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Aua1139: Die Borkumer Katzen und die Schnarchzapfen von der Osnabrücker Zeitung

 

{TS-Kritik}

 

Ist es tatsächlich so? Doppelpunkt: Der Graben zwischen dem Tierschutz und dem vernachlässigbaren Rest der Gesellschaft ist dermaßen tief, dass selbst positive Nachrichten das Festland vom abgesprengten Gutmenschen-Mikrokosmos aus nicht mehr erreichen?

Oder sind die Kollegen bei der Osnabrücker Zeitung einfach nur eine Truppe Schnarchzapfen?

Mit Datum vom 24. Oktober 2013 jedenfalls berichten sie in dem Artikel Kompromiss für Katzenproblem auf Borkum über ein Tierschutzproblem, das nach Verlautbarung gleich zweier Tierschutzorganisationen doch seit satt 14 Tagen gelöst sein soll. Denn schon Mitte Oktober zerrten der Deutsche Tierschutzbund e. V. (DTB) und der mehr als umstrittene Verein Deutschland sagt Nein zum Tiermorden e. V. (DsN) in aller Öffentlichkeit auf Facebook am Lorbeerkranz für die Rettung der Borkumer Katzen (vgl. Aua1113).

Dabei behauptete eine Vertreterin der DsN-Theatergruppe um Jens W., die nur das Stück >Ich-bin-der-größte-Knall-im-Tierschutzall< im Repertoire hat, ganz allein und ganz selbst und ganz toll und ganz spendenwürdig die Lösung für das Problem auf der Nordseeinsel entbunden zu haben. DsN habe drei Tierärzte organisiert, welche Katzen kastrieren werden, sowie End- und Auswilderungsplätze für nämliche auf dem Festland.

Diese bedrohliche Nähe der DsN-Truppe zu so etwas wie konkretem Tierschutz wurde ihnen vom DTB streitig gemacht, der den Ruhm per Pressemitteilung ebenfalls für sich allein beanspruchte. Der DTB habe für diesen Fall 5.000 Euro aus seinem Feuerwehrfonds an das Tierheim Borkum überwiesen.

Die Diskussion darüber zog sich auf Facebook über 150 Kommentare hin.

 

Verschwiegene Helden in der Osnabrücker Zeitung

Von all diesen wunderbaren Ansätzen scheinen die Kollegen der Osnabrücker Zeitung nichts zu wissen. Oder sie verhalten sich extrem ausgewogen und unterschlagen beide Problemlöser-Evs. Stattdessen sehr vage und schwebend und im Konjunktiv:

 

               Nun könnte ein Kompromiss für Frieden auf der Urlaubsinsel sorgen.

(NOZ am 24.10.2013: Kompromiss für Katzenproblem auf Borkum)

              

Zur Sprache kommt lediglich der Borkumer Tierschutzverein:

 

              

Der Borkumer Tierschutzverein will von den Jägern die Katzen übernehmen und kastrieren lassen. Danach sollen sie an 20 ausgesuchten Stellen am Festland ausgesetzt werden.

(ibid.)

              

Jetzt ist es der Borkumer Tierschutzverein, der die Katzen übernimmt, kastriert und dann wieder aussetzt. Von DsN keine Rede; auch nicht vom DTB.

Immerhin erfährt der grübelnde Tierfreund oder gar Katzenexperte, der sich über das „Aussetzen“ sorgt,  endlich einmal, um wie viel Tiere es sich hier überhaupt handeln könnte: Nach grober Schätzung mindestens 100 verwilderte Katzen!

Zum Spendensammeln ist die Story auf jeden Fall gut. Und deshalb ruft der TSV Borkum erneut zu Spenden auf, ohne die 5.000 Euro vom DTB oder die Kasperle-Aus-der-Kiste-Hilfe von DsN zu erwähnen:

              

Bisher wurden erst fünf Katzen in Fallen gefangen und ins Tierheim gebracht. Pro Tier kommen bis zu 130 Euro Kosten für die Kastration auf den Verein zu, er braucht dringend Spenden.

(ibid.; Hervorhebung d. DN-Red.)

              

Eigen und/oder artig?

 

Doggennetz.de-Senf:

Diese Redaktion findet auch: Geld kann man nie genug haben!! Und wenn die Leser der NOZ/Osnabrücker Zeitung erführen, dass schon zwei Vereine Geld und Leistung für das Projekt zur Verfügung gestellt haben (sollen), könnte das die Geberfreude der NOZ-Leser unter Umständen bremsen?