TL39/15: Veterinäramt Landkreis Mittelsachsen wehrt sich gegen PETA-Ranking

 

[01.02.2015]

Na, immerhin geht den von der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e. V. mit dem Veterinärämter-Ranking kritisierten Behörden diese Kritik nicht an der Beamtensitzfläche vorbei. Ein Amt nach dem anderen (TL32/15) meldet sich zu Wort und weist die Kritik zurück.

Auch wenn die DN-Redaktion die Kriterien der Tierrechtler bei ihrem Ranking kritisiert (hier), könnte man diese Rechtfertigungsklimmzüge positiv bewerten. Dies auch unter besonderer Berücksichtigung der DN-Kritik an der mangelnden Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit von diesen für den Tierschutz zuständigen Ämtern bundesweit.

 

Textbausteine statt Erklärungen

Eher nicht so gelungen und weniger überzeugend fallen die Rechtfertigungsversuche des Veterinäramts Landkreis Mittelsachsen aus, wie sie die Sächsische Zeitung online hier wiedergibt. Denn die staatlich beauftragten Hüter des Tierschutzes verwenden dafür genau die stereotypen Wendungen, wie sie auch in den Fällen zu hören waren, für welche die Gerichte im Nachhinein gravierende Versäumnisse der Fachbehörde festsstellt (vgl. TL38/15): „keine tierschutzrechtlich relevanten Tatbestände nachweisbar“; „keine Verstöße gegen den Tierschutz festzustellen“. Das sind exakt die Standardwendungen, welche die Tierschützer und Tierrechtler zurecht auf die Palme treiben. Denn zumindest dem Personal von PETA darf schon unterstellt werden beurteilen zu können, ob die vorgelegten Beweise tierschutzrechtlich relevante Tatbestände belegen oder nicht.

DN-Senf: Da der gemeine Tierschützer seine Plattitüden braucht wie die Luft zum Atmen, bitteschön: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wie etwa diese: Vielleicht möchte PETA Deutschland seine bisherige ALDI-Version des Veterinärämter-Ranking ja etwas upgraden und einen vernünftigen, zielführenden und transparenten Kriterienkatalog für die Bewertung der Arbeit von Veterinärbehörden erarbeiten; möglicherweise sogar in Kooperation mit anderen Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen? Damit könnte man die zarten Triebe des jetzt noch sehr scheuen und unbeholfenen „Dialogs“ zwischen beiden Seiten düngen?

Oder doch eher nicht, weil für Unterstützer und plakative Spendenakquise nicht „spannend“ genug? Es wäre halt ein sinnvoller Beitrag zum Ausbau von Tierschutzinfrastruktur in D. Ja, DN weiß: total langweilig und unattraktiv!

DN wird sich erlauben, auf diesen Senf beim nächsten PETA-Veterinärämter-Ranking 2015 zurückzukommen …