Aua919: Polizei stoppt Trapo bei Wien: Tierschützer-Horrortransport als logistische Meisterleistung

 

{TS-Kritik}

 

Wie der Wiener Tierschutzverein (WTV) in einer Pressemitteilung berichtet, wurde einmal wieder ein Horrortransport von Tierschützern in der Nähe von Wien durch die Polizei aufgebracht.

Die österreichischen Tierschützer sprechen in der Pressemitteilung von einer „logistische(n) Meisterleistung“, eine derart hohe Anzahl von Tieren in den Transporter zu quetschen. Die Tiere seien mutmaßlich schon vier Tage in den Transportboxen gewesen. Mal wieder und als nicht alleiniges Kennzeichen des Dilettantismus (siehe unten) wurden Hunde und Katzen gemeinsam transportiert.

Hier die Pressemitteilung im Wortlaut (Hervorhebungen d. DN-Red.):

              

Transport bei Vösendorf gestrandet

Wien (OTS) – 34 Hunde und drei Katzen waren in einem weißen Transporter aus Bulgarien nach Deutschland unterwegs. Gekarrt wurden sie quer durch halb Europa im Auftrag einer Tierschutzorganisation.

Aufgeflogen ist der Transport nur deshalb, weil das Fahrzeug wegen eines technischen Defektes abgestellt wurde. Als die Polizei die lebendige Ware entdeckte, waren die Tiere seit mindestens zwei, aber eher seit vier Tagen in den Transportboxen. Nach eigenen Angaben der zwei Fahrer hätten die Tiere bereits Wasser zum Trinken bekommen. Großteils handelte sich dabei um ausgewachsene, mittelgroße Hunde, aber auch Hündinnen mit Welpen waren dabei. Diese Anzahl von Tieren in einen Transporter zu stecken ist eigentlich eine logistische Meisterleistung.

Die Tierrettung des Wiener Tierschutzvereins ist rund um die Uhr, Tag und Nacht besetzt, so konnte der Rettungsfahrer gleich nach dem Anruf der Polizei um 23 Uhr in der Nacht zur Hilfe eilen. Die erschöpften Hunde und Katzen sind im Wiener Tierschutzhaus in Vösendorf sofort untersucht und medizinisch versorgt worden. Ein Tier hat unter den Transportbedingungen so gelitten, dass es sich selbst verstümmelt hat, es musste notversorgt werden. Auch ein alter Bruch bei einem Hund konnte weiterbehandelt werden.

Bald stellte sich heraus, dass die Tiere -zwar durch einer Tierschutzorganisation reisten- aber mehreren Organisationen gehören und die Besitzverhältnisse nicht oder nicht zufriedenstellend geklärt werden konnten. Die Dokumente der einzelnen Tiere waren ebenfalls lückenhaft oder fehlten teilweise ganz. Zahlreiche Hunde sind ohne Papiere, nicht entsprechend geimpft und gekennzeichnet unterwegs.

Die zwei Fahrer und eine Vertreterin der Organisation verhandelten lang -und leider erfolgreich- mit dem zuständigen Amtstierarzt und bemühten sich die fehlenden Unterlagen für die Weiterfahrt zu besorgen. Im Wiener Tierschutzhaus wurden alle notwendigen Impfungen verabreicht und die fehlenden Chip ersetzt. Am Montag-Nachmittag war es dann soweit, der Amtstierarzt hat seine Entscheidung getroffen, die Tiere durften/mussten die Fahrt in die entferntesten Ecken von Deutschland (bis zu Osnabrück und Lübeck hinauf) in dem kleinen Transporter fortsetzen.

In Wien und Umgebung verfügt allein der Wiener Tierschutzverein über solche, gut funktionierende Ressourcen, die eine Notaktion in diesem Ausmaß überhaupt ermöglichen. Die Tierrettung ist immer abrufbereit, die medizinische Versorgung kann in der eigenen Ordination prompt organisiert werden, die Unterbringung so vieler Tiere auf einmal ist in den meisten Fällen ebenfalls kein Problem. Im Interesse der Tiere hoffen wir trotzdem, dass solche Notsituationen nicht oft vorkommen werden. Es ist uns aber bewusst, dass es sich bei diesem Hundetransport nicht um einen Einzelfall handelte.

Auch wenn der Transport unter der Fahne einer Tierschutzorganisation durchgeführt wurde, warnt der Wiener Tierschutzverein vor falsch verstandener Tierhilfe bzw. Tierschutz. Die Tierheime in Deutschland platzen auch aus allen Nähten. Die dort aufbewahrten Tiere suchen ebenfalls einen Platz und brauchen Hilfe. Tiere aus anderen Ländern Europaweit zu transportieren ist in den meisten Fällen nicht nur unnötig, sondern erzeugt Tierqual, wie wir das auch in diesem Fall gesehen haben. Zu Bedenken ist auch die Auswirkung solcher Hundehilfsaktionen im Herkunftsland.. Der Wiener Tierschutzverein ist erfreut, dass er wenigstens diesen Tieren eine Pause im Transport gönnen und sie professionell versorgen konnte…

~ Rückfragehinweis: Tel.: 0699/166 04 003 Karin Abraham, WTV-Tierheimleitung ~

Digitale Pressemappe: https://www.ots.at/pressemappe/3812/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS – WWW.OTS.AT ***

OTS0125 2013-02-26/11:27

261127 Feb 13

              

 

 

Martyrium noch nicht zu Ende!

Es ist mehr als bedauerlich, dass die österreichischen Behörden den Transport dennoch weiterfahren ließen, denn immerhin waren die Tiere da nach den Angaben der österreichischen Tierschützer schon mehrere Tage unterwegs. Die in Norddeutschland angegebenen Fahrtziele zeigen an, was die gestapelten Reisegäste noch vor sich hatten.

Doch damit nicht genug, entkam  den Dilettanten beim Ausladen dieses Horrortransports  in Carlsberg der  zehn Monate alte Mischlingsrüde Misho. An dieser Station des Höllentrips der Tiere war die Hilfe der Tierrettung Vorderpfalz erforderlich, die den Rüden wieder einfangen konnte.

Die Tierrettung Vorderpfalz berichtet über den Einsatz hier und bestätigt der Doggennetz.de-Redaktion am Telefon, dass es sich tatsächlich um einen Hund von dem schon in Österreich gestoppten Transport handele.

 

Hundehilfe Leiningerland

Als an diesem Transport beteiligte deutsche Tierschutzorganisationen bisher bekannt ist die Hundehilfe Leiningerland e. V.

Nach Auskunft des Kassenführers (!) des Vereins,   Siegfried Kossahl, im Telefonat mit der Doggennetz.de-Redaktion sei dieser Transport vollkommen in Ordnung gewesen. Auch das gemeinsame Transportieren von Hunden und Katzen ist für ihn kein Problem; ebensowenig wie die Reisedauer, die er mit zwei Tagen angibt. Kossahl behauptet, keine Genehmigung für den gewerblichen Handel mit Tieren zu benötigen. Gleichzeitig gibt er aber an, für diesen Transport eine TRACES-Meldung gemacht zu haben.

Kossahl wird auf der Webseite des Vereins als verantwortlicher Ansprechpartner genannt. Interessanterweise findet sich dort in der Rubrik „Kontakte“ folgender aufschlussreicher Hinweis: „Anschrift wie Vorsitzende“. Die erste Vorsitzende und der Stellvertreter tragen denselben Familiennamen; alle vier Vorstandsmitglieder werden im Telefonbuch und als Privatpersonen unter derselben Adresse gelistet (vgl. dazu auch Seriositätskriterien von Tierschutzorganisationen Punkt A4).

Die Hundehilfe Leiningerland sieht ihre Art des Tierschutzes vom Deutschen Tierschutzbund e. V. gedeckt: „Bei denen stehen wir an oberster Stelle“, erklärt Kossahl gegenüber Doggennetz.de. Nachfragen zu dieser referenzlosen Vorrangstellung lässt Kossahl nicht zu. Auf der Vereinswebseite ist kein Hinweis zu finden, dass die Hundehilfe Leiningerland zum DTB gehöre. Auch in der Mitgliedsliste der DTB-Vereine in Rheinland-Pfalz taucht dieser spezielle Verein nicht auf. Auf einen entsprechenden Suchbegriff weist die DTB-Webseite keine Treffer aus. Und in der Satzung des Vereins wird als Begünstigter für den Fall der Vereinsauflösung der Bund gegen Missbrauch der Tiere (bmt) genannt.

Stattdessen droht Kossahl im Telefonat mit der Doggennetz.de-Redaktion schon vor Veröffentlichung des Artikels mit gerichtlichen Konsequenzen für den Fall einer Berichterstattung. Das Übliche eben! Im Übrigen zeigt er sich enorm aufgebracht gegenüber heftiger Kritik, die auf Facebook geübt werde. Auch dagegen werde er gerichtlich vorgehen.

Nicht-Verein-Tierschützer auf Facebook

Des Weiteren an diesem Transport beteiligt sein soll  eine Gruppe von „Tierschützern“, die wieder einmal lediglich über Facebook agiert. Dort werden weder Namen der Verantwortlichen noch eine Telefonnummer genannt.  Die Gruppe Tiere in Not Bulgarien bezieht auf Facebook bisher keine Stellung zu dem Vorfall.

 

Kommentar von Dagmar Hnilicka

Doggennetz.de ist erleichtert, diese nicht abreißende Kette von sogenannten Tierschützern veranstalteten Transportskandale einmal nicht selbst kommentieren zu müssen. Das hat Dagmar Hnilicka schon getan. Mit freundlicher Genehmigung der Autorin hier ihre deutlichen Worte. Die rechtliche Verantwortung für den Kommentar liegt bei Dagmar Hnilicka.

              

Sinn und Unsinn

 

von Dagmar Hnilicka 

Ein aktueller und brisanter Fall gibt mir schwer zu denken.

+++ https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20130226_OTS0125/transport-bei-voesendorf-gestrandet +++
+++ https://www.vienna.at/tiertransport-mit-34-hunden-aus-bulgarien-in-voesendorf-aufgehalten/3501128 +++
+++ https://www.facebook.com/photo.php?fbid=495178787183901&set=a.229857383716044.50284.229849893716793&type=1&theater

Aufgrund der vorhandenen Gesetzeslage hatte der Amtstierarzt keine Handhabe, diese Tiere festzuhalten. Österreich war nur das Transitland.

Aus der Sicht von realem Tierschutz macht man sich da dann schon seine Gedanken.

Jeder Schlachtviehtransport ist ein Hilton im Vergleich dazu wie diese Hunde transportiert wurden.

Tagelang eingepfercht in Boxen, Gitterboden und Stroh, übereinandergeschlichtet, so daß sie sich gegenseitig anurinierten. Die oberen Hunde urinierten gewungenermassen den unteren auf die Köpfe.

35 Hunde und 3 Katzen in solchen Boxen in einem Sprinter.

DAS ist IRRSINN!!!!

Was ist das für ein TierSCHUTZ?????

Laut Informationen nahm der Fahrer für diesen Transport pro Hund 100 Euro.

Wären diese 3500 Euro nicht sinnvoller angelegt wenn man vor Ort in Bulgarien die Hundeproduktion eindämmt und kastiriert?? Um das Geld könnte man mindestens 40 Hündinnen kastrieren!!!

Für mich ist jeder der Organisationen unterstützt und ihnen beim Vermitteln hilft, die solche Transporte zulassen und schönreden, genauso ein Tierquäler!!

Schaut euch bitte mit offenen Augen um! Es rollen pro Woche sicher dutzende solcher Transporte nach Österreich und Deutschland! Aus allen möglichen Ostblockländern!

Hätte es nicht mehr Sinn, das Geld das in solche fragwürdigen Transporte gesteckt wir, vor Ort in sinnvollen Tierschutz zu investieren?

Bei uns platzen die Tierheime aus allen Nähten, immer mehr Tierheime kommen schon in Geldnot und Bedrängnis.

Weil die Menschen aufgrund der massiven Vielzahl an Auslandshunden immer mehr in den sogenannten „Auslandstierschutz“ (ich sage massenweises Verbringen dazu) spenden und sich von da Hunde nehmen weil sie „einem halt so leid tun“ und weil die Vielzahl an TS Organisationen auch mit Mitleidsfaktor und Tränendrüse wirbt.

Gleichzeitig landen aber auch viele, viele solcher Hunde in österreichischen und deutschen Tierheimen, oft weil die Orga schlampt, den mit Angsthund oder verstörtem Hund überforderten Halter im Stich läßt usw.

Jeder Hund, der reingekarrt wird, unterstützt im Ausland die Produktion von immer neuen Hunden. Das Wegwerfdenken ist in den diversen Ländern um ein vieles schlimmer geworden.

Hund passt nicht, Hund kommt in die Tötung, gehen wir zum Vermehrer und holen sich einen neuen, der alte wird ja eh gerettet von den ausl. Orgas….. dito kranke Hunde, abgeschoben, neuer Hund her.

Leute denkt mal bitte nach!!!! Ist das noch Tierschutz????

Ich sage NEIN!!!! DAS ist schon massiver Hundehandel unter dem Deckmantel Tierschutz.

Wenn es so weitergeht, dann haben wir hier in Ö und D in ein paar Jahren genauso Tötungen weil diese Masse an Hunden nicht mehr bewältigt werden kann.

Und dann wird bei uns das Wegwerfdenken auch noch um ein Vieles schlimmer als es jetzt schon ist.

Wer rettet dann unsere Hunde aus den Tötungen???

Irgendwo muss einmal Schluss sein und ich fordere die österreichische und deutsche Gesetzgebung auf, da bitte doch endlich mal einen Riegel vorzuschieben mit sinnvollen Gesetzen so etwas unterbinden!!

Denn in dieser Form ist es kein Tierschutz im Ausland, sondern eine Förderung der Produktion der Hunde im Ausland!!!

Ich habe nichts gegen sinnvollen Auslandstierschutz, wenn er vor Ort betrieben wird!!! Aber ich habe sehr wohl etwas gegen diese Form von „Tierschutz“ – Retten um jeden Preis, das ist nicht sinnvoll, sondern unterstützt wieder nur die Produktion dieser Tiere.

Angebot und Nachfrage bestimmt den Markt und so ist’s auch bei den Hunden.

Und es wird weiter gerettet und gerettet…….

(Text darf mit Urheberangabe und Quellenangabe gerne auch außerhalb von Facebook gepostet werden 😉