Aua1142P: Die Rede von Münster – das Original: Es riecht!

 

{TS-Satire}

[im DNPA erschienen: 2710.13; online verfügbar ab: 16.12.13] 

 

 

Völlig neuer DN-Service!

Liebe Doggennetz.de-Leser!

Ab heute [16.12.2013] steht Ihnen ein neuer Service dieses tierschutzkritischen Blogs zur Verfügung: Texte und besonders Satiren, die dafür allerdings bestimmte Eigenschaften aufweisen müssen, können Sie sich ab jetzt auch einfach VORTRAGEN lassen. Die DN-Redaktion stellt dafür geeignete Texte ab sofort als Tondateien zur Verfügung.

Insbesondere bei Satiren lassen sich damit dramaturgische Effekte erzielen, die der schieren Textversion abgehen.

Des Weiteren trägt DN mit diesem Angebot modernen Rezeptionsgewohnheiten Rechnung. DN-Stammleser haben auf diesem Blog täglich ohnehin viel zu lesen. Gelegentlich kann es dann ganz angenehm sein, sich einzelne Kunst-Stücke bequem vortragen zu lassen!

In dieser Sparte jedoch ist DN noch ein Newbie! Mit der Zeit erarbeitet sich diese Redaktion hoffentlich noch mehr Professionalität in Vortrag und bei den technischen Effekten.

Die DN-Redaktion freut sich auch über (gesittetes) Feedback zu diesem Angebot oder einzelnen „Hörer“-Wünschen.

Den Vortrag der Satire Aua1142P Die Rede von Münster – das Original: Es riecht können Sie   hier   anhören!

Viel Spaß!

Ihre Karin Burger
www.doggennetz.de

 

 

Die Weltverschwörung der Tierficker und ihrer kleinen liederlichen Helfer, schwarze Käfer, die aufrecht unter jedem Türspalt hindurch laufen können, hatten kurz vor der Demo in Münster dem demnächst in Stein gemeißelten Redner das Originalmanuskript geklaut. Stattdessen hatten sie ihm acht DIN-A4-Blätter mit beidseitig paniertem Stuss untergeschoben.

In seinem Jesus- und Verkünderwahn von „ICH aber sage euch“ bemerkte der GRÖFAZ den Irrtum nicht und versuchte stattdessen willentlich, die in Münster versammelten Demonstrationsteilnehmer mit seinem Quark zu Tode zu langweilen!

Der DN-Redaktion jedoch ist es gelungen, des originalen Redemanuskripts habhaft zu werden.

 

 

Zeichnung: Anna Lytisch

 

 

 

     

Liebe Tierfreunde,

ich danke euch, dass ihr heute hier so zahlreich erschienen seid, um mit mir zusammen meine Psychopathie, Paranoia sowie diverse wahre oder unwahre Traumata aus meiner wahren oder unwahren Stasi-Folterhaft gemeinsam und exzessiv auszuleben! Hosianna!

Ich begreife es als die verdiente Ehrung meiner wichtigen Person, dass sich hier Menschen vor einem Schrank versammeln, von denen die Meisten schon seit längerem wissen, dass nicht alle Tassen darinnen!

Selten hat in aller Öffentlichkeit eine Veranstaltung stattgefunden, die noch sinnloser gewesen wäre. Das ist mein Auftrag! Es ist arg nett von den hier sich die Beine in den Bauch stehenden Tierfreunden, sich über das hochsensible Thema genau dort zu informieren, wo überhaupt keine Information erfolgt.

Ich aber, der Tierschutz-Jesus aus Recklinghausen, sage euch: Es lebe die Desinformation, die Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen und die Volksverhetzung durch den von mir zur Perfektion getriebenen Missbrauch des Missbrauchs!

Ich, Fanti-Zoo I, sage euch: Es riecht!

Es riecht kackefett nach übler Propaganda dort, wo der Begriff „Schutzbefohlene“, der per definitionem Menschen vorbehalten ist, missbräuchlich auf Tiere angewendet wird!

Es riecht nach wucherndem Größenwahn dort, wo ein notorischer Gefängnisinsasse Politikern und Gesetzgeber eine Ansage machen will.

Es riecht nach dem Missbrauch von demokratischen Grundrechten, die wir anderen verwehren, wenn die Demonstrationsteilnehmer nicht darüber aufgeklärt werden, dass zum jetzigen Zeitpunkt und unmittelbar nach einer gerade erst erfolgten Gesetzesänderung die Forderung nach der nächsten komplett banane ist. Ungefähr so banane wie ich!

Oh, wie es riecht! Sind wir doch ehrlich: Eigentlich stinkt’s zum Himmel, wenn eine aggressive Zusammenrottung von angeblichen Tierfreunden alle Merkmale, Bilder und Fälle des sowieso strafbaren Zoosadismus‘ dazu verwendet, gegen Zoophilie zu argumentieren.

Ja, ich sage euch: Das stinkt, stinkt, stinkistinkt!

So stinkt es zum Himmel und sogar bis zum Grundgesetz hinauf, wenn eine Bande überwiegend im Untergrund und anonym agierender militanter Sofa-Tierschützer das demokratische Grundrecht auf Versammlungsfreiheit missbraucht, um eine ihnen verhasste Person um ihren Job zu bringen.

Es stinkt nach Konspiration, wenn den potenziellen Demonstrationsteilnehmern wahrheitswidrig und in der Hoffnung auf anreisende Krawallos und Chaoten im Internet vorgegaukelt wird, hier fände heute eine Gegendemonstration statt.

Es stinkt nach Gewaltbereitschaft, wenn die geheime Event-Gruppe auf Facebook sich hemmungslosen und vor Brutalität triefenden Gewaltphantasien hingibt.

Ich aber sage euch: Es riecht!

Unser Strategiepaket müffelt wie ein Roquefort unterm Rock vor, wenn wir wieder, wieder, wieder und immer wieder Merkmale, Fälle und Bilder grausamsten Zoosadismus‘ dazu missbrauchen, eine utopische Strafrechtsverschärfung für Zoophile zu fordern.

Ich aber sage euch: Schaut auf diesen Querulanten! [Redner zeigt ehrfürchtig auf sich selbst.] Und wisset: Wenn dieser Querulant sich selbst nach mehreren Erzwingungshaftaufenthalten als unbelehrbar und unbekehrbar erweist, warum sollten sich dann Tierficker von Strafe abschrecken lassen?

Jaaa, jetzt sehen Sie es auch, wie’s riecht!

So riecht es schwer nach Wahnsinn, wenn ich Ihnen im vollen Ernst vortrage, Hunde seien einem gewinnorientiertem Streben verfallen. Die kapitalistischen Biester, diese!

Ich aber sage euch: Es gibt keinen verständlichen Text! Meiner mal nicht.

Riechen Sie mit, wenn ich ohne Scham behaupte: „Haustiere wie der Hund sind heute keine Tiere mehr“. Denken Sie mal darüber nach! Denn ich aber sage euch: Es gibt keinen verständlichen Text, jedenfalls nicht von mir!

Wo sind denn die Männer mit dem weißen Jäckchen, wenn ich auf offener Straße so einen Schwachsinn verblasen darf wie: „Selbst Kommunen und Städte werden stellenweise pro Hund bezahlt, und verschlingen tausende für Bürokratie“.

Ich aber sage euch: Es gibt keinen verständlichen Text! Von mir nicht!

Und ich sage sogar noch mehr: Tierbordelle riechen! Jeder halbwegs seriöse Psychopath kann sie auch ohne Quittungen und Belege riechen! 1.000 Meilen gegen den Wind, denn euch sagen ich einvernehmlich: Von mir gibt’s keinen verständlichen Text. Nie nicht!

Der Geruch hat mir inzwischen das Hirn zersetzt. Sage ich euch mal folgenden dreifach gequirlten Oberstuss: „KZ-Häftlinge mussten die sexuellen Bedürfnisse der Nazis befriedigen“. Es gibt nur nicht gibt es nicht verständlichen Text von mich, nein, auch das furchtbarste Kapitel deutscher Geschichte habe ich verstanden nixi-nicht. Deshalb bereitet es mir auch keine Mühe, diese krematoriumsreife Geschichtsverfälschung pfeilgerade auf mein Lieblingsthema zu übertragen: So, wie es 1945 dann diese Bordelle gar nicht mehr gab, in denen insbesondere die Nazis ihre sexuellen Bedürfnisse nicht befriedigt haben oder an den von ihnen als Untermenschen und Ratten wahrgenommenen Personen befriedigt hätten, weil sie sonst wegen Rassenschaden an die nächst erreichbare Wand gestellt worden wären, genau so viel Wahrheit steckt in meiner Tierbordell-These!

Denn ich aber sage euch: Es gibt keinen verständlichen Text! Im Leben nicht. (Mindestens nicht in diesem …)

Sie verstehen nicht? Können die Zoophilen denn unsere Frage nicht riechen, wenn sie schon so unverständlich sind? Das muss doch möglich sein?

Deppen dieser Erde, schaut auf diesen Hund.

[Der Redner zeigt auf die Bulldogge Morten.]

Er riecht. Er riecht, denn er heißt Morten und wir missbrauchen ihn seit fast zwei Jahren. Deshalb stinkt’s ihm so. Es gibt keinen verständlichen Text oder eine Quittung dafür, dass Morten jemals sexuell missbraucht worden ist. Aber uns reicht es, wenn Beate Bandscheibe es mit dieser Lügengeschichte bis in die Bild-Zeitung schafft. Die riecht schließlich auch!

Und wenn einige immer noch nicht verstehen warum wir heute hier sind, dann schauen Sie dort hin“

[Redner zeigt schon wieder auf Morten.]

– wo es so sehr nach dreister Lüge stinkt, muss ich anfügen.

Denn wisset: Es gibt keinen verständlichen Text. Nicht von mir!

Riecht ihr denn nicht auch, wie es reicht? Ich kann es dann auch sagen: Ich rieche! Reichlich!

Ich betreibe selbst ein Lügenbordell. Da können Sie mal Bauklötze staunen, wie das riecht! Da können Sie den Nazis ohne Quittung, ohne Beweise, ohne Belege spenden. Rassenschande hin, Geschichtskenntnis her. Pecunia non olet. Nein und nochmals nein: Es gibt keinen verständlichen Text!

Ha! Gerade weil ich so rieche, stinkt’s den Zoos. Das ist die Quittung der Nazis. Ich aber sage euch: Recklinghausen!

Read my lips: Es gibt keinen verständlichen Text!!!

Ich, Jesus von Recklinghausen, sage euch: Rückt das Lesegeld rüber, bis es reicht! Ihr Kindergeld-Betrüger und Leichenbereiter!

[Inzwischen sind die Sanitäter eingetroffen und nähern sich mit perfidem Lächeln dem schaumblubbernden Redner. Der Notarzt jagt ihm von hinten die Spritze ins Gesäß.]

Ihr Wegficker!

Ihr Lesekinder!

Ihr Riemenschänder und Leichenschneider!

Es gibt keinen verständlichen Text. Eher gehe ich ins Gefängnis! Mit den Nazis. Vom Bordell. Ohne Quittung!

Ihr Psychobarone und Leichenpathen!

Ich will heim. Es reicht. Ich will heim ins Reich!

[Das Notarztteam zerrt den Redner rückwärts weg vom Reichsparteitaggelände zum Sanka hin. Dabei fällt der Blick des Patienten noch einmal auf Morten.]

Ich aber sage dir. Und ich lüge nicht: Ich flicke dich. Bis es reicht.

[Seine Stimme wird immer leiser und mischt sich am Schluss mit dem Motorengeräusch des abfahrenden Notarztwagens.]

Ihr Wegficker!

Ihr Lesegeldschänder! Ich gehe ins Gefängnis. Es gibt keinen verständlichen Text!

Die Nazis!

Es riecht!

[Donnernder Applaus der restlos begeisterten Zuhörer, die sich tränenüberströmt gegenseitig in die Arme fallen. Dankbar richten sie ihre Augen auf die Steinmetze, die jetzt schon beginnen, SEINEN Namen und diese Rede in Käse zu meißeln. Und sie nicken sich bestätigend zu. Er hat wahr gesprochen: Es riecht!]