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Aua790: Bad Sassendorfer Tierschützerin wegen Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz verurteilt

  

{TS-Kritik}

 

Der Vorgang hat für denjenigen etwas Rührendes, der die wahren Gepflogenheiten innerhalb der Tierschutzszene und dort insbesondere im Bereich Auslandstierschutz kennt (siehe unten).

 
Landgericht Arnsberg

In einer Berufungsverhandlung vor dem Landgericht Arnsberg wurde gestern eine Tierschützerin aus Bad Sassendorf von der 3. Kleinen Strafkammer zu 20 Tagessätzen à 30 Euro wegen des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz verurteilt. Damit hat sich die Beklagte gegenüber dem erstinstanzlichen Urteil verbessert, das noch 40 Tagessätze à 30 Euro vorgesehen hatte. Der Soester Anzeiger berichtet über die von allerlei Skurrilitäten begleitete gestrige Verhandlung.

Der Vorgang selbst ereignete sich 2010, als der Verein per Post ein verschreibungspflichtiges Medikament an eine Pflegestelle in München verschickt haben soll. Als diese Pflegedame mit dem Patienten zu einem Tierarzt vor Ort ging, flog der gesetzeswidrige Medikamentendienst auf.

 

Portokassen-Bußgeld für den Tierarzt

Der flotte Medikamentenhandel, der nach Meinung und Beobachtung dieser Redaktion im Tierschutz bundesweit tägliche Praxis ist und dabei in vielen Fällen nicht einmal geheim gehalten wird (siehe unten), ist oft nicht ohne die Mithilfe von Tierärzten möglich. Ausnahme: übrig gebliebene Dosen aus verschriebenen Medikationen. Die jedoch fallen gar nicht in den Mengen an, in denen illegaler Medikamentenhandel im Tierschutz betrieben wird.

Im Bad Sassendorfer Fall wurde auch der beteiligte Tierarzt zur Verantwortung gezogen, der jedoch mit dem nachgerade putzigen Bußgeld von 200 Euro davon kam.

 

Beklagte abwesend, Zeugin im Türkei-Urlaub

Der Soester Anzeiger bildet in seinem Bericht die Farbkraft der Verhandlung rund um den Bad Sassendorfer Tierschutzverein sehr eindrücklich ab: Eine Beklagte, die gleich gar nicht erscheint; eine Zeugin, die lieber in den Urlaub nach Antalya fliegt.

Dafür habe sich aus dem Zuschauerraum eine weitere Zeugin gemeldet, welche die – siehe Doggennetz.de-Meinung oben – gängige Praxis auch bei diesem Verein bestätigte: Eigenmedikationen von Tierschützern, die dabei auf Tierärzte zurückgreifen können, welche verschreibungspflichtige Medikamente abgeben, die keinem Tier zugeordnet sind.

Auch wenn die Bad Sassendorfer Tierschützerin in diesem Fall und angesichts bisher – gerichtlich – vorliegender „Unbescholtenheit“ mit einem optimierten Urteil und einer vergleichsweisen geringen Strafe aus dem Verfahren hervorging: Ein weiteres Strafverfahren sei anhängig!

 

Für rumänische Tierschützer sind das Peanuts

Wenngleich der Bad Sassendorfer Tierschutzverein seit Jahren und in jüngster Zeit ganz verschärft in der Kritik steht, für diesen Fall mag er einem nachgerade leidtun. Es ist ungefähr so, als würde jemand für den Vertrieb von einem Gramm Heroin verurteilt, derweil die Kollegen ihre Ware im Kilo- und Tonnenbereich verschieben.

Wer den nieseligen Herbsttag für die Recherche nützen möchte, kann sich auf den Web- und Facebook-Seiten der Auslandstierschützer umtun, die rudelweise zum illegalen Medikamentenhandel anstiften.

 

Ute Langenkamp: klotzen, nicht kleckern!

Doggennetz.de beschränkt sich auf den spektakulärsten Fall dieser Rubrik und die „Spendenaufrufe“ (für Medikamente) der deutschen Tierschützerin in Rumänien Uta Langenkamp von Tierhilfe Hoffnung e. V. Da geht es nicht (nur) um ein bis drei Päckchen Amoxiclav wie im Fall Bad Sassendorf. Langenkamp kleckert nicht, sie klotzt, denn in unten stehender Liste „benötigter“ Medikamente dürften die gängigsten der in der Tiermedizin üblichen und verschreibungspflichtigen Mittel aufgeführt sein.

Wie deutsche Tierschützer diese Massen illegaler Medikamente jeweils außer Landes schaffen, diese Frage wäre dann an den Zoll zu richten …

   
 

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Erster Teil eingescannte Liste „Dringend benötigter Medikamente“ aus der Zeitschrift Das kleine Licht der deutschen „Tierschützerin“ in Rumänien, Ute Langenkamp, Tierhilfe Hoffnung e. V. Diese Liste stammt aus dem Heft „Rundbrief 27, Sommer-Herbst 2011“, findet sich aber nach Beobachtung dieser Redaktion in vielen Heften dieses bemerkenswerten Vereins. Die Liste enthält auch verschreibungspflichtige Antibiotika, Schmerzmittel u. v. a. m.

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Zweiter Teil der eingescannten Liste „Dringend benötigter Medikamente“ – wie oben!
Wenn 1 Päckchen Amoxiclav nach München 20 Tagessätze à 30 Euro nach dem aktuellen Urteil des Landgericht Arnsberg macht, was kommt dann eigentlich bei dieser Liste raus?

Abseits vom Medikamentenhandel wiederholt die Doggennetz.de-Redaktion an dieser Stelle ihre Meinung, dass das von Ute Langenkamp in Rumänien betriebene weltgrößte Tierheim „Smeura“ der größte, schlimmste, grauenhafteste und dringendste Tierschutzfall ist, den Deutsche je im Ausland angerichtet haben! Dass dieses Horror-Tierheim immer noch weiter betrieben wird, zeigt – nach Meinung dieser Redaktion – das völlige Versagen des Auslandstierschutzes.

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