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Aua771: Tierschutzverein Moers: Schunkelnde Polonaise in das Fettnäpfchen der Spendenakquise

 

{TS-Kritik – eine Polemik aus gegebenem Anlass}

 

Dass der neue Vorstand vom Tierschutzverein Moers ganz großes Doggennetz.de-Potenzial hat, das wurde schon bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 13. September 2012 und der dort erfolgten Vorstandsneuwahl offenbar (vgl. Aua753).

 

Versammlungsprotokoll – Nachweis der unbefleckten Empfängnis

Die kritische Einschätzung dieser Redaktion bezog sich dabei – neben Fahnengedöns, (Lebend-)Tierverbot, Uniformträgern, Security und strengen Einlasskontrollen  – vor allem auf das schon am Folgetag vorgelegte Protokoll der Mitgliederversammlung. Dieses nämlich dokumentierte vorrangig die unbefleckte Empfängnis der Vorstandsämter  – unbefleckt von jeder Sachkunde und formal-juristischem Grundwissen, etwa zum Vereinsrecht.

Nach Aua753 und der Doggennetz.de-Kritik ist es deshalb nicht wirklich verwunderlich, dass dieses Protokoll jetzt plötzlich nicht mehr online abrufbar ist. Eigenartig, wie so manches in diesem Verein, denn an einem erstellten und unterzeichneten Protokoll kann sich ja nachträglich eigentlich nichts mehr ändern? Kann sich nicht?

Aua771TSVMoersProtokollweg  
Screenshot von https://www.tierheim-moers.de/protokoll_20120913.pdf.
Nun ist es weg, das schöne Protokoll der aufregenden Mitgliederversammlung des Tierschutzvereins Moers e. V. am 13. September 2012. Doch nicht alle müssen weinen: Einige Schlauohrhasen haben sich das Dokument gesichert.

 

 

Dazwischen: Mitgliederschwund

Offensichtlich teilt sich die gute Laune und die Jubelberichterstattung der Lokalpresse, ein Schreiber derer  in freundschaftlicher Verbindung zu einem Beiratsmitglied stehe, den Vereinsmitgliedern noch nicht umfassend mit. Dieser Redaktion jedenfalls liegt das Kündigungsschreiben eines langjährigen und gleichfalls im Tierschutz tätigen Vereinsmitgliedes vor. Hauptkritikpunkt dabei ist die Qualifikation der Moerser Tierheimleitung. Zum Vorstandswechsel  im Abgleich mit 20 Jahren Theater rund um diesen Verein resigniert dieses Ex-Mitglied: „Die Namen der Vorstände und deren Gefolge haben sich zwar geändert, aber die Problematik ist leider immer geblieben.“

Fast möchte Doggennetz.de hinzufügen: Und es kommen noch weitere Probleme hinzu …

 

Aufruf zu Spenden, die keine Spenden sind

Zum Verdacht der Problemvermehrung trägt insbesondere das nachstehend durch Screenshots dokumentierte Vorgehen bei. Diese Redaktion verkneift sich den Hinweis darauf nicht, dass es nach den Tieren keinen sensibleren Bereich in einem Tierschutzverein gibt als den Umgang mit Spenden.

Nach dem berichteten Highlight zur Mitgliederversammlung und dem Protokoll ließ sich für den erfahrenen Tierschutzkritiker gemütlich auf den nächsten Ausrutscher warten. Allerdings legen die Moerser Vorstandsjungs dabei ein atemberaubendes Tempo vor.

Hier also ist er schon – der beherzte Sprung ins nächste Fettnäpfchen:

 

  Aua771TSVMoersSpendenFettnapfSSHP60 
Screenshot von  https://www.tierheim-moers.de/; (undifferenzierende URLs: Um dorthin zu finden, muss man über die Navigationsleiste auf „Partner“ gehen; dort dann wieder auf „Sponsoren“. Allerdings ist diese Option nicht in jedem  Browser erkennbar. AOL etwa weist diese Navigation nicht auf.)
Der Verkauf von Waren – hier eine Autogrammkarte – wird als „Spende“ deklariert. Das könnte bös ins Auge gehen?

 

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Screenshot von https://www.tierheim-moers.de/.
In der Tat: Es hat „Das gewisse Etwas“, wenn man Musik-CDs verkauft und den Erlös als „Spende“ deklariert und die eigentlich fällige Umsatzsteuer weder ausgewiesen noch sonstwie erwähnt wird. Das hat die arme Umsatzsteuer auch nicht verdient!

 

 Aua771TSVMoersSpendeFettnapfSS360  
Bildzitat Screenshot von https://www.tierheim-moers.de/.
Zu den  Künstlern, die bei solchen Arrangements mitmachen, erheben sich eventuell auch noch Fragen, welche diese Redaktion lieber nicht stellt … Oder kann es tatsächlich sein, dass hier gleich rudelweise Steuerpflichtige nicht wissen, was sie tun?
Humorigen Aufschluss über die das geriatrische Potenzial der Mitgliederstruktur gibt das Laufband unten im Screenshot mit der Einladung zum „Seniorenkaffee für Mitglieder ab 70 Jahre“. Da geht der Rollator ab!


Da werden Autogrammkarten und CDs zum Verkauf angeboten  – gegen eine Spende! Hoffentlich  erfahren das die notorischen Kritiker dieses Vereins nicht! (Und Doggennetz.de wird alles zur Geheimhaltung Nötige tun!) Das könnte ganz böse ins Auge gehen, denn schon gemäß BGB-Definition darf eine Spende niemals an eine Dienst- oder Sachleistung  (hier: Autogrammkarten und CDs) gekoppelt sein. Ebenso wenig darf die Höhe vorgeschrieben werden: 60 Cents oder 8 Euro. Sonst ist es gar keine Spende, sondern ein Verkaufserlös.

Wenn aber etwas als Spende bezeichnet wird, was gar keine Spende ist, wie nennt man das noch … Oui, oui, öhm, Sie sehen schon: Da kommen wir wohin, wo wir gar nicht hin wollen!

 

Umsatzsteuer: Wo bist du?

Und beim gemütlichen Vereinsschunkeln unter mehr oder weniger anspruchsvoller Unterhaltungsmusik wieseln weitere Fragen als Stille Post durch die Polonaise: Was ist mit der Umsatzsteuer? Wie hoch? Wer führt sie ab? Wurden die CDs und Autogrammkarten in toto gespendet oder erhält die gewiefte „Stimmkünstlerin“, die hier einen kompletten Verein vor ihren Marketingkarren einzuspannen vermochte, einen Teil davon? Wenn ja: wie viel?

Fragen über Fragen, die nur deshalb nicht vorab an die Verantwortlichen gestellt wurden, weil dann die herrlichen Belegstellen der Website vielleicht gleich verschwunden wären. Möglicherweise hätte sie dasselbe Schicksal wie das des Protokolls ereilt?

 

Seriöse Vereine entschuldigen sich für so etwas

Mit diesem kleinen Ausrutscher – Verkauf von Waren gegen „Spende“ – nach BGB und Steuerrecht steht der Tierschutzverein Moers freilich nicht allein. So etwas ist schon anderen passiert; gelegentlich mit üblen juristischen Konsequenzen. Deshalb berichtet Doggennetz.de darüber: Damit andere gewarnt seien!

In einem ähnlichen Fall (Bezugsgebühr für eine Zeitschrift als Spende deklariert) eines allerdings humankaritativen Vereins auf CharityWatch.de besaß dieser dann die Größe und Seriosität, sich zum einen dafür zu entschuldigen, zum anderen diese schlichtweg verbotene Praxis auch noch durch einen ordnungsgemäßen Mitgliederversammlungsbeschluss für alle Zukunft auszuschließen.

 

Verschwinderitis beim TSV Moers?

Das Versammlungsprotokoll ist weg. Vereinskritiker monieren weiterhin, dass offene Fragen zu den Vereinsfinanzen aus der Zeit vor diesem Vorstand nicht geklärt seien. Dann gab es da noch einen „Artikel“ über die Schlagerparty des TSV Moers und das damit verbundene Fundraising auf Lokalkompass.de, zu dem sich eine hochinteressante, leicht aus dem Ruder laufende Leserdiskussion entfaltet hatte. Doch Artikel und Kommentare müssen sich unterwegs mit demselben Virus angesteckt haben wie das Protokoll, denn nur einen Tag später bleibt die Referenz-URL leer: „Dieser Inhalt ist leider nicht mehr verfügbar“!

Weitere Verkaufstätigkeiten unklarer Referenz

Im Moment noch aufrufbar jedoch ist dieser Bericht bei Lokalkompass.de! Auch dort wird eine CD zum Verkauf angeboten mit dem Hinweis: „Eine CD kann bestellt werden, die zu gunsten [sic!] des Tierheims abgegeben wird. 100 % der Einnahmen gehen also Direkt [sic!] an das Tierheim Moer“ (Quelle). 100 Prozent – bedeutet das inklusive Umsatzsteuer?

Das Impressum des Fotografen auf der angegebenen Kontaktseite ist äußerst rudimentär. Ob ein Gewerbe angemeldet wurde, ist dort nicht ersichtlich. Eine Steuernummer wird nicht genannt; von der Umsatzsteueridentifikationsnummer oder dem Hinweis auf die Kleinunternehmerregelung ganz zu schweigen.

Steht zu hoffen, dass sich jetzt nicht auch noch Artikel 5 des Grundgesetzes infiziert. Denn der neue Vorstand habe nach Aussage verschiedener Ohrenzeugen mehrfach und lautstark bekundet, dass er kritische Medien-Berichterstattung nicht mehr dulden werde und diese mit allen juristischen Mittel (die immer ein HeidenSpendengeld kosten ….) bekämpfen werde.

Schauen wir mal …!

 

Reif für Tiere-suchen-ein-Zuhause!

Erfahrene Doggennetz.de-Leser hatten es schon geahnt: Mit all diesen Unklarheiten und offenen Fragen und seltsamen Phänomenen hat sich der Tierschutzverein Moers ganz klar für einen Auftritt in der Sendung Tiere suchen ein Zuhause qualifiziert.

Und tatsächlich: Ein Laufband auf der Website des Vereins kündigt dort einen Auftritt am 21. Oktober 2012 an! Nicht verpassen! Die Moerser sind immer für den nächsten Knaller gut!

Außerdem reihen sie sich nahtlos ein in die Polonaise gelegentlich hoch umstrittener Vereine (hier und hier und hier und dort und da und hier und dort), die bein WDR auftreten dürfen!

Wenn’s richtig gut läuft, zusammen mit Zoo Zajac (vgl. das satirische Aua667).

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Aktualisierung vom 12.10.2012:

Doggennetz.de wirkt! Und es nicht das erste Mal, dass sich Tierschützer-Websites auf wunderbare Art und Weise verändern, sobald hier kritisch über jene berichtet wurde.


Fiskalische Revolution: Spende inklusive Umsatzsteuer!

Das mit dem nicht zutreffenden Begriff „Spende“ für einen Verkaufserlös wollen die Verantwortlichen des Tierschutzvereins Moers wohl noch nicht so ganz glauben. Aber immerhin findet sich jetzt schon auf wundersame Art und Weise die Umsatzsteuer wieder:

 Aua771AktSSHPTSVMoersUSt60  
Bildzitat Screenshot von https://www.tierheim-moers.de/.
Der Verkaufserlös heißt zwar immer noch „Spende“, aber immerhin enthält die „Spende“ jetzt schon eine Umsatzsteuer! Das ist doch auch einmal etwas Schönes: Spenden inklusive Umsatzsteuer kennt der Fiskus bisher nämlich noch gar nicht! DAS ist nur ein kleiner Bereich des hohen innovativen Potenzials dieses bemerkenswerten Vereins und seines rührigen aktuellen Vorstandes.

 

Zwar möchte der TSV Moers noch nicht so weit gehen zu verraten, wer denn dann bitte diese Umsatzsteuer abführt. Denn im Impressum der Vereinswebsite wird zwar eine Steuernummer genannt, aber weder das dazugehörige Finanzamt noch eine Umsatzsteueridentifikationsnummer.

Nun ja, man kann nicht alles haben ….

Haben kann man dafür jetzt wieder das Protokoll der außerordentlichen Mitgliederversammlung vom 13. September 2012. Um Interessierten langes Suchen zu ersparen, hat Doggennetz.de den Redaktions-Internet-Suchhund losgeschickt und er hat den Fund hier angezeigt:

 

 Aua771TSVMoersProtokollZurueck60  
Bildzitat Screenshot von https://www.tierheim-moers.de/.

 

Wieder unbestätigten Gerüchten zufolge soll dem unterhaltsamen Vereinsvorstand inzwischen der Vorschlag zugegangen sein, mit der Doggennetz.de-Redaktion einen Beratervertrag abzuschließen …

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Aktualisierung vom 13.10.12:

Okay, jetzt können wir es ja verraten: Einer der entscheidenden Gründe für den ungeheuren Erfolg von Doggennetz.de liegt in der mehrjährigen Expertise dieser Redaktion im Umgang mit lernbehinderten Kindern (Lese-Rechtschreib-Schwäche)!!! Wer jahrelang den kleinen Bachelen aller Altersstufen kuhäugig vor sich hinglotzend wieder und wieder den Spruch vorbetet:

 

Nach l/n/r,
das merk dir ja,
schreib nie „tz“ und nie“ck“! 

…, der kann auch die – häufig geriatrisch ohnehin schon auffälligen – Vorstände der Tierschutzvereine unter dem Dach des Deutschen Tierschutzbundes pädagogisch erreichen!

Solches nun ist Doggennetz.de am langen, langen und doch sehr langen Ende mit dem Tierschutzverein Moers gelungen! Legasthenie, LRS, ADS oder ADHS hin oder her – dass „Spende inklusive 19 % Umsatzsteuer“ irgendwie nicht geht, das musste man schlussendlich auch am Niederrhein einsehen!

 

 Aua771Aktu2Okay1SS60  
Bildzitat Screenshot von https://www.tierheim-moers.de/.
 Aua771Akt2SSBerryCline60  
Bildzitat Screenshot von https://www.tierheim-moers.de/.
 Aua771Akt2SSZimmer60  
Bildzitat Screenshot von https://www.tierheim-moers.de/.

Das nahezu hingebungsvolle pädagogische Bemühen von Doggennetz.de hat jetzt aber ganz bestimmt ein ordentliches Lesegeld (ohne Umsatzsteuer, da Kleinunternehmerregelung) verdient?