TL64/15: Pointierter geht es nicht: Rosa Hackl porträtiert die Tierschutz-Dramaqueen

 

[25.02.15]

Herjeh, ist das bitter: Die DN-Redaktion ist aus sehr begründetem Anlass bekanntermaßen nicht gerade ein ausgesprochener Fan der österreichischen Publizistin Rosa Hackl (siehe dazu Linkliste in Aua1510). Aber eine nicht nur von diesem Blog festgestellte Tatsache ist eben: Auch Schreiber, die man sonst nicht so leiden kann, bringen manchmal exquisite Texte hervor.

Hackl hatte vor vielen Jahren schon einmal mit ihrem Trudi-Artikel Furore gemacht (vgl. Aua629); der exakte Titel lautete: Das Trudi-System oder was ist schlecht am Auslandstierschutz?

Aber das aktuelle Porträt Achtung – Tierschutz-Dramaqueen schlägt das Trudi-BonBon um Längen. Die Mehrzahl der DN-Stammleser wird bei der Lektüre vor Erleichterung brüllen.

Die Panik-Tierschützerinnen, die krakeelenden Hohepriesterinnen der angeblich guten Tat am Tier … solange sich diese gute Tat über die Tastatur behaupten lässt – sie sind genau so, wie Hackl sie hier beschreibt:

              

Und dann gibt es last but not least, die „Tierschutz-Dramaqueens“. Die sind nicht nur dauernd im Netz, sie brauchen auch dauernd Aufmerksamkeit. Schon vor dem ersten Kaffee posten sie: „haaast Du schoooon gehöööört? Hat man meistens noch nicht, schon gar nicht vor der ersten Tasse mit heißem schwarzem Inhalt. Tippt man dann nein in die Tasten, und hatte noch keinen Kaffee, ist das ein eklatanter Fehler, denn so ganz ohne schafft man es nicht dem Tierschutz-Gossip zu folgen, der aber auf das unbedachte nein in jedem Fall folgt. Wer mit wem nicht kann und warum, wer wen wann wo und wie beleidigt hat, wer gerade auf einer der 1001 schwarzen Listen gelandet und daher völlig unmöglich ist, wer gerade wen recherchiert und warum, mit wen man noch reden darf, wen man besser nicht kennt und wen man unbedingt entfreunden oder befreunden muss. Wie gesagt, ohne Kaffee eindeutig nicht machbar.

Während andere noch missmutig die Zähne putzen, hat die Tierschutz-Dramaqueen schon den ersten ausgebüchsten Hund, mindestens 10 Vierbeiner die Plätze suchen, 2-3 Fotos wo Tiere gequält werden, und einen Supertollen, sowie einen Supermiesen Verein gepostet. Denn Tierschutz ist auch verteilen von Information, was ja zweifellos stimmt, aber wenn ungefiltert und flutartig gepostet, eher zur Desinformation verkommt.

(DOGnews – die Seite, Rosa Hackl 24.02.15: ACHTUNG – Tierschutz-Dramaqueen)

  

              

Weiter geht es im Porträt mit der unfassbaren Energie von diesen Tierschutz-Dramaqueens, die jeden Duracell-Hasen neidisch werden lassen, mit dem sicheren Gespür für populäre Themen, die Unverzichtbarkeit von Smileys und der unbeantworteten und unbeantwortbaren Frage, wann eigentlich diese Furieren und Selbstgerechten schlafen oder gar ihre eigenen Tiere versorgen.

Das Porträt ist witzig und zutreffend geschrieben. Der Lesegenuss wird lediglich durch zu viele Rechtschreib- und Interpunktionsfehler und nachlässige Wortwiederholungen gemindert. (Preisgünstige Redigaturleistungen hier!)

 

Empörung garantiert!

Der Text ist auch deshalb bemerkenswert, weil er erwartungsgemäß und bei der gegebenen Zielgruppe Empörung hervorruft. Diese Zielgruppe bringt dann ihren sozialen Herkunftsnachweis gleich mit, wie das in sich brüllend komische Posting von Gerald G. beweist. Dessen Beitrag ist ein klarer Fall für diese Zivilisationsbringer (nicht wegen des Inhalts, sondern nur wegen der Form).

„Tierschutz-Dramaqueen“ wird sofort in das DN-Lexikon aufgenommen.

 

Ausschnitt aus Bildzitat Screenshot Facebook DOGnews – die Seite: Grafik zum Spitzenartikel „Achtung – Tierschutz-Dramaqueen“ von Rosa Hackl.

 

Hackl soll mal schön auf dieser Schiene weitermachen, dann lernt sie die von ihr adressierten „Tierschützer“ so richtig kennen: brodelnd von Hass mit unbremsbarem Vernichtungswillen Andersdenkender, gewaltbereit und rechtsbrechend.

Der phantastische Text allerdings kann seinen Impuls zu Ansätzen von Selbstreinigung der Szene nur dann fruchtbar weiterreichen, wenn andere renommierte und bekannte Tierschützerinnen, die seit Jahren das Wüten dieser Tierschutz-Dramaqueens beklagen, über ihren Schatten und ihre persönlichen Aversionen gegen die Autorin springen.

DN hat es doch auch getan …

Denn: in der Sache hat sie abstrichlos recht! (Oder wie es bei Tierschützers richtig aussehen muss: „… recht !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!„)

Wenn diese Redaktion sich hier aus Authentizitätsgründen und hilflos zappelnd am strengen Maß der eigenen Ansprüche zum Lob für – ausgerechnet! – Hackl aufrafft, wärmt sie tröstend aber auch folgende Wahrheit: Nichts wird Hackl so sehr schaden wie ein Lob von DN!

 

[P. S. Ich warte immer noch auf den Screenshot! Der sollte besser kommen … ]