Aua1067P: Den Papp auf: Tamara Raab bei SAT1-Frühstücksfernsehen

 

{TS-Kritik}   [im DNPA erschienen: 01.09.13; online verfügbar ab: 09.10.13]

 

YES! Allmählich kann Doggennetz.de die Ernte von über 1.000 Auas einfahren, ein Großteil derer sich detailliert mit dem Schwachsinn und den Kontraproduktivitäten populären „Auslandstierschutzes“ beschäftigt hat. Dabei steht „populär“ einem modernen, effizienten und nachhaltigen Tierschutz diametral entgegen.

Aber nur mit „populär“ kommt man in die Medien.

Die DN-Redaktion wurde gebeten, etwas zu den neuerlichen Fernsehauftritten  der Truckerin Tamara Raab und ihr aktuelles „Hilfsprojekt“ in Rumänien, Umbau Shelter Campulung, zu schreiben.

Nein, danke! Nicht mehr nötig. Alles, was dazu zu sagen ist, steht in den DN-Artikeln der Serie Ein neues Konzept für den Auslandstierschutz (vgl. Aua914, Aua923). Wer die dort genannten Kriterien auf den neuen Medien-Hype um die sich selbst darstellende Truckerin der Barmherzigkeit abprüft, stellt rasch fest, dass auch dieses Projekt die Strukturen in Rumänien noch weiter schwächen wird.

Nur ein Beispiel: Anstatt 40 Helfer aus Deutschland anreisen zu lassen, würde es die Bevölkerung vor Ort an das Projekt und seine moralische Botschaft binden, hätte man diese Helfer in Campulung rekrutiert. Bei den lächerlichen Löhnen in Rumänien ist das überhaupt kein Problem und läge kostentechnisch vermutlich noch unter den Aufwendungen für die Befütterung gelangweilter Sprachschulinhaberinnen mit Abenteuerlust.

Und wer das Töten in Rumänien beenden will, muss weder Tierheime auf- noch umbauen und Straßenhunde dorthin zwangsdeportieren, wo sie mit den Lebensverhältnissen vorne und hinten nicht zurechtkommen. Wer das Töten in Rumänien beenden will, muss die kriminellen gewerblichen „Partner“ der Kommunen aus dem Wettbewerb drängen (vgl. Aua833 und Aua834).

Und auch zu Tamara Raab ist genug geschrieben: Aua943, Aua953.

Im Übrigen hat das für Raab zuständige Veterinäramt Wiesbaden von den Aktivitäten der Dame, im Rahmen derer auch Hunde nach Deutschland verbracht wurden (nach Raab-Berichten), erst durch eine Presseanfrage von Doggennetz.de erfahren. Welche „Profis“ hier wieder zu Werke sind, mag folgendes Zitat aus der Presseantwort des Veterinäramts Wiesbaden an die DN-Redaktion vom 11. April 2013 kolorieren: „Es hat ein Gespräch stattgefunden in dem wir Frau Raab über den § 11 Tierschutzgesetz und TRACES-Meldung aufgeklärt haben.“ Diese „Aufklärung“ über das Tierschutzgesetz und die tierseuchenrechtlichen Bestimmungen erfolgte nach – gefühlten – 25 Jubelauftritten der dilettierenden Truckerin in Presse und Fernsehen und mehreren „Hilfsgütertransporten“ in die Sahel-Zonen Europas (i. e. Rumänien und Spanien).

Besser spät als nie, tröstet sich hier der Optimist.

Herrlich, wenn so schnell alles Relevante zu einem derartigen Unfug-Projekt geschrieben ist!