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Aua788: Schockbild: Was nicht einmal die BILD-Zeitung druckt, steht bei Ärzte gegen Tierversuche

 

{TS-Kritik}

Wichtiger Leserhinweis!

Dieses Aua rangiert in der höchsten Gefährdungsstufe von Doggennetz.de-Artikeln. Denn schon bei der Recherche wurde zweifach versucht, auf diese Redaktion – Achtung: Meinungsäußerung, keine Tatsachenbehauptung – „Einfluss zu nehmen“! Die Pressesprecherin von Ärzte gegen Tierversuche in einem Telefonat mit der DN-Redaktion vom 18. Oktober 2012 wörtlich: „Wenn Sie etwas Negatives über unseren Verein schreiben, davon kann ich Ihnen nur abraten!“

Der zweite – nach Meinung dieser Redaktion – Manipulationsversuch des angesehenen Vereins liegt darin, eine Presseantwort zu erteilen, die nicht veröffentlicht werden darf. Ein schierer Aberwitz!

Die höchste Gefährdungsstufe hinsichtlich zu erwartender anwaltlicher Abmahnungen und dem Versuch, einstweilige Verfügungen gegen diese Veröffentlichung zu erwirken, führt zu den für die Leser etwas quälenden, weil ständig zu wiederholenden  Wendungen wie „nach Meinung dieser Redaktion“ und deren sprachliche Varianten. Zu dem kritisierten Phänomen vorliegende Tatsachen versuchen wir weitgehend nicht zu behaupten, sondern einfach durch Dokumente zu belegen, um auch hier juristisches Minengebiet zu vermeiden!

Und bitte beachten Sie unbedingt den Doggennetz.de-Senf am Ende des Textes!

WARNHINWEIS: Der Artikel enthält im weiteren Verlauf ein schockierendes Bild von Tierleid. Dieses Foto wurde zwar von der Doggennetz.de-Redaktion verfremdet. Empfindsame Gemüter jedoch könnten schockiert sein und sollten sich vorher gut überlegen, ob sie sich diesem Bild aussetzen wollen.

 

 

Aktuelle Verortung des Themas in der tierschutzpolitischen Agenda

Derzeit liegt der Entwurf zur Novellierung des Tierschutzgesetzes vor.

Dieser Novellierungsentwurf wird von verschiedenen Tierschutzorganisationen in mehreren Punkten heftig kritisiert. Ob Ferkelkastration, Tierversuche, Sodomieverbot oder geplante Erlaubnispflicht für die Einfuhr, das Verbringen und Vermitteln von Auslandstieren, nach Ansicht und zumindest parzieller Expertise der Tierschützer weise der vorliegende Entwurf gravierende Mängel auf.

Vorliegende Gesetzesentwürfe öffentlich zu kritisieren und an der Willensbildung dieserart mitzuwirken, ist legitimes Mittel in einer Demokratie.

Allerdings kommen die durchaus verschiedenen Stimmen der Tierschützer nicht alle gleich laut in der Öffentlichkeit an. So etwa scheiden sich besonders zum Thema Erlaubnispflicht für die Einfuhr, das Verbringen und Vermitteln von Auslandstieren die Tierschutzgeister, wie die Doggennetz.de-Artikelserie Novellierung Tierschutzgesetz dokumentiert (vgl. Aua772 / Aua773 / Aua774 / Aua778 / Aua780 / Aua782/ Aua785).

 

Öffentlichkeitsarbeit des ETN

Eine der Tierschutzorganisationen, welche ihre Kritik durch verschiedene Aktionen zum Ausdruck bringt, ist der Europäische Tier- und Naturschutz e. V. (ETN).

Am 27. September 2012 veröffentlichte der ETN einen offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel mit der Überschrift Tierschutz endet nicht an den Grenzen Deutschlands! Auffallend an diesem Brief war die Behauptung, es gäbe in der Bundesrepublik 14 Tierbordelle. Diese Angabe wird von anderen großen deutschen Tierschutzorganisationen – Deutscher Tierschutzbund e. V. und PETA Deutschland e. V. – sowie von einer Journalistin der Badischen Zeitung, welche zum Thema eingehend recherchiert hat, bezweifelt (vgl. dazu Aua766a, Aua766b, Aua770).

Darüber hinaus initiierte der ETN eine Petition im Internet.

In einem weiteren offenen Brief an die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit der Überschrift Aigner verhindert Rettung von gequälten Tieren wandte sich die ETN-Botschafterin Maja Prinzessin von Hohenzollern an die Ministerin und die Öffentlichkeit.

Demonstrationsaufruf mit Plakat

Danach rief der ETN im Internet und mit mindestens einem Zeitungsinserat zu einer Demonstration am 17. Oktober 2012 in Berlin auf. Der Aufruf titelte „Aufruf zum Protest! Sex mit Tieren gehört verboten!“.

Für diesen Demonstrationsaufruf wurde auch ein Plakat gestaltet. Das ETN-Plakat zeigt das – nach Meinung dieser Redaktion – extrem grausame Bild einer toten Hündin in Rückenlage. Noch innerhalb des Bildes findet sich der Schriftzug: „Vergewaltigter Hund.“

Mit der Überschrift „Aigner legalisiert weiterhin Sex mit Tieren!“ lud der ETN darüber hinaus zu einer Pressekonferenz am 16. Oktober 2012 in eine „Bar und Restaurant“ in Berlin ein.

In der Einladung zur Pressekonferenz werden unter dem Punkt „Wer“ neben dem ETN genannt: Ärzte gegen Tierversuche e. V. mit Dr. Corinna Gericke, die Albert-Schweitzer-Stiftung sowie Aktion Fair Play.

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Bildzitat Screenshot von https://www.prmaximus.de/61284 der Einladung zur Pressekonferenz. Unter dem Menüpunkt „Wer“ werden auch aufgeführt: Ärzte gegen Tierversuche e. V. Wie aber der Presseauskunft dieses Vereins an Doggennetz.de zu entnehmen ist, aus der nichts veröffentlicht werden darf, sind bzw. waren Ärzte gegen Tierversuche weder Initiator noch Organisator noch Kooperationspartner der Demoveranstalter. In welcher Funktion der Verein dann im Kontext des Demoaufrufes und der Einladung zur Pressekonferenz in Erscheinung tritt und genannt wird, kann diese Redaktion nicht beantworten!

 

Verwendung besonders grausamer Bilder gilt als unseriös

Es geht in diesem Artikel und in der hier geäußerten Kritik um die Verwendung des oben genannten, nach Meinung dieser Redaktion besonders schockierenden Bildes auf dem ETN-Plakat. Nach Meinung dieser Redaktion besteht inzwischen gesellschaftlicher Konsens dahingehend, dass die Verwendung besonders grausamer Bilder insbesondere bei der Arbeit von karitativ tätigen Vereinen ein Zeichen mangelnder Seriosität ist.

Selbst der Deutsche Tierschutzbund e. V. weist in seinen Informationen zu Spendensicherheit darauf hin:

               

Werbequalität
Prüfen Sie wie der Spendenaufruf gestaltet ist. Ist die Werbung sachlich und informativ? Eine Ansprache, die starkes Mitleid, besondere Dringlichkeit oder Angst erzeugt, etwa durch grausame oder provokante Bilder oder stark emotionalisierende Texte, sind Kennzeichen unseriöser Information.

(Deutscher Tierschutzbund e. V., Spendensicherheit; Hervorhebung d. Red.)  

              


Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI), das auch das begehrte Spendensiegel vergibt, überschreibt seine Warnliste vor unseriösen Organisationen mit folgendem Hinweis:

               

Die folgenden Organisationen werben mit Briefen, die nach Einschätzung des DZI vor allem durch die verwendeten Bilder oder Texte unangemessen gefühlsbetont und in hohem Maße bedrängend gestaltet sind und deshalb die Spender in ihrer unabhängigen, sachbezogenen Entscheidung behindern.

(Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen; Hervorhebung d. Red.)

              

Nach Meinung dieser Redaktion ist das vom ETN auf dem Demoplakat verwendete Bild einer (angeblich – siehe unten) vergewaltigten Hündin „unangemessen gefühlsbetont“ und wirkt „in hohem Maße bedrängend“.

 

Weitere Fundstellen des Schockbildes vom ETN-Plakat

In dem Demonstrationsaufruf des ETN geht es um den Protest gegen den vorliegenden Novellierungsentwurf zum DEUTSCHEN Tierschutzgesetz. Jede denkbare und wünschenswerte Verbesserung dieses Gesetzes kann und wird immer nur die Tiere im Wirkungsbereich dieses Gesetzes erreichen. Das ist die Bundesrepublik Deutschland

Auf dem ETN-Plakat wird keine Bildquelle angegeben. Auch ein Inhaber von Bildrechten wird nicht benannt.

Wer im Internet nach diesem Bild sucht, wird rasch fündig: https://balkansanimalsuffering.wordpress.com/(URL wird nicht als Hyperlink angegeben, weil diese Redaktion die dortige Seite aufgrund bestimmter fehlender formaler Voraussetzungen für unseriös hält).

 

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Bildzitat Screenshot von https://balkansanimalsuffering.wordpress.com/
Der Screenshot wurde von der DN-Redaktion im Genitalbereich überzeichnet, um mindestens einen Teil des grausamen und schockierenden Effekts etwas zu mildern. Das Foto wird mit dem Aufnahmedatum 2010 gekennzeichnet. Weitere Angaben, insbesondere auch zu dem Bildrechteinhaber, fehlen.


Die bei WordPress (!!!)  abgelegte Site heißt Balkans Animal Suffering. Bezeichnenderweise und vielleicht als Hinweis auf die Seriosität dieser Website beim Anbieter WordPress findet zumindest die Doggennetz.de-Redaktion kein Impressum. Keinesfalls will diese Redaktion damit behaupten, dass es kein Impressum gibt.

Als Text zu dem Bild wird angegeben: „this female dog was killed by having wood inserted into her vagina“. Unter dem Bild steht: „It is thought that this act is one of revenge by hunters“. Übersetzt: „Es wird angenommen, dass diese Tat ein Racheakt der Jäger ist.“

Die Verknüpfung von „Racheakt der Jäger“ zu sexuellem Missbrauch ergibt sich für diese Redaktion zunächst einmal nicht.

 

Perfidie des gewählten Bildes

Nach Meinung dieser Redaktion ist es unseriös, den Adressaten des ETN-Plakats die wichtige Information vorzuenthalten, dass dieses Bild aus dem Ausland stammt. Die logische Kluft zwischen der Bilderklärung auf WordPress, es handele sich möglicherweise um einen Racheakt von Jägern, zu einem eindrücklichen Dokument für sexuellen Missbrauch kann diese Redaktion nicht überspringen. Möglicherweise verfügt der ETN dazu über weitergehende Informationen.

Die – nach Meinung dieser Redaktion!!! – ganz besondere Perfidie des Fotos liegt aber in der Bildperspektive: Dem Betrachter wird dieses extrem grausame Bild einer toten Hündin in exakt der Perspektive und der Position präsentiert, die der potenzielle Täter und/oder möglicherweise perverse Sodomist eingenommen haben muss. Das könnte – nach Meinung dieser Redaktion – zu sehr tiefenwirksamen Eindrücken beim Betrachter führen: Scham, Betroffenheit, Schuld (Täterperspektive!), Entsetzen, Schmerz.

Dass solche Bilder ihre Wirkung nicht verfehlen, zeigen zahlreiche Einträge auf der Facebook-Seite der ETN-Botschafterin Maja Prinzessin von Hohenzollern.

Nach Meinung dieser Redaktion ist eine solche Stimmungsmache und ein derartiges Aufheizen der Emotionen eines seriösen Vereins nicht würdig.

 

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Bildzitat Ausschnitt von Screenshot von: https://de-de.facebook.com/pages/Maja-Prinzessin-von-Hohenzollern/127951037266414?sk=app_2231777543
Auf der Facebook-Seite der ETN-Botschafterin Maja Prinzessin von Hohenzollern erzielt das grausame Bild seine Wirkungen. Ob die Evokation solcher Hassbotschaften und das Schüren derartiger Emotionen Kennzeichen seriöser Tierschutzarbeit sein kann, entzieht sich der Kenntnis dieser bedrohten Redaktion! Begriffe wie „ausgerottet“ jedenfalls erinnern an etwas.

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Bildzitat Ausschnitt Screenshot von: https://de-de.facebook.com/pages/Maja-Prinzessin-von-Hohenzollern/127951037266414?sk=app_2231777543
Wer ist zu tadeln? Tierfreunde, die angesichts solcher furchtbaren Bilder ihren Emotionen offensichtlich unkontrolliert Luft verschaffen – oder Organisationen, die solche Bilder einsetzen? Die verwendete Terminologie spricht Bände: „ausrotten“, „an die Wand stellen“, „abknallen“.

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Bildzitat Ausschnitt Screenshot von https://de-de.facebook.com/pages/Maja-Prinzessin-von-Hohenzollern/127951037266414?sk=app_2231777543
Nach Meinung dieser Redaktion kann der Tierschutz sein Anliegen nicht glaubwürdig vertreten, wenn er Menschen zu solchen unkontrollierten Hasstiraden veranlasst. Wie wollen „Tierfreunde“l mehr Rechte für Tiere glaubwürdig einfordern, die sich zuvorderst undifferenzierter Menschenverachtung und strafwürdiger Äußerungen befleißigen?

So etwas druckt nicht einmal die BILD-Zeitung

Was nach Meinung dieser Redaktion an dem Bild der „vergewaltigten Hündin“ auf dem ETN-Plakat problematisch ist, wurde oben schrittweise und unter Verweis auf Belegstellen dargelegt.

Der ETN selbst informierte in einer Rundmail über Tierschutzverteiler darüber, dass sowohl die BILD-Zeitung wie die Berliner Zeitung die Veröffentlichung eines Inserats mit diesem Plakat abgelehnt hätten.

Die Doggennetz.de-Redaktion erhält nun von ganz unerwarteter Seite Unterstützung, was die Bewertung dieses Bildes anbelangt. Denn die Leiterin der Anzeigenabteilung bei der BILD-Zeitung, Irina Hugo, lehnte den Anzeigenwunsch des ETN, genanntes Plakat mit dem bezeichneten Bild, in der BILD-Zeitung abzudrucken, aus genau diesem Grunde ab. In einer schriftlichen Auskunft heißt es:

               In diesem konkreten Fall begründet sich die Ablehnung vor allem in dem sehr reißerischen und schockierenden Foto.

(Irina Hugo, Leiterin der Anzeigenabteilung bei BILD-Zeitung, Axel-Springer-Verlag, in einer E-Mail-Auskunft auf die Frage, warum das ETN-Plakat abgewiesen worden sei.) 

              

  

Die TAZ zeigt sich weniger empfindlich

Es dürfte gängigen Erwartungshaltungen von Zeitungslesern grob zuwiderlaufen, dass ein Inserat/Plakat, welches die BILD-Zeitung aus moralischen Gründen abweist, ausgerechnet bei der liberalen TAZ zum Abdruck kommt. Dort jedenfalls findet sich das gewünschte ETN-Plakat inklusive des problematischen Bildes in der Ausgabe vom 15. Oktober 2012 unten auf Seite 7.

 

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Screenshot einer digitalisierten Ausgabe der TAZ vom 15.10.2012. Das ETN-Inserat findet sich unten rechts auf Seite 7. Das betreffende Bild der mutmaßlich vergewaltigten Hündin wurde von der Doggennetz.de-Redaktion im Genitalbereich überzeichnet, um die Schockwirkung des Bildes etwas zu mildern.

 

Was ein Inserat dieser Größe in der auflagenstarken Tageszeitung gekostet haben mag, darüber möchte diese Redaktion keine Spekulationen anstellen und verweist stattdessen auf die Anzeigenpreisliste.

 

 

Nicht in der BILD, aber bei Ärzte gegen Tierversuche

Nach dem langen und bedächtigen Vorlauf kommt dieser Artikel jetzt zum springenden Punkt. Denn nicht nur die TAZ, auch der Verein Ärzte gegen Tierversuche e. V. zeigt sich von den moralischen Bedenken einer BILD-Zeitung frei.

Dies zumindest ist die Meinung dieser Redaktion in Reaktion auf die Tatsache, dass auch Ärzte gegen Tierversuche das ETN-Plakat mit „dem reißerischen und schockierenden Foto“ (Zitat Leiterin Anzeigenverkauf Axel Springer AG) auf ihrer Webseite veröffentlicht haben:

 

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Bildzitat Screenshot von 

https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/component/content/article/3-ankuendigungen/1012-demo-gegen-den-novellierungsentwurf-des-tierschutzgesetzes.html
am 15.10.2012. Inzwischen ist das Plakat dort nicht mehr aufrufbar!
Deshalb wurde die URL auch nicht als Hyperlink gesetzt.

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Aua788AerztePlakat260  
Bildzitat Screenshot von: 

https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/component/content/article/3-ankuendigungen/1012-demo-gegen-den-novellierungsentwurf-des-tierschutzgesetzes.htmlam 15.10.2012. Ausdrücklich wird auf der Website von Ärzte gegen Tierversuche auch dazu aufgerufen, das Plakat mit dem Schockbild auszudrucken und zu verbreiten!

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Aua788AerztePlakat360  
Bildzitat Screenshot von 

https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/component/content/article/3-ankuendigungen/1012-demo-gegen-den-novellierungsentwurf-des-tierschutzgesetzes.html am 15.10.2012. Wie auch schon in den obigen Screenshots wurde von der Doggennetz.de-Redaktion der Genitalbereich der Hündin überzeichnet, um die Schockwirkung des Bildes etwas abzumildern.

 

 

DN-Presseanfrage an Ärzte gegen Tierversuche

Am 15. Oktober 2012 richtete diese Redaktion eine ausführliche Presseanfrage dazu an Ärzte gegen Tierversuche.

Gefragt wurde darin etwa, ob dem Verein bekannt sei, dass gegen den ETN seit Sommer 2010 ein Sammlungsverbot der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier besteht und dass der ETN auf der Warnliste von CharityWatch.de steht. Auch gefragt wurde, ob dem Verein Ärzte gegen Tierversuche bekannt ist, dass der ETN im Jahr 2009 einen Transport“zwischenfall“ hatte, bei dem 43 aus Spanien und Portugal stammende Hunde von den Behörden vorübergehend sichergestellt wurden.

Zitiert sei insbesondere die dritte Frage aus der DN-Presseanfrage an Ärzte gegen Tierversuche: 

              

Sicherlich ist Ihrem Verein bekannt, dass das Werben mit besonders grausamen Bildern (hier: von Tierleid) nicht gerade als Ausweis von Seriosität von Tierschutzorganisationen gilt. Sowohl die ADD wie das DZI machen solche „Werbemaßnahmen“ zum Bewertungskriterium für die Seriosität von Spenden sammelnden Vereinen. Das auf dem ETN-Plakat zur Berlin-Demo verwendete Bild ist ausgesprochen grausam. Warum veröffentlicht Ärzte gegen Tierversuche auf seiner Website ein solches Bild?

(Frage Nr. 3 aus der Presseanfrage der Doggennetz.de-Redaktion an Ärzte gegen Tierversuche vom 15.10.2012)

  

              

 

Und noch einmal nachgefragt:

              

Warum veröffentlicht Ärzte gegen Tierversuche ein Plakat/Bild, das sogar von der BILD-Zeitung abgelehnt wird?

(ibid.)

              

 

 

Ein einschüchternder „Rat“ der Pressesprecherin

Nachdem in dem erbetenen Zeitfenster keine Antwort erfolgt war, nahm diese Redaktion telefonischen Kontakt mit Ärzte gegen Tierversuche auf, der zunächst scheiterte. Am Donnerstag, 18. Oktober 2012, rief dann die Pressesprecherin Silke Bitz zurück: Man habe die Presseanfrage nicht erhalten. Neuer Zusandt, der auch klappte.

Im weitergehenden Telefonat und nachdem Bitz erkannt hatte, um welches Thema es geht, sprach sie gegenüber der Doggennetz.de-Redaktion folgenden „Rat“ aus:

 

Wenn Sie etwas Negatives über unseren Verein schreiben, davon kann ich Ihnen nur abraten.

(Äußerung der Pressesprecherin Silke Bitz von Ärzte gegen Tierversuche in einem Telefonat mit der Doggennetz.de-Redaktion am 18.10.2012)   

 

 

Nach Meinung dieser Redaktion ist das ein Einschüchterungsversuch der Presse. Denn „abraten“ könnte sie, zurecht, nur von der Verbreitung unwahrer Tatsachenbehauptungen, nicht jedoch vom Schreiben etwas Negativem, das man andernorts schlicht Kritik nennt!

 

Eine Presseauskunft, die nicht veröffentlicht werden darf

Doch damit nicht genug. Darüber hinaus versuchte Silke Bitz – nach Meinung dieser Redaktion  – Einfluss auf den Zeitpunkt der DN-Berichterstattung über diesen Vorgang zu nehmen. Der Artikel dürfe nicht erscheinen, bevor nicht die Presseantwort von Ärzte gegen Tierversuche vorläge. Bei Presseanfragen an Behörden sei ein Zeitfenster von vier Wochen üblich.

Am 22. Oktober 2012 dann kam die Presseantwort von Ärzte gegen Tierversuche. Und sie brachte etwas mit, was diese Redaktion bisher noch nie erlebt hat: Eine Presseauskunft mit dem Hinweis, diese sei nicht zur Weiterleitung oder Veröffentlichung bestimmt!

Die Doggennetz.de-Redaktion darf also – gemäß den Vorgaben von Ärzte gegen Tierversuche – keine einzige von den erhaltenen Antworten und Auskünften zitieren.

Das ist juristisch vermutlich nicht ganz richtig. Nach Einschätzung erfahrenerer Kollegen wäre es durchaus möglich, zumindest stellenweise aus der Presseantwort zu zitieren.

Aber die Doggennetz.de-Redaktion hält sich trotzdem vollständig an diese sensationelle Vorgabe von Ärzte gegen Tierversuche zum Umgang mit einer Presseauskunft, die nicht veröffentlicht werden darf. Denn dieser Sperrvermerk gibt nach Meinung dieser Redaktion mehr Auskunft über Ärzte gegen Tierversuche, als es jedes Zitat könnte.

 

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Doggennetz.de-Senf:

In den vergangenen zwei Jahren hat diese Redaktion im journalistischen Umgang mit Tierschutzorganisationen schon eine Menge erlebt. Doch der Sperrvermerk von Ärzte gegen Tierversuche zusammen mit dem als Einschüchterung von dieser Redaktion empfundenen „Rat“ von dessen Pressesprecherin ragt weit heraus! Dabei wären einige der Presseantworten, welche nicht veröffentlicht werden dürfen, durchaus geeignet, manche der aus diesem – nach Meinung dieser Redaktion – skandalösen Vorgang entstandenen Fragen etwas zu klären oder abzumildern. Ob sich der schon durch die Vorgänge im Frühjahr 2012 bei der Demo in Bremen in die Kritik geratene Verein (vgl. Aua620) mit diesem Presseumgang tatsächlich einen Gefallen erweist, steht dahin.

Nach den von dieser Redaktion als solche empfundenen Manipulationsversuche („Rat“, Presseantwort, die nicht zitiert werden darf) durch Ärzte gegen Tierversuche hinsichtlich der Doggennetz.de-Berichterstattung muss diese auch eventuelle juristische Interventionen zu diesem Artikel befürchten. Doggennetz.de-Profi-Leser sind deshalb gut beraten, sofort einen Screenshot von dieser Artikelversion anzulegen.

Wir werden die Leser in diesem besonderen Fall auch von jeder Abmahnung oder gerichtlichen Verfügung zu diesem Artikel entsprechend unterrichten.

Zum guten Schluss noch einmal die Erinnerung daran, worum es eigentlich geht:

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Ausschnitt aus Bildzitat Screenshot von: https://de-de.facebook.com/pages/Maja-Prinzessin-von-Hohenzollern/127951037266414?sk=app_2231777543
Gelebte Mitgeschöpflichtkeit? TierFREUNDE …. „jagen“ und „schlachten“!