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Aua789: SMS Satirisches Mittwochs-Saugut: Assistenzbrille für Tierschützerprozess-Beobachter

 

{TS-Satire}

 

Tierschutz im Wandel. Dieser vollzieht sich mit der rasenden Geschwindigkeit eines durch Strato- und Atmosphäre rauschenden Felix Baumgartner (vgl. Aua786). Dabei schaffen es die Tierschützer auch noch, sich  sowohl von ihrem Ziel (praktizierte Ethik) wie von ihrem Objekt (Tier) mit gleichbleibender Geschwindigkeit zu entfernen.

Der Wandel reißt alles nieder. Da bleiben keine vier Beine am Hund und keine Bedeutung im Wort. Zum Beispiel: Tierschützerprozess. Früher war das wahlweise ein (zumeist strafrechtliches) Verfahren etwa gegen militante Tierschützer, die vielleicht eine Sachbeschädigung für eine Tierbefreiung in Kauf genommen hatten. In der anderen Option bedeutete ein solcher Termin die von Tierschutzorganisationen angestrengten Verfahren gegen bekannte Tierausbeuter (Massentierhalter, Jäger, Pelztierfarmbetreiber, Tierexperimentatoren).

Tempi passati. Heute verklagen sich Tierschützer vornehmlich nur noch gegenseitig – oder Journalisten.  Kein Tier, kein Schutz. Dafür drängeln sich gekränkte Egos in deutschen Gerichtssälen, trommeln sich auf die Brust und brüllen „Ich bin ein Mann der alten Schule“.


Direkt aus dem Neandertal

Der Wandel hat auch die Prozessbeobachter erfasst. Kamen diese früher zur moralischen Unterstützung eines beschuldigten Tierschützers oder einer Tiernutzer verklagenden Orga, reisen solche heute direkt aus dem Neandertal und zu dem ausschließlichen Zweck an, Prozessbeteiligte, Richter und Anwälte einzuschüchtern.

Durch böses Gucken.

Bisher drei solcher Showveranstaltungen auf Zirkusniveau fanden dieses Jahr schon statt: zwei vor dem Landgericht Köln, eins vor dem Amtsgericht Wesel.  Im letzten Fall soll sich der Amtsleiter genötigt gesehen haben, für die Verhandlung außer dem hauseigenen Sicherheitsdienst auch noch die Polizei hinzuzurufen. Das nächste Event dieser Kirmes-Güteklasse soll wohl vor dem Amtsgericht Kleve stattfinden, ein Termin, den sich ein Fernsehteam schon vorgemerkt haben soll.

Marktfähige Innovation

Ein pfiffiger Optiker aus Kleve hat für diese ganz besondere Klientel jetzt eine Assistenzbrille designt. Deren überwältigende Funktionalität entlastet die hinter den verdunkelten Gläsern ruhenden Hirnchen von den wenn auch nicht intellektuellen, so doch mimischen Anstrengungen, über ganze Verhandlungen hinweg böse gucken zu müssen.

Damit die Dödels das Teil auch richtig herum aufsetzen, werden die einzelnen Gläser durch Schrifthilfen der richtigen Körperseite zugeordnet.

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Erste Feldversuche am Mann fielen erfolgsversprechend aus: „Das gibt dem Man Power“, so der aus dem kehligen Gurgeln destillierte O-Ton des Bös-Gucken-Bosses.


Aua789boeseguckenboss


Nachdem die ersten zwei Dutzend Brillen aufgrund grobmotorischer BeHandlungsfehler zu Bruch gegangen waren, sieht man hier, wie souverän die Tierschützer mit den kulturfremden Hilfsmitteln umgehen (die Verkniffenheit ist rudeltypisch):

 

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SO kann man dem Rechtsstaat den Stinkefinger zeigen, ohne auch nur die Hand von der Banane nehmen zu müssen!


* Alle Grafiken: Paloma Picassa