verließ Frau J. leider im Sommer 2010 den Betrieb.

Mit dem gleichzeitigen Eintreten der Mitarbeiterin M. G. in den Betrieb wurde mir die Tierschutzrelevanz der Tierhaltung auf diesem Hof erstmalig in vollem Umfang bewusst. Unser gemeinsamer Wille, im Sinne der Tiere Veränderungen herbeizuführen – insbesondere in der Auffangstation „Nordische in Not“ – wurden jedoch von Hewelckes entweder nicht honoriert oder gar boykottiert, obwohl diese sogar zum Großteil außerhalb der regulären Arbeitszeit stattfanden.

Zu diesem Zeitpunkt konnte ich zusammen mit Frau G. erstmalig eigene Erfahrungen in den Bereichen Tiervermittlung, Interessentenbetreuung und moderner Präsentation von Vermittlungstieren (z. B. im Internet) sammeln.

Kurzfristig konnten zu dieser Zeit verschiedene deutliche Verbesserungen erzielt werden, sowohl was den Zustand der Zwinger als auch den direkten Umgang mit den Tieren anging. Die plötzlich deutlich ansteigende Vermittlungsrate machten mir die vorher herrschenden Mängel auf dem SIRIUS-Hof in den Bereichen Kundenumgang, Interessentenbetreuung und Öffentlichkeitsarbeit bewusst.

 

Zootierpflegerin als neue leitende Tierpflegerin

Als Nachfolgerin für Frau J. wurde Frau M. E. als leitende Tierpflegerin eingestellt.

Die Kompetenz und Fürsorge von Frau J. gewöhnt, war ich nun kurz vor meiner Abschlussprüfung mit einer Ansprechpartnerin konfrontiert, die als Zootierpflegerin weder über die nötige Fachkompetenz im Bereich Heim- und Pensionstierpflege verfügte, noch irgendein Interesse am erfolgreichen Abschließen meiner Ausbildung erkennen ließ. Zudem schien sie sich der Verantwortung als leitende Tierpflegerin nicht bewusst zu sein; vielmehr fand tagtäglich lediglich ein Abschieben der niedrigen Tätigkeiten auf die Azubis statt.

Ein Infragestellen von Frau E. wurde von der Betriebsleitung rigoros unterdrückt.

Durch Frau E.s Desinteresse an den Tieren und an Tierschutz allgemein ließen sich leider die vorab erzielten Verbesserungen für die Tiere nicht aufrecht erhalten.

Zudem war Frau E. weder willens noch in der Lage, Interessen und Bedürfnisse der Azubis gegenüber der Betriebsleitung durchzusetzen. Vielmehr erschwerte sie die Situation durch mangelnde Sozialkompetenz und Teamfähigkeit. Von einem funktionierenden, harmonischen Verhältnis, das sich vorher durchaus unter den Mitarbeitern gebildet hatte, konnte nun nicht mehr die Rede sein.

 

 
 Bild der Privathunde von Ralf Hewelcke. Foto: m.n.g.w. 5 zu Aua1298P

 

Verantwortungsloser Umgang mit Azubis

Abschließend und zusammenfassend muss ich sagen, dass mein erfolgreiches Abschließen der Ausbildung zur Tierpflegerin weder der Ausbildung durch Hr. Hewelcke noch der Arbeit in der SIRIUS-Tierpension zuzuschreiben ist.

Vielmehr bin ich aus heutiger Sicht entsetzt sowohl über die tierschutzwidrigen Zustände auf dem Hof als auch über den Umgang mit anvertrauten Lehrlingen und Mitarbeitern. Der unprofessionelle und verantwortungslose Umgang mit den Azubis wurde besonders deutlich, indem selbst Familienstreitigkeiten auf dem Rücken der Azubis ausgetragen wurden, was darin gipfelte, dass mir persönlich selbst die Grundversorgung der auf dem Hof lebenden Privathunde der geflüchteten Tochter verboten wurde.

Da ich auf dem Hof wohnte, wurde ich unfreiwillig mehrfach Zeugin der unberechenbaren Ausbrüche von Hr. Hewelcke während stattfindender Familienstreitigkeiten. Da diese Ausbrüche so weit gingen, dass Polizeieinsätze nötig waren, war mein Grundgefühl dem Ausbilder gegenüber Angst.

[An dieser Stelle wurde ein Satzteil von der DN-Red. aufgrund juristischer Bedenken entfernt] und sichtbare Körperverletzungen weiblicher Familienmitglieder führten dazu, dass ich noch vor Ausbildungsende im Dezember 2010 meine Betriebswohnung kündigte.

Von den 7 Azubis, die auf diesem Hof ihre Ausbildung begonnen haben, haben lediglich Herr M. L. und ich dem Druck standhalten können und ihre Ausbildung abgeschlossen, ohne den Betrieb zu wechseln.

Als heutige ausgebildete Tierpflegerin und Mitarbeiterin eines modernen Pensions- und Tierheimbetriebes sowie durch das Erlangen zusätzlichen Wissens durch diverse Fachseminare kann ich die auf dem SIRIUS-Hof praktizierte Tierhaltung nur als Tierquälerei bezeichnen und den Umgang mit den Mitarbeitern als menschenunwürdig.

Aus meiner Sicht sind Herr Hewelcke und seine Ehefrau weder willens noch befähigt, Verantwortung für Tier oder Mensch zu tragen.

Julia D. am 7. Juli 2012

 

Ende der Zeugenaussage von J. D.

 

Doggennetz.de-Senf:

Inzwischen betreibt die DN-Redaktion die ausführliche Dokumentation der vorliegenden Zeugenaussagen nur noch zum Zwecke der Vollständigkeit und weil es zuvor auch so angekündigt worden war. Illusionen über irgendwelche Interventionen zugunsten der betroffenen Tiere und Menschen macht sich DN nicht mehr. Bisher ist nicht erkennbar, dass sich irgendjemand von den Behörden und den für diese Tierhaltung mitverantwortlichen Tierschutzorganisationen auch nur ansatzweise für die Vorgänge in Kremmen interessiert. Landrat Karl-Heinz Schröter befindet es nicht für notwendig, auf den offenen Brief der DN-Redaktion vom 2. März 2014 zu reagieren (vgl. Aua1260), obwohl eine Stellungnahme telefonisch angekündigt worden war. Das ist dann verständlich, wenn man weiß, mit welchen wahlstrategischen Spielchen dieser Landrat beschäftigt ist (Artikel dazu).

Nicht oft genug zu wiederholen ist die Tatsache, dass Ralf Hewelcke mit seinem Verein Nordische in Not zum Deutschen Tierschutzbund e. V. (DTB) gehört, den das von vielen Mitarbeitern beklagte Leid der Tiere in Kremmen/Hohenbruch bisher zu keinen erkennbaren Aktionen veranlasst.

 

Welche Rolle spielt das Tierheim Berlin?

Als weiterer Puzzlestein dieser Untätigkeit fügt sich obige Information ins Bild, dass offensichtlich das Tierheim Berlin schwierige Hunde zu Ralf Hewelcke abgeschoben hat. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass der erste Vorsitzende des Tierschutzvereins Berlin der heutige Ehrenpräsident des DTB, Wolfgang Apel, ist (hier). Der DTB jedoch wurde nach den dieser Redaktion vorliegenden Informationen schon vor Jahren über die Zustände bei Hewelcke informiert. So schließt sich der Kreis.

 

Quarantänezimmerproblematik ist Aufgabe des VA!

Mehrere Mitarbeiter berichten, dass der Aufenthaltsraum für das Personal als Quarantänestation genutzt wurde. Das jedoch widerspricht allen Vorschriften für Quarantäneeinrichtungen in Tierheimen. Warum weiß das das Veterinäramt nicht bzw. warum wird das von dem Veterinäramt nicht moniert? Eine frühere Presseanfrage an das zuständige Veterinäramt Oberhavel wurde dermaßen nichtssagend beantwortet (vgl. Aua1285P), dass diese Redaktion für die Klärung obiger Frage keine Hoffnungen auf eine weitere Presseanfrage an die zuständige Fachbehörde setzt und sie deshalb auch nicht stellt. Darüber hinaus vorliegende Kontrollberichte des VA bestätigen diese Mutmaßung (Aua1275P, Aua1285P).

 

Tierleid interessiert nicht!

Die früheren Hewelcke-Mitarbeiter und die Tierschützer in Brandenburg sind gelähmt vor Fassungslosigkeit darüber, dass weder der Fernsehbericht von rbb-klartext über Ralf Hewelcke noch die verschiedenen Zeitungsberichte noch die Information der vielen zuständigen Behörden bis jetzt zu einem erkennbaren Ergebnis geführt haben. Zwar sollen weitere Behörden inzwischen mit der Überprüfung der im Raum stehenden Vorwürfe befasst sein, doch die Geduld der Betroffenen und Zeugen ist allmählich erschöpft.

Die DN-Redaktion jedoch bestätigt diese Totalflaute in ihrer grundsätzlichen Kritik am innerdeutschen Tierschutz, der eben nicht funktioniert. Wenn weder große Tierschutzvereine noch Tierfreunde auf das bisher Dokumentierte reagieren, verliert der Tierschutz noch weiter an Glaubwürdigkeit.

 

Hohes juristisches Risiko

Und dabei geht die DN-Redaktion (als bisher einzige Adresse) mit der Dokumentation und Berichterstattung ein erhebliches juristisches Risiko ein. Ralf Hewelcke hatte schon einmal versucht, diesen Blog anwaltlich abmahnen zu lassen (vgl. Aua1262). Valide Quellen berichten, er habe zu einzelnen Sequenzen des rbb-klartext-Beitrages eine einstweilige Verfügung hinsichtlich der Darstellung zum Fall Pensionshund „Glenn“ gegen den Sender erwirkt. Auch eine der regionalen Zeitungen soll unter Hinweis auf juristische Konsequenzen in nicht näher belegter Form zurückgewichen sein. Bisher steht DN – abgesehen von den zu ihren Zeugenaussagen stehenden Mitarbeitern – völlig allein mit der Kritik an der Tierhaltung von Ralf Hewelcke auf der Bühne.

Kann es wirklich sein, dass außer den früheren Mitarbeitern, den Tierschützern vor Ort, der IHK und dem Verwaltungsgericht Potsdam sowie DN niemand das Schicksal der Tiere in Kremmen interessiert?

So sieht es aus. Dann aber ist diese Dokumentation von DN die letzte Konzession an eine nicht satirische Darstellung eines wichtigen Tierschutzfalles. Denn dann kann man Tierschutz in Deutschland einfach nicht mehr ernst nehmen und deshalb auch nicht mehr sachlich beschreiben!

 

 

Weitere Artikel dieser Serie:

Aua1249 / Aua1251 / Aua1255 / Aua1260 /Aua1261 / Aua1263 / Aua1268P / Aua1271P / Aua1274P / Aua1275P /Aua1281P / Aua1285P / Aua1289P / Aua1298P /

Außerhalb der Serie auch: Aua1262 /

Von Ralf Hewelcke verweigerte Presseauskünfte: Pav4 / Pav5 / Pav6 /
Vom Landkreis Oberhavel verweigerte Stellungnahme: Pav7
Vom zuständigen Verbraucherschutzministerium Brandenburg verweigerte Stellungnahme:
Pav8