Aua1340P: Stray einsame Vierbeiner e. V.: Panda – Einführen, Spenden sammeln, töten!

 

{der satirische Kommentar}

 [erschienen in DNPA: 19.06.14; online verfügbar ab: 24.07.14]

 

Die DN-Redaktion kann es nur begrüßen, wenn die gewerbsmäßigen Hundehändler unter dem Label Tierschutz ihren Zynismus jetzt transparenter ausleben! Ein echter Fortschritt! Musste diese Redaktion vor Jahren die oberperverse Leidensgeschichte der Hündin Mercy des Vereins Stray – einsame Vierbeiner e. V. noch mühsam überall zusammenrecherchieren (vgl. Aua292, Aua311, Aua315; in diesem Kontext auch besonders empfehlenswert: Aua275), servieren diese gewerbsmäßigen Hundehändler jetzt die gleichfalls bodenlose Story des griechischen Hundes Panda am Stück (hier)!

Dieser Hund war schon einmal Nebenthema in Aua1313.

Da es das Spendenaufkommen dieses Vereins erlaubt, kritische Berichterstattung durch mehr als eine Instanz juristisch verfolgen zu lassen, auch wenn ohne großen Erfolg, belegt DN den Werdegang des inzwischen auf die Regenbogenbrücke verzogenen Hundes, die dazugehörigen Aussagen des Vereins sowie die Spendenaufrufe per Screenshot.

 

Spenden für ein „lebenswertes Leben“ … von 7 Monaten Dauer!

 

Bildzitat Screenshot; Eintrag vom 01.12.2013

 

Bekannt ist von dem Hund, dass er in Griechenland einen schweren Autounfall gehabt hat, bei dem er sich massive Bein- und Beckenverletzungen zuzog. Bekannt ist in der human- und veterinärmedizinischen Welt, dass derlei invasive Traumatisierungen mit Beckenbeteiligung (in diesem Fall nach Verlautbarung Stray sogar Fraktur), immer auch die dort lokalisierten inneren Organe mit unabsehbaren Langzeitschäden betreffen können.

Der weitere Krankheitsverlauf bei Panda ist also mitnichten eine medizinische Überraschung!

Was braucht es aber zuerst, zuvorderst, hauptsächlich und überhaupt: Spenden!

Und Spender von Stray können sich bedingungslos auf die Zusage dieses seriösen Vereins verlassen: „Das ist Pandas erster Schritt in ein lebenswertes Leben!“

Darauf einen Hopfensteiner!

Achten Sie auf die Feinheiten: „lebenswert“ sagt ja noch gar nichts über die Dauer aus, gelle!

 

Professionalität und Alternativlösungen

Es gehört nach Meinung dieser Redaktion zur Professionalität von gewerbsmäßigen Hundehändlern, mit dem Wegfall eines Pflegeplatzes zu rechnen. Das nämlich passiert im Tierschutz quasi täglich! Nach DN-Auffassung ist es grob fahrlässig, einen mit hohem Pflegeaufwand versehenen Hund nach Deutschland zu bringen, für den nur ein einziger Pflegeplatz zur Verfügung steht und es keinen Plan B gibt, falls dieser Pflegeplatz ausfällt.

Im Januar 2014, also wenige Wochen nach dem „ersten Schritt in ein lebenswertes Leben“ droht die Orga damit, den Hund nach Griechenland zurückzuschicken.

Von dieser Drohung entkoppelt jedoch – zumindest lässt sich diesbezüglich kein Text finden – sind offensichtlich die bis dahin für diesen Hund eingegangenen Spenden. Wenigstens müssen die dann nicht zurückgehen – also etwa an die Leute, welche für den „ersten Schritt in ein lebenswertes Leben“ von Panda abgeledert haben.

 

Bildzitat Screenshot: Überraschung: Ein Hund mit Erziehungsbedarf! Pflegeplatz futsch!

 

Nein, wie rührend: „Wir haben Panda kommen lassen, um ihm zu helfen.“

Stimmt das? Könnte es nicht sein, dass professionelle, ethisch vertretbare Hilfe an bestimmte Voraussetzungen gebunden ist, die in diesem Fall möglicherweise von Anfang an gar nicht erfüllt waren? Etwa die Rehabilitationsaussichten nach dieser mutmaßlich massiven Unfalltraumatisierung auf der Grundlage veterinärmedizinischer Fachkenntnis, deren Begutachtung von wirtschaftlichen Eigeninteressen frei ist. [Glauben Sie ja nicht, dass das immer so einfach ist mit den Euphemismen ….] Oder das in der Hinterhand-Haben eines Ersatzpflegeplatzes oder gar einer Endstelle?

 

Kein Platz, kein Plan, aber Spenden sammeln und operieren

Okay, Anfang Januar 2014 hat der Verein keinen alternativen Pflegeplatz für den Hund und offensichtlich – und wie der weitere Verlauf dann beweist – auch keinen Plan. Egal, jetzt wird er erst einmal operiert. Und überraschungsfrei – siehe oben – nach der stattgehabten Unfalltraumatisierung des Beckenbereichs funzt der Darm nicht richtig. Macht nix, wird anderthalb Stunden lang chirurgisch repariert.

Das kostet! Also her mit den Spenden für einen Hund, dessen Überlebenschancen durch diese OP nicht wirklich gestiegen sind (wie sein Tod wenige Monate später beweist) und für den es keine Unterbringungsmöglichkeit gibt.

 

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Bildzitat Screenshot. Hier sind wir schon vier Wochen hinter den „ersten Schritten in ein lebenswertes Leben“. „Lebenswert“ zum Status quo heißt de facto: Probleme, Probleme, Probleme, Probleme – und kein Pflegeplatz!

 

 

Ein Hund ist wie eine Besteckschublade: umsortieren nach Belieben!

Nur schlechte Nachrichten trüben die Spendenbereitschaft bekanntlich ein. Also verkünden die Profis von Stray, die es schließlich wissen müssen und den direkten Kontakt zum Operateur haben, zum weiteren Darmverlauf: „Und es funktioniert hervorragend!“

Auch hier kommt es wieder auf die Feinheiten an, denn dieses „hervorragend“ macht keine Aussage zu künftigen Entwicklungen oder gar einer zeitlichen Dauer von Hervorragendheit vitaler Grundfunktionen!

 

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Bildzitat Screenshot: Mediziner kennen das Risiko schief zusammenwachsender Beckenknochen mit Auswirkungen auf Darm und Darmbewegung. Aber für die „Tierschützer“ von Stray ist das alles „einfach“ – wie Autoreparaturen auch! Der Chirurg „hat den Darm EINFACH gelöst und anders festgenäht“. Klaro, so ein Hund ist nichts anderes als eine Besteckschublade. Da kann man umräumen, wie es beliebt. Freilich lässt sich im Unterleib einfach eine neue Stelle bestimmen, wo man den Darm hintackert. Der liebe Gott oder wer immer diese Biester kreiert hat sich ja nichts bei den ursprünglich physiologischen Positionen gedacht.

 

Hier geht der Retterwahn eine harmonische Liebesbeziehung mit medizinischem Größenwahn ein, der Hunde behandelt wie Besteckschubladen, in denen man nach Belieben umsortieren und neue physiologische Orte für einzelne Organe bestimmen kann.

Bitte beachten Sie: Beides beeinträchtigt den Spendenfluss nicht! (Und darauf kommt es schließlich an!)

 

„Helfen Sie“ – denn uns fehlen alle Voraussetzungen dazu!

Pandalein ist inzwischen (Stand nächster Screenshot) – gemäß der Stray-Chronologie – seit sechs Monaten in Deutschland. Es gibt keinen Pflegeplatz, es gibt keinen Endplatz; der Hund hat offensichtlich auch noch Verhaltensprobleme. Der Darm wurde „einfach“ umgetackert.

Was tun Tierschützer jetzt?

Richtig: Noch einmal den Spendenknopf drücken, bevor die Geschichte womöglich ein böses Ende nimmt.

 

Bildzitat Screenshot

 

Klotzen, nicht kleckern: Hier gibt Stray an, monatliche Kosten von 500 Euro aufbringen zu müssen. Wofür? Tja, das erfährt der Interessierte leider nicht. Pflegeplatz? Medikamente? Operationen? Oder alles für den Operateur? Den Zwischenüberschriften auf der Stray-Homepage zugeordnet, müsste dieser Eintrag vom 26. Mai 2014 datieren. Zu diesem Zeitpunkt war Panda schon sechs Monate in Deutschland: 6 x Euro 500,00 = Euro 3.000! Nicht schlecht, Herr Specht!

Auch der flammende Appell „Bitte, helfen Sie Panda“ ist nach Meinung dieser Redaktion nicht vollständig. Er müsste die Aufklärung beinhalten, dass die Experten von Stray nämlich offensichtlich und trotz aller Spenden nicht Profis genug sind, diesem Hund eine Hilfe zukommen zu lassen, die ihm mehr als einen ersten Schritt in ein lebenswertes Leben ermöglichen, nämlich: ein lebenswertes Leben!

Also: ethisch vertretbarer Tierschutz! Und: ein verantwortungsvoller Umgang mit Spenden!

 

Bitte genießen Sie es: „Chance auf ein lebenswertes Dasein“

Screenshot unten:
Stray bietet dem Hund „Möglichkeiten“!
Stray bietet Panda die Chance „Muskulatur aufzubauen“.

Stray verrät an dieser Stelle aber noch nicht, dass Panda diese Muskulatur nur noch dazu verwenden wird, über die Regenbogenbrücke – auch so ein abgefeimter Euphemismus dieser Tierschützer – zu robben! Gut bemuskelt in den Tod!

Diese Dreistigkeiten sondern die Stray-Tierschützer wenige Tage vor der Einschläferung des Hundes ab!

 

Bildzitat Screenshot

 

Bitte beachten Sie den Seitenhieb auf DN, der mit dem dem Begriff „Schaschlik-Hunde“ in obigem Screenshot transportiert wird. Dazu gehört dann auch noch eine Stellungnahme von Stray.

Diese Stellungnahme macht aber immerhin deutlich, dass die „Tierschützer“ von Stray den Begriff „Schaschlik-Hunde“ offensichtlich nicht verstanden haben. Denn der von der DN-Redaktion geschöpfte Begriff bezieht sich NICHT per se auf behinderte Hunde, denen irgendwelche Rechte abgesprochen werden sollen. Er bezieht sich vielmehr auf noch beatmete Hundeteile, die nach wirtschaftlich unabhängiger medizinischer Auffassung sowie nach den Kriterien des gesunden Menschenverstandes keine reelle Lebenschance oder ein vertretbares Maß an Lebensqualität in einem akzeptablen Zeitfenster mehr zu erwarten haben. Schaschlik-Tierschutz bedient sich solcher noch beatmeter Tierteile, um bei gleichzeitig verstärkter Spendenakquise Biographien und Verläufe wie den von Panda zu produzieren.

Quot erat demonstrandum!

Ein und derselbe Hund mit ein- und derselben Krankengeschichte rangiert unter der Fuchtel von „Tierschützern“ als „Schaschlik-Hund“; handelt es sich dabei jedoch um einen Besitzerhund, kann er gar nicht Schaschlik-Hund sein!

Aber wir verlabern hier die eigentliche Pointe, von der man sich jedes einzelne Wort, mutig herausgetrötet wenige Tage vor Pandas Tod, auf der Zunge zergehen lassen sollte: „Für uns bedeutet Tierschutz, auch Hunden wie Panda eine Chance auf ein lebenswertes Dasein zu ermöglichen.“

Puh, jetzt sind sie aber streng mit sich selbst, die Strayer! Denn da Panda wenige Tage die Möglichkeit eingeräumt wird, tot zu sein, bedeutet das im Umkehrschluss: Die Geschichte „Panda“ war gar kein Tierschutz? Anders ist es doch nicht zu erklären, wenn Stray definiert, Tierschutz sei es, auch Hunden wie Panda eine Chance auf ein lebenswertes Dasein zu ermöglichen, obwohl jeder Vollhonk und medizinisch Halbgebildete nach dem bisherigen Verlauf ….

Es hat ja keinen Sinn!

 

Wie Kopfschlächter auch: den Tod ermöglichen!

Letztes Kapitel der Seifenoper:

 

Bildzitat Screenshot

 

Nicht einmal jetzt schreiben die „Tierschützer“ von Stray die Wahrheit; stattdessen beschönigen sie ihr Tun mit nahezu schamloser Wortwahl: „den Weg über die Regenbogenbrücke … zu ermöglichen“. Hammer! Die lassen einen Hund einschläfern, der von Anfang an wenig bis keine Chance hatte und überzuckern diese Tötung mit „ermöglichen“! Immerhin geben sie zu, dass der Hund Schmerzen hatte, wenn sie ihm jetzt den Zutritt zu einer „hoffentlich […] schmerzfreien Welt“ ERMÖGLICHEN!

Diese Redaktion blickt auf stolze 48 Jahre Hundehaltung zurück. Weder in dieser langen Zeit noch in der gesamten Fachliteratur noch bei den Tierschutzkollegen war jemals zu erleben, dass ein Hund „vor Schmerzen weinte“! Das tun Menschen. Hunde jaulen vor Schmerzen; in den schlimmeren Fällen schreien sie sogar vor Schmerzen. „Weinen“ ist eine Gefühlsäußerung von Menschen, verbunden mit Wasserabsonderung aus den Augen.

Was tatsächlich passiert ist, lässt sich deshalb nur mutmaßen: Der Hund hat gejault oder geschrien vor Schmerzen. Daraufhin hat ihn Stray töten lassen! Das allerdings hört sich ganz anders an!

Achten Sie auf die Feinheiten in der Sprache der Tierschützer: Bauern, Kopfschlächter, Metzger, Angler ermorden, töten Tiere! Tierschützer „ermöglichen“ eine Freifahrt über die Regenbogenbrücke!

 

Noch satirischer nachgetreten:
Die Stray-Entschuldigung in der bessersatirischen Welt

Nur im Zauberreich der Satire gäbe es ein ehrenwertes Anerkenntnis eigenen Versagens der Verantwortlichen:

 

              

Liebe Mitglieder,
liebe Tierfreunde,
liebe Spender und Panda-Unterstützer!

Wir entschuldigen uns bei allen Spendern und Unterstützern und ganz besonders bei Panda in aller Form für unser Versagen in diesem Fall. Wir haben lernen müssen, was andere schon längst wissen: Massiv durch Unfall traumatisierte Auslandshunde ohne Pflege- oder Endplatz haben de facto keine reelle Überlebenschance. Panda hat in Deutschland außer Operationen, Schmerzen und diversen Platzwechseln nichts erlebt, was den für ihn erbrachten Einsatz auch nur ansatzweise rechtfertigen würde.

Als gemeinnütziger Verein sind wir gehalten, die uns anvertrauten Spenden auch nach Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten einzusetzen. Mit den von DN errechneten 3.000 Euro hätte man in Griechenland X Hunde kastrieren lassen und damit künftige Leidensbiographien wie die von Panda verhindern können. Die aussichtsreichste, die sinnvollste, die effektivste Verwendung von Tierschutzgeldern!

Sicherlich ist es sehr schwer, einem einzelnen Hund im gegebenen Fall eine Chance zu versagen. Doch die umfangreiche Erfahrung der Vergangenheit (unserer und anderer Schaschlik-Tierschützer) hat uns gelehrt, dass solche nicht einfachen Entscheidungen grundlegender Bestandteil professionellen Tierschutzes sind! Und immerhin hätten wir Panda zu einem frühen Zeitpunkt in Griechenland einen schmerzfreien Tod bieten könnten. Gegeben haben wir ihm stattdessen: erst viele Monate Schmerzen und dann den Tod obendrauf!

Und seine schlussendliche Tötung haben wir überdies auch noch mit schönfärberischen Worten in nahezu schamloser Art und Weise mutwillig verschleiert! Das war unanständig. Wir schämen uns!

Um auch nur den leisesten Zweifel an der Panda-Geschichte zu zerstreuen, werden wir alle Spenden offenlegen, die wir für diesen Hund erhalten haben, sowie deren Verwendung. Auch werden wir gern transparent machen, wie viel von diesem Geld an den Operateur Dr. Schweda für welche Leistungen geflossen ist.

Und ganz bestimmt werden wir nicht einen Cent dieser Gelder für die Inbetriebsetzung eines Anwalts investieren, um berechtigte Kritik an diesem hanebüchenen Fall juristisch verfolgen zu lassen, wie wir das früher schon einmal getan haben.

Der Vorstand des Vereins und alle Verantwortlichen entschuldigen sich in aller Form bei und für Panda und versprechen, ihre Tierschutzarbeit in Zukunft professioneller, transparenter und ehrlicher zu gestalten.

Mit freundlichen Grüßen

  

              

 

Dieses Schreiben gibt es natürlich nicht. Stattdessen erwägen die Verantwortlichen erfundenen Gerüchten zufolge eine Umbenennung des Vereins: Pay – Vierbeiner sind bei uns einsam (=selten) e. V.!

 

Schaschlik-Tierschutz. Foto: Mareho