Aua1205P: Die Aktion SO TRAGE ICH PELZ verwöhnt die Rechten mit gigantischem Datenpaket
{TS-Kritik mit viel Ironie}
[im DNPA erschienen: 27.12.13; online verfügbar ab: 27.01.14]
Die Neonazis haben es zur Zeit auch nicht leicht. Zum einen wird das demokratische Ansinnen eines NPD-Verbotsantrag neu belebt. Im Zuge dessen kommt leider heraus, dass viele NPD-Funktionäre schon wegen Straftaten rechtskräftig verurteilt worden sind, teilweise sogar mehrfach. Dann hat das braune Äpfelchen seinen Job hingeschmissen, so dass bei der verbotsbedachten Partei mit den klammen Kassen auch noch der Vorsitz vakant ist.
Trotzdem gab es pünktlich zum Weihnachtsfest 2013 eine schöne Bescherung für die Rechten insgesamt. Wo kam sie her? Von den Gutmenschen natürlich, aus dem Tierschutz! Denn die im blutigen Dilettantismus zusammengestoffelte Aktion So trage ich Pelz (Aua1201), die inzwischen schon von einer FPÖ-Sympathisantin kopiert wird und damit auch nicht mehr exklusiv Anna Cisek zugeschrieben werden kann, lieferte und liefert gigantische Datenpakete frei Haus.
Ob von den Veranstaltern beabsichtigt oder eher nicht: Die online verfügbaren Daten der Massen von Teilnehmern könnte dem rechtsextremistischen Bemühen, die Tierschutzszene zu unterlaufen, neuen Schub bringen. Auch wenn diese hochgefährliche Infiltration inzwischen von immer mehr Medien kommuniziert wird (vgl. Aua1137P, hier und hier), legen sich Tierfreunde auf dem durchgehenden Gaul der angeblich guten Tat keinerlei Zwänge auf. Frank und frei posten sie willig selbstdarstellende Bildchen mit ihren Haustieren.
Dank der vernetzenden Strukturen sozialer Plattformen wie Facebook und Co. brauchen die Rechten einfach nur noch die Daten der entsprechenden Facebook-Accounts akkumulieren, um später dann durch scheinbar harmlose Freundschaftsanfragen und Einladungen zu Events an exakt die Zielgruppe zu gelangen, welche die für rechte Propaganda über Tierschutzthemen nötigen Merkmale aufweist: tierlieb, naiv, Internet-unmündig, politisch eher desinteressiert, vertrauensvoll und mit den Datenspenderhosen an.
Es geht schon los: Dagmar H.
Woher sollen gut meinende Tierfreunde auch wissen, aus welcher politischen Heimat da so mancher „Tierfreund“ wirklich kommt? Schon gibt es die ersten Plagiate zur Ursprungsaktion von Anna Cisek (vgl. Aua1201), die diese Idee, so behaupten es manche Forum-Einsteins, auch nur von PETA Deutschland geklaut habe. PETA jedoch betreibt eine solche thematische Foto-Aktion mit Prominenten, nicht mit Fritz und Lotte, Hans und Franz.
Eine dieser Nachahmeraktionen ist die von Dagmar H. auf Facebook [https://de-de.facebook.com/events/228198680686780/?ref=22&source=1].
Ihre Begründung für die Absonderung von Cisek geht ans Herz:
Hinweis: Ich möcht nur noch einmal betonen: Die Veranstaltung wurde von mir erstellt weil ich nicht möchte daß User an einer an und für sich guten Veranstaltung teilnehmen und sie dann Angst haben müssen daß ihre Bilder vermarktet werden oder daß sie nur Mittel zum Zweck sind damit sich Vereine zum Zweck des Profilierens und Spenden abkassierens in den Vordergrund drängen. (Dagmar H. Facebook So trage ich Pelz) |
Nein, bei Frau H. muss kein Teilnehmer an der Aktion Angst haben, dass die Bilder unrechtmäßig verwendet werden. Wie sie das allerdings ausschließen will, bleibt unklar, denn jeder Fotodieb kann die Bilder auch von dieser Facebook-Gruppe einfach herunterkopieren (DN hat dazu einen Feldversuch gemacht!).
„Einfach nur um der Sache willen, nicht mehr und nicht weniger“. Wer möchte das nicht glauben? Zumal Dagmar H. zusammen mit ihrer Freundin Rosa Hackl gerade erst aus der prominenten Facebook-Gruppe DOGnews geworfen wurde, wo beide zuvor sogar als Admins tätig waren. Die Gründe dafür sind unbekannt; der Gruppengründer Michael H. beantwortet eine Presseanfrage dazu nicht.
Tatsache aber ist, dass bei der FB-Gruppe DOGnews vor dem Abgang der beiden Damen ein massives Abgleiten in rassistische Hetze zu beobachten und zu dokumentieren war. DOGnews-User hatten sich mehrfach darüber beschwert. (vgl. Aua1115, Aua1137P).
FPÖ-Sympathisantin
Ganz abgesehen davon, dass die beiden Anführungszeichen-Tieschützerinnen aus Österreich auch eine prominente Rolle bei der Desinformation und Emotionalisierung der Tierfreunde zum Thema Zoophilie spielen, wozu sich zumindest Rosa Hackl gelegentlich die Texte auch erst irgendwo zusammenklauen muss (vgl. Aua1143P), fallen sie des Weiteren durch ihre Sympathie für die rechtspopulistische österreichische Partei FPÖ auf.
Hier ein älterer Beleg von Dagmar H.:
Ausschnitt aus Bildzitat Screenshot FB-Seite des FPÖ-Vorsitzenden Heinz-Christian Strache [https://www.facebook.com/HCStrache/posts/199667180069687?comment_id=2763333&offset=0&total_comments=167], Diskussion im Mai 2011 „HC Strache zum Staatsbesuch von Türkei Präsident Gül“. Die „Tierschützerin“ Dagmar H. lobt den umstrittenen FPÖ-Vorsitzenden Heinz-Christian Strache. |
Ein Posting und ein Lob für einen bekannten Rechtspopulisten allein geben noch nicht viel her. Aber wessen Kontakte zu rechtspopulistischen Parteien sind so gut, dass man sogar zu Veranstaltungen eingeladen wird? Die von Dagmar H.:
Ausschnitt aus Bildzitat Screenshot der FB-Seite „Gegen eine Rasseliste in Österreich“. Hier bedankt sich die „Tierschützerin“ Dagmar H. für eine Einladung des FPÖ-Tierschutzbeauftragten Bernhard Vock. |
Nicht wirklich überraschend dann wiederum ist, dass dieser FPÖ-Funktionär Bernhard Vock seinerseits in der FB-Gruppe DOGnews auftaucht. Das ist deshalb relevant, weil in DOGnews sehr viele deutsche „Tierfreunde“ Mitglied sind. Vock weist in seinem Avatar oder in den Postings nirgends auf seine besondere politische Funktion hin. Für andere User ist nicht erkennbar, mit wem sie hier diskutieren.
|
So führt man rechte Politiker unerkannt in die Diskussion mit arglosen Hundefreunden ein!
Gästin auf Internetpranger-Seiten
Wie Dagmar H. es so mit den demokratischen Grundrechten hält und welcher Sprache sie sich gelegentlich bedient, dokumentiert nachstehender Screenshot.
Die sehr kurzlebige Facebook-Seite Gezielte Vermischung oder Unwissenheit? war ein klassischer und für jeden Vollpfosten sofort erkennbarer Internetpranger, wo angeblich zoophile Personen mit all ihren persönlichen Daten veröffentlicht und zur Hetzjagd ausgeschrieben wurden. Deshalb wurde diese Facebook-Seite auch relativ zügig wieder entfernt.
Die erkennbare Strafbarkeit der Seite hinderte Dagmar H. nicht daran, sich mit nachstehender eindrücklicher Wortwahl an einen noch nicht rechtskräftig verurteilten Tierquäler zu wenden, dessen psychiatrisches Gutachten ihm eine schizoide Persönlichkeitsstörung attestiert (vgl. Aua1095P).
Bildzitat Screenshot der inzwischen gelöschten FB-Seite „Gezielte Vermischung oder Unwissenheit?“, ein strafbarer Internetpranger, auf dem angeblich oder bekennend zoophile Personen mit ihren kompletten Daten, Fotos, Adressen und Internetpräsenzen dem Lynchmob übergeben wurden. Dagmar H. „kommuniziert“ hier in unglaublich ordinärer Art und Weise mit einem Tierquäler, der schizophren und hochgradig selbstmordgefährdet ist. Glaubt sie wirklich, durch solche Ansprachen Tierleid verhindern zu können? Für wen hält sich diese Frau? Und: Sind „Tierschützer“ mit dieser reduzierten Sozialkompetenz würdige Vertreter populärer Tierschutzaktionen? |
Nachstehend der Ausschnitt aus obigem Screenshot, um den DN-Leser die ausgewählt ordinäre Diktion von Dagmar H. lesbar zu machen, die hier versucht, einen nachweislich selbstmordgefährdeten jungen Mann, der noch nicht einmal rechtskräftig für seine Tierquälerei verurteilt ist, zu belehren, zu missionieren oder was immer die Dame sich als Wirkung vorstellt.
Die Fanti-Zoos und die Rechten
Nach Meinung dieser Redaktion sind es schleichende Prozesse, die insbesondere auf den „social media“ stattfinden: Unter dem Vorwand eines Tierschutzthemas werden rechtspopulistische Personen in digitalen Kontakt mit Hundefreunden und Tierschützern gebracht, ohne dass diese ihre besondere Funktion kenntlich machen würden (Beispiel FPÖ-Vock siehe oben).
Des Weiteren kommen sie in Kontakt mit als Tierschützer auftretenden Personen, deren sonstige Aktivitäten und deren besonderes Maß an Menschenverachtung sie ad hoc nicht erkennen können.
Wo die politische Heimat einer großen Zahl der Fanti-Zoos (zum Begriff siehe Aua1012) liegt, ist auf DN in zahlreichen Artikeln dokumentiert: Andere FPÖ-Politiker etwa sind hellauf begeistert von dem gerichts- und polizeibekannten Verleumder Carsten Thierfelder (vgl. Aua1124), ein notorischer Rechtsverletzer, der von der Dagmar-H.-Gefährtin Rosa Hackl im Internet trotz seiner fanatischen Menschenjagd vehement verteidigt wird.
Veranstaltungen dieser Fanti-Zoos um Thierfelder werden dann auch mal gleich von der Partei DIE RECHTE vereinnahmt (Aua1039). Die rechtsextreme und vom Verfassungsschutz beobachtete Kleinpartei Pro NRW bzw. dessen Funktionär Jörg Schadwill ist von einzelnen Thierfelder-Aktionen nachgerade begeistert.
Populäre TS-Themen werden sofort von den Rechten besetzt
Inzwischen stürzen sich die Rechten und die Neonazis auf nahezu jedes, vor allem aber jedes populäre Tierschutzthema. Das jüngste Beispiel ist der Skandal mit dem Jäger in Burladingen. Kaum war der Shitstorm gegen den Mann im Gange, organisierten die Rechten schon eine Mahnwache (vgl. Aua1190).
Deshalb ist es nach Meinung dieser Redaktion nur noch eine Frage der Zeit, bis die Massen von Tierfreunden ansprechende Aktion So trage ich Pelz von den Neonazis instrumentalisiert wird.
Dass dieses Event für den Tierschutz nach DN-Auffassung sinnfrei ist, wurde in Aua1201 schon dargelegt.
Fazit
Diese Redaktion hat Bedenken, von wem und wofür die sich ausgerechnet auf Facebook (kein Datenschutz!) so derart konzentrierenden Daten von gut meinenden Tierfreunden nutzen lassen, wenn die Aktion So trage ich Pelz jetzt schon von Aktivistinnen kopiert wird, die offen mit rechtspopulistischen Parteien sympathisieren. Der durchschnittliche Tierfreund durchschaut die Tierschutzszene nicht und hat noch kein Bewusstsein von der rechten Gefahr, die ihm genau dort droht.
Insbesondere weil diese Aktion nach Meinung dieser Redaktion für die Tiere und das Thema nichts bringt, schon weil sie die relevante Zielgruppe gar nicht erreicht, machen die Nachahmermodelle à la Dagmar H. Bauchschmerzen!