TL5/15: Was Sie über Martin Rütter gar nicht wissen müssen, brauchenm, wollen

 

[04.01.2015]

Mit einem erheblichen Störgefühl weist die DN-Redaktion auf ein Interview bei SVZ.de mit Martin Rütter hin. Das Versprechen der Überschrift „Vierbeiner erziehen – Hunde brauchen Vernunft“ löst das Interview nicht ein. Auch der Teaser lockt den Leser frech auf die falsche Spur: „AUSBLICK: Martin Rütter bilanziert ein gutes Hundejahr, erklärt das Tier-Mensch-Verhältnis und träumt von einer Hundeshow in China“ (Quelle). Er erklärt natürlich nicht das Tier-Mensch-Verhältnis, denn wo Martin Rütter ist, geht es immer nur um Martin Rütter. In bester Gala-Manier wird dem Leser dann der (angebliche) Einblick in das Privatleben Rütters gewährt, wo alle extrem glücklich sind und der Hundeprofi auf ungewöhnliche Weise an seinen neuen Hund Emma geriet.

Wie der (angebliche) Hundeprofi zu einer Wahrnehmung wie der nachstehenden gelangt, ist dieser Redaktion allerdings schleierhaft: „Ich glaube, die Jahre werden für Hunde bei uns immer besser. Weil die Leute immer mehr Wissen zu Hunden erhaschen“ (Quelle).

Über Probleme und Aufgabe jedoch spricht der große Meister lieber nicht. Zum Beispiel über das Faktum, dass Menschen, die ein Irrsinnsgeld für ihre Hundetrainerausbildung bei ihm hingelegt haben, diese von den Veterinärbehörden jetzt nicht anerkannt bekommen und dort eine Sachkundeprüfung inklusive dem defizitären D.O.Q.-Test® absolvieren sollen.

Immerhin wird der durchlittene Shitstorm auf Facebook thematisiert,wo Rütter aufgrund eines T-Shirts mit dem Baskischem Kreuz Sympathien für rechts unterstellt wurden. Das ist natürlich Unsinn! Denn der Medienprofi hatte schon 2012 bei einem Auftritt in der Show des Comedian Bülent Ceylan seine politische Position zweifelsfrei markiert. Das ganze Theater hat denselben Hintergrund wie zu viele der Erregungen von Hundefreunden und Tierschützern: mangelnde Bildung! Von dem Shitstorm übrigens hatte auch DN profitiert, denn plötzlich wurde der DN-Artikel Aua571 über diesen Auftritt vermehrt aufgerufen.

Ansonsten will Rütter in diesem Interview wie in seinen vielen Medienauftritten die Konsumenten weiterhin glauben machen, dass das, was – Meinung dieser Redaktion – der Dreckssender VOX über Hunde und Tierschutz ausstrahlt, irgendetwas mit der Realität zu tun hätte. Und das nimmt diese Redaktion Rütter persönlich übel! Mit welchen teilweise menschenverachtenden Methoden diese Sender arbeiten, darüber kann sich der kritische Medienkonsument fortlaufend bei dem Kollegen Holger Kreymeier, fernsehkritik.tv, informieren (Extrembeispiel: Die Super-Nanny). Der Ärger über diese Mitwirkung von Rütter an systematischer Volksverdummung überwiegt auch die Sympathien der DN-Redaktion für seine durchgehenden Attacken gegen die fatale Vermenschlichung des Hundes.