Aua1208P: Rechtsextremismus im Tierschutz (5): Wie viel Tierschützer steckt in Theodor W. Adornos DER AUTORITÄRE CHARAKTER? (1)

 

{TS-Kritik}  [im DNPA erschienen: 30.12.13; online verfügbar ab: 05.02.14]

 

Nachdem sich DN in den vergangenen drei Jahren mit der Strukturanalyse der karitativen Tierschutzszene beschäftigt hatte, vorgenommen über die Dokumentation zahlreicher Einzelfälle, wird es Zeit, aus den gewonnenen Erkenntnissen Schlüsse zu ziehen.

Diese Schlüsse zieht DN zuerst zu dem Merkmal, das gesellschaftlich und politisch aktuell besonders relevant ist: die bei vielen Tierschützern zu findende Begeisterung für das Autoritäre. Aus diesem Wesensmerkmal resultiert dann im nächsten Schritt die Kritiklosigkeit gegenüber den, der Nähe zu oder sogar die Begeisterung für faschistoide Strukturen, wie sie derzeit besonders beim „Kampf“ gegen zoophile Individuen (nicht zu verwechseln mit dem tierschützerisch berechtigten Engagement gegen Zoophilie) gehäuft auftreten.

 

 

Dieser Exzess fällt nicht mehr in den Bereich autoritärer Charakter, sondern ist klare und tiefe Menschenverachtung. Natürlich wieder aus dem Hasstopf der Fanti-Zoos (vgl. Aua1193).

 

Die Frage, wie viel von dem berühmten „autoritären Charakter“ im Tierschützer, steckt ist angesichts der raschen Unterwanderung auch des karitativen Tierschutzes durch den Rechtsextremismus, angesichts des zunehmenden Rassismus im Tierschutz, angesichts von antisemitischen Äußerungen selbst namhafter Tierschützer [vgl. Quelle 1 am Ende vom Text] sowie der wahrnehmbaren Radikalisierung und zunehmenden Gewaltbereitschaft der Szene gesellschaftlich und politisch relevant.

 

Kurzes Eigenlob: DN-Themen sind von öffentlichem Interesse!

Die DN-Redaktion kommt damit einer publizistischen Aufgabe nach, die zu erfüllen ihr das Landgericht Köln in einem Gerichtsurteil gegen einen prominenten Tierschützer bestätigt:

 

              

Die von ihr [i. e. Karin Burger] angeschnittenen Themen – der Tierschutz und die von ihr aufgeworfene Frage einer rechtslastigen Orientierung in diesem Bereich – liegen jedenfalls im öffentlichen Interesse, dies gerade in einer Zeit, in der die mögliche Gefahr aus der rechtsextremen Ecke ein in allen Medien und gesellschaftlichen Kreisen diskutiertes Thema ist.

(LG Köln, Az. 28 O 451/12 v. 17.04.2013)

  

              

 

Wilhelm Reich, Erich Fromm, Theodor W. Adorno

Grundlage der Überprüfung der Merkmale des autoritären Charakters mancher/einiger/vieler (?) Tierschützer erfolgt entlang des bekannten Textes von Theodor W. Adorno Der Autoritäre Charakter (New York 1950).

Dabei lässt DN die Meta-Diskussion zum Urheber dieses Konzepts unberücksichtigt. Details zu der Frage, wie viel Wilhelm Reich, wie viel Erich Fromm und wie viel Theodor Adorno in dem bekannten Text drinstecken, erhält der Interessiert bei Wikipedia.

 

 

 

Historisches Bild von ermordeten KZ-Juden – eine nahezu klassische Morddrohung von angeblichen Tierfreunden: Die Verantwortlichen der Zoophilen-Vereinigung ZETA erhalten solche und ähnliche Morddrohungen häufiger (vgl. dazu Aua593). Der autoritäre Charakter vieler Tierfreunde und Tierschützer mündet nahtlos in derlei faschistoides Gehabe.

 

Bedeutung des pauschalisierenden „der Tierschützer“

Erste Einwände gegen die DN-Argumentation werden reflexartig zur Pauschalisierung eines Typus „der Tierschützer“ erfolgen, den es realiter so natürlich nicht gibt. Mit „der Tierschützer“ meint die DN-Redaktion eine Abstraktion als Summe von Wesensmerkmalen und Handlungsweisen, wie sie für die Tierschützer X,Y und Z in den jeweils dokumentierten Fällen (im Ideal mit dem dazugehörigen Aua) schon nachgewiesen wurden und für die Szene typisch sind. „Der Tierschützer“ steht stellvertretend für eine bestimmte gesellschaftliche Gruppe und die häufig dort zu beobachtenden Phänomene. Nicht alle Tierschützer weisen die Merkmale des autoritären Charakters auf; selbst Individuen, für die ganz offensichtlich diese Klassifizierung zutrifft, werden nicht sämtliche Merkmale des autoritären Charakters auf sich vereinen.

 

Sie sind eine feige Mörderin und ich wünsche Ihnen das größte Unglück der Welt. Wenn ich mir meine drei Katzen, die gerade auf dem Teppich neben mir herumtollen, so ansehe, würde ich am liebsten vorbeikommen und Ihnen eine Einschläferspritze in ihren fetten Arsch stecken. Hat es sie sehr aufgegeilt, ein unschuldiges Tier, das hilfe braucht, zu ermorden? […]

Meiner Meinung nach sind sie nur zu einem gut – nämlich, in irgendeinem Straflager Steine zu klopfen, sie armseliges Stück Dreck. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie das allerallerallerschlechteste. […]

Und an Liuliu, die ihr Leben lassen musste, aufgrund dessen, dass sie ein wertloses Stück Scheiße, eine dreckige Pfütze Protoplasma sind. Fahren Sie zur Hölle!

(Beispiel aus Aua155: Tierschützer schleppen entgegen geltendem Tierseuchenrecht eine Katze mit offenen Bauch von Thailand nach Deutschland. Am Flughafen Düsseldorf musste das Tier gemäß geltendem Recht dann eingeschläfert werden. Nachdem diese Euthanasie bekannt geworden war, lassen sogenannte Tierfreunde im Internet ihrem Hass gegen die verantwortliche Veterinärin freien Lauf. Hervorheb. d. DN-Red.)

 

 

Historischer Kontext und neue Aktualität

Adornos bekannter Text ist im historischen Kontext zu sehen und der auch intellektuellen Verzweiflung über die Gräueltaten des Nationalsozialismus. Angesichts eines aktuell wieder erstarkenden Rechtsextremismus, des zunehmenden Rassismus, des teilweise völlig unverhüllt auftretenden Antisemitismus ist es nach Auffassung dieser Redaktion hohe Zeit, Adornos Text hervorzuholen und seine Merkmale an einzelnen gesellschaftlichen Gruppen abzutesten.

Die gesellschaftliche Gruppe im Fokus der DN-Redaktion sind karitative Tierschützer sowie eine bestimmte Klientel von angeblichen Tierrechtlern, nämlich die Fanti-Zoos (Aua1012). Wichtig ist es darauf hinzuweisen, dass DN diese kleine gesellschaftliche Gruppe nicht als Ausnahme begreift, sondern als einen gut überschaubaren Mikrokosmos gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen.

 

Das war reine Willkür und ein Dolchstoß in die Herzen  jedes Tierschützers und -liebhabers. Ich hoffe, dass der herzlosen Tier-„Ärztin“ die Zulassung für ihre Tätigkeit entzogen wird

Wie war der Name der Ärztin??? etwa MENGELE???

Faschistische Maßnahme, verehrte Frau Tierärztin.

Für diese Unmenschen ist die Zeit abgelaufen.

Diese hatt bestimmt im KZ gearbeitet.

(Weitere Textbeispiele wie oben – Reaktion von „Tierfreunden“ auf die korrekte und gesetzlich vorgeschriebene Euthanasie der von Tierfreunden aus Thailand eingeschleppten Katze „LuiLui“, wie in Aua155 umfassend dokumentiert. Bezeichnend nach Meinung dieser Redaktion ist dabei auch die Verschiebung der Verantwortlichkeiten: Denn tatsächlich verantwortlich für die Euthanasie waren die Tierschützer, welche diese Katze entgegen geltendem Gesetz versucht hatten, nach Deutschland einzuführen.)

 

 

Merkmal 1: Konventionalismus

1.1 An erster Stelle der Merkmale für Konventionalismus nennt Adorno die „Unterwürfigkeit gegenüber der anonymen Macht des ‚man‘“: man tue dies und das nicht.

Treffer! Ein nie hinterfragtes „man“ diktiert auch die obersten Werte der Tierschützer: Man liebt Tiere; man kümmert sich um Tiere; man darf Tiere nicht quälen; man muss Tiere schützen, das alles sind unhinterfragte Selbstverständlichkeiten, die nicht alle dem gesellschaftlichen Konsens-Diktat unterliegen. Tierquälerei ist per Gesetz ausgeschlossen, aber wieso soll oder muss „man“ Tiere lieben? Warum sollte man sich um sie kümmern?

 

1.2 Beim nächsten Kennzeichen wird Vereinsmeierei sogar namentlich erwähnt: zwanghafte Konformität und anpasserische Unterwerfung unter die jeweiligen Konventionen. Diese zwanghafte Konformität etwa wird bei bestimmten Tierschutzthemen eingefordert. Als Beispiel sei der Auslandstierschutz beziehungsweise die Auslandstierschlepperei genannt. Wer diesen Hundehandel kritisch hinterfragt, verstößt gegen die gruppeninterne Norm und wird bzw. wurde in der Vergangenheit sofort aus der Gemeinschaft der „Tierfreunde“ und „Tierschützer“ ausgeschlossen. Die Konvention lautet: Tierliebe hat gefälligst grenzenlos zu sein. Wer ihr Grenzen setzt, unterwirft sich nicht der Konvention und „kann“ demzufolge kein „aufrechter Tierschützer“ sein.

Inzwischen hat sich die Diskussion zu diesem Thema so weit fortentwickelt, dass dieser Ausschlussreflex seltener auftritt.

Sprachlich erkennbar sind diese Konventionen häufig an dem Partikel „man“. Eine andere Konvention aus dieser Richtung ist: Mit Zoophilen spricht „man“ nicht.

 

 

Dieses Bild ist für die DN-Stammleser schon ein Klassiker: Westenaufschrift einer Teilnehmerin an der Demo gegen Zoophilie im Oktober 2013 in Münster (vgl. Aua1135).

 

1.3 Auch das nächste Merkmal des Konventionalismus‘ trifft für die Tierschutzszene in vollem Umfang zu und wird vermutlich von vielen DN-Lesern aus eigener Erfahrung bestätigt werden können: „Misstrauen und Feindseligkeit gegen jegliches Außenseitertum“, häufig verbunden mit „der Neigung zum Ausspionieren und Denunzieren von Abweichlern“.

Ein Paradebeispiel für diese Neigung zum Ausspionieren und Denunzieren ist die Webseite K9-News. Dessen Betreiber, der sich in der Vergangenheit schon mit der Hetze gegen Ausländer und Moslems digitalen Ruhm erarbeitet hatte (vgl. Aua1047P, Aua1048P, Aua1055P, Aua1066P), beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit diesem Ausspionieren (ungleich Recherche), gern unter Rückgriff auf datentechnische Spezialkenntnisse: Da werden Bilddateien ausgelesen, IPs dokumentiert, Provider und Weiterleitungen ausgeschnüffelt und allerhand andere, teilweise dem Datenschutz unterliegende Informationen preisgegeben, um missliebige Personen, vor allem Zoophile und Tierschutzkritiker, zu denunzieren. Das lässt jetzt zwar nur den Schluss auf den Seitenbetreiber selbst zu, der kein Tierschützer ist; aber die entsprechende Internetseite fanden in der Tierschutzszene und bis zur Aufdeckung der „Vergangenheit“ des Betreibers durch DN relative Resonanz. Und noch immer ist der Mann Mitstreiter bei den Fanti-Zoos.

Außenseitertum wird im Tierschutz generell nicht akzeptiert, denn Außenseiter unterwerfen sich nicht dem Diktat des anonymen „Man“.

Und dieses Diktat ist gnadenlos. Beispiel Thema Euthanasie. Es gibt viele Tierschützer, die unter der Hand und im vertraulichen Gespräch offen zugeben, dass sie in vielen Fällen (z. B. hinsichtlich der Straßenhundeproblematik etwa in Osteuropa, aber auch bei beißauffällig gewordenen Hunden) die Einschläferung befürworten, sich aber nicht trauen, das öffentlich zuzugeben.

Ein häufig zu lesender Reflex bei Tierfreunden, welche mit dem Vorwurf der Ausgrenzung Andersdenkender konfrontiert werden, ist der Verweis auf Ausländer oder Homosexuelle im eigenen Freundeskreis, was dann als Exkulpation der eigenen Person herhalten soll. Beim gesellschaftlichen Status quo im Jahr 2013, einem schwulen Außenminister in der 17. Legislaturperiode und der gerade erfolgten Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften mit der Ehe, ist das ein mehr als schwaches Argument.

DN selbst repräsentiert mit seinem tierschutzkritischen Ansatz einen solchen Außenseiter comme il faut für die Tierschutzszene. Entsprechend ist die Resonanz!

 

 

Abfotografierte Drohungen des Carsten Thierfelder an den „Außenseiter“ Johannes G. der ebenfalls militanten Gruppe Animal Defence Corps, die im zweiten Halbjahr 2013 kurz ziemliche Furore machte, inzwischen aber nicht mehr existiert. Allerdings war ADC / Johannes G. selbst nicht zimperlich mit Drohungen gegen Dritte. Derlei gehört inzwischen fast schon zum Umgangston unter „Tierfreunden“!

Bild mit freundlicher Genehmigung und zur Verfügung gestellt von Johannes G.

 

1.4 Das Merkmal intolerante Diffamierung von Minderheiten erfüllen die Tierschützer im Übersoll, ganz besonders bei ihrem „Kampf“ gegen mutmaßliche oder bekennend zoophile Menschen (ungleich Engagement gegen Zoophilie!). Wie weit diese Diffamierung geht, dokumentieren unter anderem die DN-Artikelserien Zoophilienhetze außerhalb von Recht und Gesetz (vgl. Aua1193 und die Linkliste dort), Demo gegen Zoophilie in Münster (vgl. Aua1135 und die Linkliste dort), Menschenjagd in Welver (vgl. Linkliste in Aua766a).

Die Hass-, Hetz- und Lügenseite des „Tierrechtlers“ Carsten Thierfelder, Animal-pi.net, hält sich gar nicht erst mit dem Ausspionieren (Merkmal 1.3) auf und trötet Verleumdungen und Diffamierungen ohne jeden Beweis in die Welt. Dort werden Verleumdung und Diffamierung in einer Art und Weise betrieben, die den Atem raubt – und inzwischen 23 Gerichtsurteile und -beschlüsse gegen den Seitenbetreiber hervorgebracht  hat. Und es gibt immer noch „Tierfreunde“, welche dessen zumeist auch in Fäkalsprache gehaltenen Exzess und unerträgliche Hass-Diktion goutieren.

Welche Ausmaße diese Diffamierung haben kann, dokumentiert des Weiteren der inzwischen wieder gelöschte Internetpranger bei Facebook Gezielte Vermischung oder Unwissenheit? (vgl. Aua1167), wo angeblich zoophile Menschen mit vollem Namen, Adresse, Bild und ggf. ihren Internetpräsenzen dem Lynchmob übergeben wurden.

 

1.5 Die aggressive Ablehnung jeder Art von gesellschaftlicher Kritik als „zersetzend“ als letztes Merkmal des Konventionalismus‘ lässt sich an keinem Beispiel eindrücklicher darstellen als am Schicksal der Doggennetz.de-Redaktion, die für den genannten Themenbereich diese gesellschaftliche Kritik übernimmt und konzentriert. Die Aggressivität der Ablehnung dieser Kritik reicht von der inzwischen schon ganz normalen Rufschädigung und Verleumdung über anonyme Drohanrufe und -mails bis hin zu offenen Gewalt- und Morddrohungen und umfasst auch die Flut an hanebüchenen Strafanzeigen, anwaltlichen Abmahnungen und Prozessdrohungen gegen diese Redaktion. Zusammengefasst und dokumentiert wird diese „aggressive Ablehnung jeder Art von gesellschaftlicher Kritik“ in der DN-Artikelserie Hinter den DN-Kulissen (vgl. Aua1204 und die Linkliste dort).

 

Fortsetzung folgt

 

Quelle 1: https://www.antiveganforum.com/wiki/Astrid_Suchanek

 

Weitere Artikel dieser DN-Serie:

Aua1154Aua1173P / Aua1174P / Aua1190 / Aua1225 /

Themenverwandt ist die Artikelserie Zoophiler Rights Day Berlin 2014:

Aua1233 / Aua1237 / Aua1240 /