Aua1283: Tierheim Zossen (1): Das Hü und Hott von aktion tier zum Unternehmen Futter für Tiere in Not

 

{TS-Kritik, weiter hinten ironisch abgerutscht}

 

Unter Würdigung des DN-Themenschwerpunkts Rechtsextremismus im Tierschutz (siehe Artikelliste am Ende vom Text) wendet diese Redaktion schon früh und vorausschauend des Lesers Aufmerksamkeit auf ein neues interesssantes Objekt: das Tierheim Zossen des Vereins der Tierfreunde Schützende Hand e. V. in Zossen, Brandenburg!

Brandenburg!

Das Tierheim Zossen ist Kooperationspartner von aktion tier. Diese Information ist relevant.

Interessanterweise – und das macht die Eigenschaft „vorausschauend“ dieser neuen DN-Artikelserie aus – findet am 11. April 2014 die Mitgliederversammlung eben dort statt. Auf so einer Mitgliederversammlung kann ja immer mal eine Menge passieren …

Der kleine Ort Zossen in – ja: Brandenburg! – hat inzwischen unter dem Stichwort Rechtsextremismus traurige Berühmtheit erlangt. Auch die Lokalpresse berichtet immer wieder über die rechtsextremistischen Umtriebe eben dort.

 

Zossen Thema bei <Netz gegen Nazis>

Wie überall, wo die Rechten ihren Macht- und Einwirkungsbereich entfalten, sieht es mit der Pressefreiheit nicht so günstig aus. Auch in Zossen. Das musste auch der Verteidiger von Demokratie und Menschenrechten, Jörg Wanke, feststellen. Unter Investition von 7.000 Euro Gerichtskosten erwirkte er 2011 beim Oberlandesgericht Presse- und Meinungsfreiheit für seine Kritik am Zossen-Filz (Quelle).

Wankes Zivilcourage gegen die Bedrohung von rechts hat ihm 2012 die Solidaritätsbekundung von Netz gegen Nazis eingebracht. Das engagierte Internetportal hatte 2010 auch schon über den Brandanschlag gegen das Haus der Demokratie in Zossen berichtet.

Anfang 2013 widmete das ZDF in seiner Sendereihe 37 Grad dem couragierten Wanke eine eigene Dokumentation unter dem Titel „Standhalten gegen rechte Gewalt“.

 

Kooperationspartner aktion tier

Was das nun alles mit Tierschutz zu tun hat, hofft diese Artikelserie in den nächsten Wochen oder Monaten herausmeiße(l)n zu können.

Zunächst ist es ja eher beruhigend, dass das Tierheim in der rechtsextremistischen Hochburg Koopertionspartner von einem so jenseits aller Zweifel liegenden Verein wie aktion tier ist (vgl. Linkliste am Ende vom Text).

Von aktion tier wiederum kennen viele den berühmten Mario Aßmann, Cheffe vom Tierheim Winkwitz. Der kandidiert aktuell für die Partei jenseits aller braunen Zweifel Alternative für Deutschland für den Kreistag. Im Zuge dieser Kandidatur ist Aßmann dann auch schon mal bereit, demokratisch gewählte und legitimierte Parteien als Ratten auf dem Schiff mitsamt demselben zu versenken (vgl. Aua1244).

Die emotionale Nähe des aktion-Tier-Z-Promi zu Schadnagern mag auch aus der Tatsache resultieren, dass solche nach Angaben von Aßmann selbst die Geschäftsstelle von aktion tier in Berlin bevölkern (Aua1247P).

 

Bildzitat Screenshot vom Facebook-Account des Tierheim Winkwitz in Aua1244: Was gibt es angesichts des vormarschierenden Rechtsextremismus in Deutschland beruhigenderes als einen Tierschützer, der für die Partei Alternative für Deutschland kandidiert und im Zuge seines Wahlkampfs demokratisch legitimierte Parteien wie CDU/CSU, SPD, FDP, Bündnis90/Die Grünen und DieLinke/PDS wie Ratten vernichten möchte?

 

Wenn der Verlautbarungsbeauftragte von aktion tier, Mario Aßmann, mit seiner vernichtenden Fürsorge gegenüber demokratischen Parteien und seinen politischen Ambitionen bei Alternative für Deutschland assoziierend-kooperierend dem Tierheim im rechtsextremistischen Zossen zuneigt, sollte man daraus überhaupt keine voreiligen Schlüsse ziehen.

Denn immerhin gibt es ja noch so etwas wie Glaubwürdigkeit.

 

Die Glaubwürdigkeit von aktion tier zu >Futter für Tiere in Not<

Mit der Glaubwürdigkeit ist das nämlich eine ganz tolle Sache deshalb, weil sich anhand dieser vieles Andere überprüfen lässt.

Deshalb hier ein kleiner Test-Test-Test: Das Rottenburger Unternehmen Futter für Tiere in Not (FFTiN) ist, sagen wir es behutsam, sehr umstritten. Der Deutsche Tierschutzbund, Verbraucherschutzorganisationen und auch viele Tierheime warnen vor dem Unternehmen (hier, hier, hier, hier und hier).

Wie es sich für einen aufrechten Demokraten und engagierten Tierschützer gehört, hat auch Mario Aßmann von aktion tier schon vor diesem Unternehmen gewarnt. Zu diesem Zweck hat er sogar einen Fernsehauftritt in mdr exakt auf sich genommen:

Genau deshalb ist es ja so unfassbar glaubwürdig, dass der Kooperationspartner von aktion Tier, das Tierheim Zossen, einen haarsträubend tendenziösen und dem umstrittenen Unternehmen einen Persilschein ausstellenden Werbefilm für FFTiN auf seiner Tierheim-Webseite präsentiert.

 

Bildzitat Screenshot von der Webseite des Tierheims Zossen (Rubrik: „Über uns“, dort „Einblicke“): Von der DN-Redaktion rot umrandet findet sich ein extrem unprofessionell produziertes, dafür uneingeschränkt Werbung machendes Video für das gewerbliche Unternehmen <Futter für Tiere in Not>. Das Tierheim Zossen ist Kooperationspartner von aktion tier. Mario Aßmann von aktion tier hatte im Fernsehen einen Auftritt mit eindeutiger Warnung vor dem Rottenburger Unternehmen. Sie sehen: Im Tierschutz ziehen alle an einem Strang!

 

Sehen Sie mal: DAS ist Glaubwürdigkeit!

Und deshalb muss man sich für die Mitgliederversammlung des Trägervereins des Tierheims in der braunen Hochburg Zossen und die sich daraus und danach ergebenden Entwicklungen überhaupt keine Sorgen machen.

Es war DN sehr wichtig, seinen Lesern auch einmal etwas derart Positives berichten zu können!

 

DN-Artikel, die Sie auch noch interessieren könnten:

Mario Aßmenn und aktion tier: Aua1244 Aua1247P /

DN-Artikelserie: Rechtsextremismus im Tierschutz:
Aua1154Aua1173P / Aua1174P / Aua1190 / Aua1208P / Aua1225 / Aua1253 /

So’n bisschen was zu aktion tier:

* Wikipedia :
* DER SPIEGEL: Geschäfte mit dem Dackelblick
* Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen DZI: Einstufung von aktion tier als nicht förderungwürdig
* CharityWatch.de: Artikel 2009 : Undurchsichtig und wenig Geld für Tierschutz
* CharityWatch.de: Artikel 2010: Aufschrei in der Tierschutzszene
* Artikel DER WESTEN 2011: Verbraucherzentrale warnt vor Tierschutzaktivisten Artikel
* Stern.de 2010: Spendenabzocke: Hey, Big Blender! 

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