Aua1426: Ebola und Tierschutz (3): Schnarchzapfen-Alarm – Deutscher Tierschutzbund stellt Notfallkonzepte vor

 

Dann macht DN eben schon wieder eine neue Artikelserie auf: Ebola und Tierschutz.

Zu der zählen:

Ebola und Tierschutz (1): Aua1419
Ebola und Tierschutz (2): Aua1420 (Satire)

 

{TS-Satire}

 

Die Führungsspitze der Altherrenriege des Deutschen Tierschutzbundes (DTB) hat sich wieder einmal der Kontrolle des betreuenden Pflegedienstes entzogen. Schon einige Tage zuvor hatten die beiden wichtigen Herren, Dick und wie-heißt-sein-Begleiter?, das tägliche Ritalin heimlich in die Yucca-Palme entsorgt.

Jetzt sind sie ganz wach. Und wollen Neues ausprobieren: Innovation tun!

Völlig neu etwa wäre es für den DTB, nicht gemütlich abzuwarten, bis eine längst erkennbare Katastrophe eintritt, sondern Maßnahmen zu deren Abwehr, zur Vorsorge, pur zur Information oder wenigstens zur Erklärung der üblichen Handlungsunfähigkeit zu ergreifen.

„Wir wollen das Image des ewigen Protest-Tierschützes kurz vor Umme noch überwinden“, nuschelt Präsident Thomas Schröder in die DN-Tastatur, nachdem er sich per Seitenblick davon überzeugt hat, dass sein „Ehrenpräsident“ gegen eine solche selbstständige, zuvor nicht abgesprochene Äußerung keine Einwände erheben wird.

 

Viren im Nebel

Lieber spät als nie, unter diesem Motto tasten nun Apel und Schröder mit vom Tremor geschüttelter Hand nach dem Handlungsfaden in Reaktion auf die am europäischen Horizont mit beachtlichem Tempo heraufdämmernde Ebola-Katastrophe. Das Beispiel des spanischen Hundes Excalibur, der auf den schieren Krankheitsverdacht hin qua Gerichtsbeschluss von den Behörden getötet worden war (Aua1419), sei selbst durch den von jahrelangem Spendenkomfort und die eigene Selbstherrlichkeit gesättigten Nebel rund um die Führungshäupter des DTB als Mahnung und Handlungsimpuls erkennbar.

 

„Blumen“ für den Deutschen Tierschutzbund!
Foto: Aka / pixelio.de

 

Nachdem Apel seinen Präsidenten per Fußtritt an die ihm zustehende Position zurückbefördert hat, gesteht er zu, dass der DTB mit Themen wie dem „Welt-Ei-Tag“, den Breaking-News zum Igel-Schutz und dem immer dankbaren Dauerbrenner „Illegaler Welpenhandel“ nicht ganz auf der Höhe der Zeit oder wenigstens noch in Hörweite der tierliebenden Herzen des Landes sei.

Tierfreunde quer durch die Republik beschäftigten sich tatsächlich derzeit mit völlig anderen Themen: dem Kampf gegen Satire (nach islamistischem Vorbild), die in Rüsselsheim von einem Polizisten erschossenen Hunde, den Straßenhunde-Mord in Rumänien und die Freude darüber, dass Cesar Millan die Sachkundeprüfung nicht bestanden hat. „Nur diese völlig Abgeschiedenheit von der Gesellschaft und der Gemeinschaft der Tierfreunde hat uns doch so in Ruhe altern lassen“, freut sich Apel auch einmal über immateriellen Gewinn.

Aber jetzt sei den Herren langweilig. Und sei es aus der schieren Sattheit heraus.

 

Weg mit dem Staub, raus aus den Puschen?

Nachdem es jetzt schon einen ersten Ebola-Fall in Hamburg gebe, die ARD sich schon mit Brennpunkt-Sendungen warm läuft und die Menschen schlicht Angst haben, könnte man als oberste Tierschutzdachorganisation ruhig ganz allmählich einmal aus den Puschen kommen und darüber nachdenken, welche Position ethischer Vorzüglichkeit sich denn bitte im Hinblick auf dem Umgang mit den Haus- und sonstigen Tiere von an Ebola erkrankten Menschen anböte. Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse hinsichtlich der Übertragbarkeit von Mensch auf Hund und von dort wieder zurück auf den Menschen liegen vor? Und wie ist das bei Katzen, Hamstern, Meerschweinchen, Flöhen und Kakadus? Was soll geschehen, wenn ein Schweinemäster unter Ebola-Verdacht steht? Oder ein Hundetrainer? Welches Angebot haben Veterinärmedizin und Forschung? Was können Tierhalter vorbeugend tun? Gibt es notfalls Quarantänemöglichkeiten? Wenn ja, wo? Zu welchen Kosten? Mit welchem Risiko?

Oder welche Psychotherapeuten stehen für Tierhalter zur Verfügung, wenn das spanische Modell auch in der BRD zur Anwendung gelangt? Werden dann die Mitgliedsvereine des DTB zeitnah für Nachschub aus dem Ausland sorgen können?

Mit dem festen Willen zur Resozialisierung möchten beide Präsis den genannten Herausforderungen nun einmal ins Auge schauen und ihre neu erwachte Vitalität todesmutig (ha ha!) auch noch transparent werden lassen.

Wenigstens diese.

 

Vortritt mit Hintergedanken

Der DTB sei schon seit vergangener Woche mit den zuständigen Ministerien und Behörden, mit der Tierärzteschaft und der Wissenschaft im Gespräch, informiere fortlaufend durch Pressemitteilungen über den aktuellen Stand und werde in Kürze ausgebuffte Notfallkonzepte und Tierhalter-Tipps für diese nicht ganz unerhebliche neue Bedrohung / Napik Panik vorstellen.

Schröders demutsvolles Angebot, Apel großzügig den ersten Ebola-Hund zu überlassen, bedrohe jedoch, so der Einwand des Mannes, der Grasmüller noch persönlich gekannt hatte, die geriatrisch bebrüteten Vorstandsessel bei den Tierschutzvereinen Bremen und Berlin.

Und wenn der zuständige Pflegedienst die zwei tollmütigen Herrn nicht bald wieder einfängt, ist der Anschluss des DTB an die aktuellen Fragen der Gesellschaft – jenseits des Igelschutzes – kaum noch aufzuhalten.

 

Das bisherige Notfall-Set des DTB für Katastrophenfälle aller Art: Alarm schlagen, Spenden sammeln. Gut dem Ding!
Foto: Thorben Wengert / pixelio.de