Aua654: Wo Tierschutz ist, da ist Krieg: Beispiel Tierschutzverein Moers

{TS-Kritik}

 

Um die Zielsetzung der Doggennetz.de-Berichterstattung in  der Themensparte dieses Artikels noch einmal in Erinnerung zu rufen: Es gibt Gründe dafür, dass sich die Gesellschaft insgesamt immer weiter und immer deutlicher vom Tierschutz abwendet. Und diese Beschreibung ist durchaus euphemistisch! Phänomene wie Zoo Zajac oder das katastrophale Internet-Abstimmungsergebnis zum „Kunstprojekt“ <Schaf Norbert> (vgl. dazu den  alle Aspekte gut verständlich zusammenfassenden Artikel von Spiegel online) dokumentieren das Versagen von Tierschützern und Tierrechtlern auf allen Ebenen.

Auf lokaler-regionaler Ebene spielen sich überall die schaurigsten Streitereien zwischen den Vorständen etablierter (meist dem Deutschen Tierschutzbund zugehöriger) Vereine und engagierten Kritikern ab. Kennzeichnend in der Regel: hochbetagte Vereinsvorstände, die seit Jahrzehnten auf ihren Sesseln kleben. Von gelebter Demokratie keine Spur. In der Regel gehen diese Vereinsvorstände mit juristischem Instrumentarium gegen ihre Kritiker vor – das Beispiel Tierschutzverein Regeln-Zwiesel-Viechtach ist nur ein Beispiel von vielen (vgl. Aua638).

 

Wenn Mitgliederversammlungen zur „Katastrophe“ werden

Aktuell steppt der Bär beim Tierschutzverein Moers e. V., (natürlich:) Mitglied im Deutschen Tierschutzbund  e. V.! Auch wenn es sich hier nicht die hochbetagten Vereinvorstände handelt, unter’m Strich das nämliche Desaster.

Am 23. Mai 2012 berichtet die WAZ mit der Healdine Mitgliederversammlung war eine Katastrophe über die letzte solche. Da war offensichtlich ordentlich etwas los: Beschimpfungen, Kritiker wurden des Saals verwiesen zuzüglich Vereinsausschluss. Unter Bezugnahme auf einen Augenzeugen wird die Form der Auseinandersetzung als „primitiv“ bezeichnet.

Ach, tatsächlich?

Wie von Lokalberichterstattung nicht anders zu erwarten (eine Lokalredaktion kann einen Rechercheaufwand, wie er bei CharityWatch.de Standard war, gar nicht leisten), wird jedoch auf die eigentlich heiklen Punkte im Zeitungsbericht selbst gar nicht eingegangen.

Die uralte DTB-Mitgliedsvereine-Krankheit: Intransparenz

Die kann man jedoch sehr schön den Kommentaren zum WAZ-Artikel entnehmen. Dort erfährt auch der uneingeweihte Leser rasch, dass der Kritiker Uwe Holtz, eine aus früheren Zeiten bekannte Größe im Tierschutz, für die Mitgliederversammlung Einblick in die Berichte der Kassenprüfer gefordert hatte. Das kam wohl so nicht gut an. Er sei aus dem Saal geschmissen und aus dem Verein ausgeschlossen worden.

Weitere interessante Zahlen, deren Korrektheit in der Rubrik „Leserkommentar“ nicht zu überprüfen ist, stärken die Position der Kritiker des amtierenden Vorstandes des TSV Moers e. V.

Die WAZ berichtet auch über eine dem Registergericht Kleve (KLEVE!!!) vorliegende mehrseitige Beschwerde, welche die Versammlung und die dort stattgefundenen Wahlen hinsichtlich ihrer Gültigkeit bezweifelt.

Ein weiteres Indiz ist die Tatsache, dass der Website des TSV Moers kein Hinweis auf die aktuellen Querelen und die katastrophale Mitgliederversammlung zu entnehmen ist. Der Pressespiegel etwas (Rubrik „Medien“) weist als letzten Eintrag einen Artikel vom 21.04.2012 auf.

Irrtum vorbehalten, sollte diese Redaktion da etwas übersehen haben …