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Aua712: Aktion Fair Slay (2): Rotkäppchen und der Dildo-Kuchen

 

{Eine um eine Versand-Tatsache gestrickte Satire}

 

Unsere Gesellschaft bricht auseinander, wenn man sich heutzutage nicht einmal mehr auf Rotkäppchen verlassen kann. Die Zersetzung ausgerechnet eines positiv besetzten Archetypus gibt als Navi Alarm kurz vor der Kante!

Hat sich was mit dem unbedarften Liebelein, das den weiten Weg zur kranken Großmutter auf sich nimmt, nur um die alte Schachtel mit Kuchen und Wein zu stärken. Längst schon, so ist zu vermuten, macht Rotkäppchen gemeinsame Sache mit dem bösen Wolf. Mehr noch: Sie hat sich vollständig mit ihm identifiziert. Nicht mehr strahlt das helle Licht der reinen Lieben im dunklen Wald. Ausgangspunkt ist Hass, Weg ist HassHass und Ziel ist HassHassHass.

Rotkäppchens Dämon und Held hat sich diese zentrale Botschaft auf die Hand und „No Mercy“ auf den fetten Bauch tätowiert! Als Gedächtnisstütze. Konzentrationsschwächlinge brauchen so etwas.

Rotkäppchens tauchen heute unter wechselnden Namen auf. In diesem Fall nennt sie sich – sagen wir mal: –

  Lisa Buchenkord 

Deichstraße 243  

26789 Leer  

 

Was für ein brutal langer Deich!!! (Könnte sein, er reicht bis zum Niederrhein?)

Schuften, bis der HASS nach Süddeutschland sprützt

Von der Arbeitseffizienz hat sich unser Rotkäppchen auch nicht wirklich weiterentwickelt. Soo viel Mühe, soo viel Aufwand, soo viel Kosten – für eine so schlichte Botschaft: HASS.

Erst muss sie einen Kuchen backen. Mit dieser ganz besonderen Füllung. Dann packt sie ihn in ein Päckchen. Die doch erhebliche Sommerhitze gibt ihr dabei nichts zu denken. Womit auch?

Danach kratzt sie in mehrstündiger Grübelei mit Mühe und Not so viel Phantasie zusammen, sich einen Namen und eine Absenderdresse auszudenken. Sozusagen ein kreativer Schub.

Anschließend muss sie das Teil auf die Post bringen und 4,10 Euro Porto löhnen.

Für die schlichte Botschaft: HASS.

Großmutter: schon dement oder gerade unaufmerksam?

Okay, die behasste Großmutter war auch nicht richtig auf Zack. Eine kurze Abwehrschwäche? Wie sonst lässt sich erklären, dass kranke Großmütter im Starkregen der Terroranschläge Päckchen von ihnen unbekannten Rotkäppchen überhaupt entgegennehmen?

Das fragte sich unsere Rolli-Oma dann auch, als sie so vor Rotkäppchens Päckchen saß und angestrengt nach rhythmischen Geräuschen aus diesem horchte. „Ticken tut’s nicht!“ Doch die Alte wusste sehr wohl: Das ist nur die halbe Miete!

So eine moderne Rotkäppchen-Großmutter hat sich den garstigen Zeiten angepasst. Deshalb duckte sie sich hinter ihre Splittermauer, bevor sie den aus Spendengeldern finanzierten (wovon sonst?) R2D2-Bombenroboter losschickte, um das Päckchen aufzumachen.

Da – Angriff: übler Gestank, grüne Pilz- und Schimmelsporen.

Großmutter schüttelte traurig den Kopf: Wieder war es dem verblödeten Nachwuchs nicht gelungen, zwei Synapsen erfolgreich miteinander zu verkoppeln.  Kuchen im Hochsommer verschickt bedarf der Kühlung, Doofkäppchen!

Irgendwelche Schriftzeichen oder  Tätowierungen konnte RSD2 im Päckchen nicht finden. Dann plötzlich ein amüsiertes Gluckern und hochtoniges Quietschen des Maschinenhelfers, der triumphierend ein seltsames schwarzes Gerät in die Höhe streckte, das er aus dem Kuchen gezogen hatte. Doch Großmutter, mit solchen Gerätschaften nicht vertraut, zeigte sich ratlos: „Was soll das denn sein?“, fragte sie R2D2, während sie den vor Lachen umgekippten Unentbehrlichen wieder aufrichtete: „Man nennt es Dildo!“

Am späten Abend traf sich eine Expertenrunde im Hause der Großmutter jenseits vom dunklen Walde. Gründlich wurden alle möglichen Interpretationen dieser skurrilen Botschaft geprüft. Doch das Expertenvotum war eindeutig: HASS.

„Noch nicht einmal was Neues und dafür 4,10 Porto verdödelt“, brummelte Großmutter lakonisch, als sie Schimmelkuchen samt Füllung in die Mülltonne zentrierte.

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Die ETN-Klausel

Wie hier verlautbart, werden aufgrund jüngerer juristischer Erfahrungen Doggennetz-Satiren mit der so genannten ETN-Klausel versehen. Diese Klausel fußt auf der Aua460-Erfahrung, dass deutsche Richter an Satire, die einmal unter den Aspekten der Presse- und Meinungsfreiheit als besonders schützenswert galt, inzwischen dieselben Anforderungen wie an ganz normale Tatsachenbehauptungen legen. Da aus Aua460 zu lernen war, dass eine einstweilige Verfügung gegen eine Satire ohne Anhörung der Antragsgegnerin ergeht, weist die Satire-Verfasserin das urteilende Landgericht vorsorglich darauf hin, dass für alle in obiger Satire inkludierten Tatsachenbehauptungen – in diesem Fall das genannte Päckchen mit Adressaufkleber und daktyloskopischen Spuren, der Dildo  sowie Bilddokumente vom Grünschimmel-Kuchen vom langen Deich   – die entsprechenden Beweise und Belege verfügbar sind.