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Aua846: Gastbeitrag Marla Elan: Die Weihnachtskeule

 

{TS-Kritik}

 

 

Die Weihnachtskeule: 

Wenn Weihnachtszeit und Moralkeule sich vereinen

von Marla Elan

 

Endlich ist wieder Weihnachtszeit. Im Advent fühlen sich Gutmenschen regelmäßig bemüßigt, in schwülstigen Texten und unter Vergewaltigung von Versmaß und Reimregeln die Schlechtigkeit der Menschheit zu geißeln. Vorbildlich vernetzte Gutmenschen stellen ihre homemade Horrorreime geneigten Tierschützern zur Verfügung, die sie großzügig auf ihren Homepages der Allgemeinheit zum Genuss anbieten. „Die Gans wird abgeschlachtet, die Familie nach dem Braten schmachtet.“ Das muss öffentlich werden.

Auch Marla Elan will ihren Teil vom Lebkuchen. Den Tannenbaum als Moralkeule direkt auf die Köpfe der ignoranten Mitmenschen geschlagen – so muss Besinnlichkeit zu Weihnachten aussehen.

Dringend in die Schäm-Ecke gehört nämlich die neue Mode, Mischlinge beim Züchter zu kaufen, anstatt sie im Tierheim auszusuchen. Der Gag an der ganzen Sache ist, diese Mischlinge als Designermixe anzubieten und ihnen lustige, putzige, niedliche, kindische Namen zu verpassen, bei denen kein Vorschulkind widerstehen könnte. Munter die Tatsache ignorierend, dass bei Mischlingen keiner so genau vorhersehen kann, welche äußeren und inneren Eigenschaften der Eltern unterschiedlicher Rasse sich wohl durchsetzen mögen, wird einfach behauptet, dass sich die besten Eigenschaften in dem Mixprodukt vereinen.

Der bekannteste unter dieses Mixen ist wohl der Labradoodle, dicht gefolgt vom Goldendoodle (wobei das zweite „d“ in dem Namen eigentlich nichts verloren hat, aber Schwamm drüber). Aber das Niedlichste ist bei weitem der Maltipu/Maltipoo. Gekonnt, gekonnt, diese Namensgebung. Wer würde schon zugreifen, wenn man nicht einen Labradoodle angeboten bekommt, sondern einen Ludel? Aus Labrador und Pudel kann man eben noch andere Namen basteln. Malteser plus Pudel ergibt nicht zwingend Maltipu, man könnte auch Pudeser sagen, aber das klingt doch nicht.

Jetzt sind wir warm gelaufen. Jetzt wird jeder gleich erkennen, aus welchen Rassen die folgenden Designermixe sind: 1.Cockackel;  2. Pops; 3. Foxhound; 4. Bodenco. Bei Nummer 3 könnte man natürlich diskutieren, ob bei der Kreuzung von Foxterrier und Greyhound unbedingt ein Foxhound herauskommt, aber auch hier Schwamm drüber. Bei so niedlicher Namensgebung kommt keiner mehr davon.

Nun wird es schwieriger. Deshalb darf, wer die folgenden Designermix-Eltern errät, sofort ins Tierheim gehen und sich dort einen Hund aussuchen, auch einen Rassehund: 5. Welsh Shepherd; 6. Mami; 7. Schilgo; 8.Colone. (Auflösung siehe im Anhang unten!)

Eine wirkliche Herausforderung fehlt aber noch, und zwar für die Mischlingszüchter. Wie nennen Sie eine Mischung zwischen einem Nova Scotia Duck Tolling Retriever und einem Grand Bleu de Gascogne?

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Marla Elan ist ein gern, wenn leider auch nicht so häufig gesehener Autorengast auf Doggennetz.de. Weitere Artikel von Marla Elan:

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Aktualisierung 23.12.2012:

Eine Doggennetz.de-Leserin weist noch auf die Mix-Variante Bullshit hin, das Legastheniker-Akronym aus der Verpaarung Bulldogge und Shih Tzu .

Aktualisierung 24.12.2012:

Die Doggennetz.de-Leser sind wirklich phantastisch und reagieren effektiv auf kreative Impulse. Inzwischen taucht die ernstzunehmende Frage auf, ob Daniel nicht, wie bisher vermutet, ein männlicher Vorname ist als vielmehr die gelungene Kombination aus Dackel und Spaniel?