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Aua954: stern berichtet über Hund im Hundefutter

 

{TS-Kritik}

 

In den letzten Wochen überschlagen sich die Meldungen über vermutetes oder tatsächlich gefundenes Hundefleisch in verschiedenen Ländern und allerlei Lebensmitteln. Ein großer Teil der Meldungen ist rein spekulativ und ohne jeden Beleg, was aber den Bund gegen Missbrauch der Tiere nicht davon abhält, weitschweifige Kommentare zur puren Spekulation abzugeben. Hauptsache, man wird genannt!

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Das ist anders bei einem aktuellen stern-Artikel. In dem dort berichteten Fall wurde tatsächlich die DNA von Hunden nachgewiesen. Und zwar bei einer spanischen Firma, welche Fleischabfälle in Basisprodukte für Tiernahrung verarbeitet.

Hund im Hundefutter! Das klingt zunächst verdächtig nach Satire. Aber die aktuelle Zerrüttung unserer Welt drückt sich eben durch die verwirrende Überlappung beider Bereiche aus. Satire wird als solche nicht erkannt, wie ein aktueller Postillon belegt. Und wer aus der Realität berichtet, wird der Satire bezichtigt.

 

Erkenntnistreibend: Auch der tote Hund bringt Zaster

Für die Szene jedoch könnte dieser Fund erkenntnistreibend sein. Es ist nicht ganz unerheblich festzustellen, dass sich auch tote Hunde noch zu Geld machen lassen. Deshalb ist es dem Kapitalisten nämlich wurscht, ob Hunde dies oder das überleben.

Auch Hirnträger, die nicht der DN-Redaktion angehören, sind der Wahrheit auf der Spur:

              

Die Polizei in Spanien vermutet ein kriminelles Netzwerk hinter der Verunreinigung des Futters, in das auch Transporteure und Tierheime verwickelt sein sollen. Die Täter sollen tote Haustiere und Straßenhunde gesammelt haben, die verbrannt werden sollten. Stattdessen sollen sie jedoch zu Tierfutter weiterverarbeitet worden sein.

(stern, 09.04.2013: Futtermittelskandal in Spanien: Hund im Hundefutter; Hervorhebung d. DN-Red.)

              

„Kriminelles Netzwerk“? „Transporteure und Tierheime verwickelt“? Wenn man es nicht ganz genau anders wüsste, stünde zu vermuten, dass spanische Polizisten (zu viel) Doggennetz.de lesen?

 

Mars Petcare ganz weit aus dem Fenster

Wo bloß hat man ein Statement wie das von Mars Petcare schon einmal gehört?

              

Unternehmenssprecherin Caroline Taiber betont, dass das Unternehmen achte strikt auf ihre Zulieferer: „Dadurch ist gewährleistet, dass nur die entsprechende Kategorie der Rohmaterialien in die Verarbeitung gelangt.“

(ibid.)

              

Vielleicht haben zentraleuropäische Hundehalter ihre mit Fertigfutter abgespeisten Lieblinge bisher völlig missverstanden, wenn die sich schwanzwedelnd dem Fressnapf näherten …?

Aber wir werden uns das alle merken, Frau Taiber. Gegebenenfalls kämen wir dann auf diese Aussage zurück! Denn Experten für den undurchsichtigen Futtermittelmarkt, wie die gleichfalls im Artikel zitierte Europaabgeordnete Alyn Smith, wissen, dass in diesem Dschungel die Rückverfolgung der einzelnen Bestandteile kaum möglich sei.

Der stern-Artikel schließt mit dem Hinweis ab, dass am Wochenende in Amsterdam (für unsere Facebook-Leser: Das sind die Niederlande!) Hackbällchen gefunden wurden, die ebenfalls Hundefleisch enthielten (Meldung hier). Auch dieses Fleisch soll aus Spanien kommen.

Es ist nur gut, dass in einem globalen Hexenkessel des ungezügelten Kapitalismus‘ das letzte Habitat der guten Tat und ethischen Vorzüglichkeit, der Tierschutz und seine Blüten, von derlei krebsartigen Wucherungen vollkommen verschont bleibt!

Und sollte Mars Petcare doch noch etwas anderes feststellen, könnte man die prekäre Ware sicherlich mit irgendeinem Hilfsgütertransport in ein Land verklappen, wo nicht so genau hingeschaut wird.

Alles Konjunktiv. Für die Realität fragen Sie Ihren Tierschützer oder gucken in die Hundefutterdose!

 

    
Collage oben und diese: Paloma Picassa

 

Und wenn es schon kein Hund im Hundefutter ist, vielleicht darf es ein wenig Dioxin sein? Auch bestimmt nachgewiesen (hier)!