TL31/15: Ravensburg: Lokalpresse bejubelt PETAs zweifelhaftes Veterinärämter-Ranking

 

[27.01.2015]

Das ist nur logisch: Die Lokalpresse greift jubelnd das ihr von PETA Deutschland angebotene Lorbeerblatt für die Behörden vor Ort auf. Es gehört (auch) zu den Aufgaben der Regionalpresse, den Bürgern den Eindruck zu vermitteln, dass die heimischen Behörden gute Arbeit leisten! So berichtet die Schwäbische Zeitung über das PETA-Veterinärämter-Ranking deshalb, weil die Tierrechtler die Amtstierärzte in Ravensburg dafür loben, genau die Arbeit gemacht zu haben, auf die es PETA besonders ankommt. Im gegebenen Fall hatte das Kreisveterinäramt bei einer Diskothek interveniert, die ein Aquarium unterhielt. Das bedeutet: Nur (!) aufgrund dieser Aktion rutscht das Kreisveterinäramt Ravensburg bei den Tierrechtlern auf die Hitliste (hier; Platz 5).

Auch die beabsichtigte Konditionierung der Veterinärämter durch dieses PETA-Ranking ist ganz offensichtlich: Wenn Amtstierärzte auf diese Lobliste kommen möchten, dann sollen sie bitte das tun, was ihnen PETA angibt! Dass sie aber damit gleichzeitig das Vertrauen der gewerbsmäßigen Tierhalter in ihre neutrale und objektive Amtsführung einbüßen könnten, wird dabei nicht thematisiert.

 

Es gibt auch andere Fakten über das VA Ravensburg

Gegenbeispiel: Die DN-Redaktion kann keine Angaben darüber machen, ob die 2010 (!) in Tierheim Ravensburg festgestellten und der Hundehaltungsverordnung widersprechenden Zustände heute dort auch noch so vorfindbar sind. Detailliert beschrieben werden die viel zu kleinen Hundezwinger in diesem Artikel! Es war schon damals nicht zu recherchieren, warum das Kreisveterinäramt Ravensburg diese viel zu kleinen Innenzwinger bei der Renovierung des Hundehauses überhaupt genehmigt hatte. Tatsache ist, dass die in ihren Maßen schon damals nicht der Tierschutz-Hundeverordnung entsprachen. Und heute auch nicht!

Sorry, PETA, aber ein Veterinäramt, das solche Innenzwinger für ein Tierheim genehmigt, hat keine Auszeichnung verdient; selbst wenn dessen Mitarbeiter die Fische aus dem Aquarium der Disco auf einer vergoldeten Bahre in die Freiheit tragen! Hat sich PETA Deutschland e. V. vor dem Lob für das Kreisveterinäramt Ravensburg in tierschutzrelevanten Einrichtungen des Kreises einmal umgesehen, um sich ein wirklich annähernd realistisches Bild vom Engagement der Fachbehörde zu machen? Davon zumindest ist in der PETA– Laudatio nichts zu lesen?

 

Ranking 2015: Veterinäramt Havelland auf Platz 1?

Das PETA-Veterinärämter-Ranking gibt nach Meinung dieser Redaktion überhaupt keinen Überblick darüber, wie engagiert eine Behörde ihre Garantenstellung für den Tierschutz ausfüllt. Die Liste spiegel lediglich wieder, wie stark einzelne Veterinärämter der Tierrechtsorganisation in absoluten Einzelfällen zu Willen waren!

Die DN-Redaktion hätte dann übrigens noch einen Vorschlag für das PETA-Veterinärämter-Ranking 2015: Platz 1 für das Veterinäramt Havelland, ein Mitarbeiter dessen sich für den Einsatz zugunsten der Tiere musste erschießen lassen (vgl. Aua1497).