TL4/15: Im Trend verantwortungsloser Zeit: Jungunternehmerin bietet Miet-Hunde an

 

[03.01.2015]

YES! Genau so etwas passt in unsere Zeit: Die Saarbrücker Zeitung stellt dem Leser das zeitgeistkonforme Geschäftsmodell der Jungunternehmerin Katrin Rösemeier vor: Blue Bello. Die fürs Marketing flutschigen Anglizismen zu ihrem Angebot wären: „Rent a dog“, „Dog-sharing“ etc. Sie bietet Hunde zum Mieten an. Die Idee selbst stammt, wen möchte es wundern, aus den USA. Damit diese Redaktion nicht ihre Tastatur am frühen Morgen emetisch besudele, entnehme der geneigte Leser Einzelheiten dieses „Geschäftsmodells“ bitte diesem Artikel.

Allerdings schlug der geschäftstüchtigen Dame auch schon der Empörungsgegenwind ins Gesicht, weshalb jetzt eine terminologische Korrektur erfolgte. Von „Miethunden“ möchte sie nun doch nicht mehr gesprochen wissen. Stattdessen kommt dieser Euphemismus zum Zuge: „Partnerhund auf Zeit“. Berechtigte Kritik fegt die Geschäftsfrau mit mangelnder Sachkunde über das auf stabile Sozialpartnerschaft angelegte Wesen Hund vom Tisch: „Bei Besuchen von Seniorenmessen stieß sie auch auf Vorbehalte von Tierschützern, die sich wegen der vielen möglichen Besitzerwechsel sorgen. Das lässt die Jungunternehmerin aber so nicht gelten: «Besser können es Hunde kaum haben: Die älteren Menschen haben viel Zeit für sie und stimmen sogar ihr Leben auf sie ab«“ (Quelle).

Hinweis: Eine Alternativlösung zu diesem – nach Meinung dieser Redaktion – widerlichen Geschäftsmodell finden Hundefreunde, die aus welchen Gründen auch immer keinen eigenen Hund halten können, im nächstgelegenen und gut geführten Tierheim, ohne dass sich Dritte an den Begrenzungen ihrer individuellen Lebenssituation bereichern. Dort können Tierheim-Hunde stundenweise ausgeführt, beschmust, gebürstet, bespielt und bespaßt werden, ohne weiterreichende Verantwortung übernehmen zu müssen!