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Aua638: Tierheim Regen Pometsauer Mühle: Alle Hunde aus dem Tierheim abgeholt

{TS-Kritik}

 

Der Kreistierschutzverein Zwiesel-Regen-Viechtach, Mitglied des Deutschen Tierschutzbundes e. V. (DTB),  steht schon lange in der Kritik. CharityWatch.de hatte vor knapp einem Jahr ausführlich über die Missstände dort berichtet. Weitergehende Informationen beinhaltet Aua135.

Die Kritiker dieses DTB-Vereins haben sich  in der  Aktionsgemeinschaft Tierfreunde Landkreis Regen zusammengeschlossen.

Mit enormem Durchhaltevermögen dokumentieren sie seither die mehr als kryptischen Vorgänge in und vor allem rund um dieses Tierheim, das sich im eisernen Griff eines nicht gesprächsbereiten Vorstandes befindet. Zu Zeiten der CW-Recherche war Kommunikation mit diesem nur über die Vereinsanwältin möglich.

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Für diesen Langzeitinsassen des Tierheims Regen kommt
der überraschende Helferwille des DTB auch zu spät: „Jammer-Rex„!
Es gehört so ziemlich zum Traurigsten, wenn Hunde in Tierheimen sterben müssen.
Den Tod von „Jammer-Rex“ vermeldet die Aktionsgemeinschaft
hier.
Sage und schreibe sechs Jahre musste der Hund es dort nach Angaben der AG
in diesem offenbar hoch moderniserungswürdigen Tierheim aushalten!
Bild: Kreistierschutzverein Zwiesel-Regen-Viechtach e. V.

 

Der Klassiker: Kritiker verklagen

Den Kritikern geschah, was Kritikern im Tierschutz fast immer geschieht: Der Verein strengte vor dem Landgericht (!) Deggendorf eine Klage an. Diese endete im März 2012 mit einem Vergleich.

Ein zentraler Punkt dieses Vergleichs war das Anerkenntnis seitens des Vereins, „dass es in der Vergangenheit berechtigte Beanstandungen im Tierheim Regen gegeben hat“. Die Aktionsgemeinschaft informierte detailliert über das Verfahren hier.

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Papier ist geduldig, Presse ist ausgewogen (meistens jedenfalls Cool).
Wie gut Tierschutzarbeit wirklich ist, das zeigt sich IMMER NUR an den Tieren selbst:  
Der traurige Langhaarschäferhund Rolf aus dem Tierheim Pometsauer Mühle
fällt als Leumundszeuge leider aus. Denn auch er hat dieses Tierheim nicht überlebt.
Auch wenn es den Umfang einer „normalen“ Bildunterschrift sprengt,
hier der Text zu dem im Mai 2012 gestorbenen Rolf, wie ihn die Aktionsgemeinschaft hier beschreibt
(Hervorhebung d. Red.): 

Rolf ist ein Prachtexemplar von Deutschem Schäferhund, wirkt aber äußerst traurig und resigniert.

Er sitzt seit Jahren im Tierheim Regen (kam zuvor abgemagert aus Zwingerhaltung), ist völlig unterfordert und kommt kaum zum Gassigehen raus (nur ein Mal pro Woche für ca. 1 Stunde, falls „sein“ Gassigeher kommt). Er kennt fast nur seinen Zwinger – eine Qual für jeden Hund. Rolf ist einer der Vergessensten und Unverstandensten im Tierheim, er bekommt seit Jahren kaum Zuwendung und Pflege und ist vom Tierheim abgeschrieben. „Lässt sich nicht bürsten und anfassen“, heißt es Anrufern gegenüber. Niemand versetzt sich in die Lage dieses Hundes. Für ihn sind Menschen die, die ihn wegsperren. Er versteht die Menschen nicht!

Außerdem war er jahrelang verfilzt und verklebt, da tut Bürsten ganz einfach weh.

Bild: Sabine Macht   

 

Überraschende Aktion: Alle Hunde weggeholt

Völlig überrascht zeigt sich die Aktionsgemeinschaft von einer Aktion, die gemäß Zeitungsberichterstattung am Mittwoch (16.05.2012) stattgefunden haben soll: „Am Mittwoch holte der Deutsche Tierschutzbund (DTB) sämtliche Hunde aus den Zwingern in Pometsau ab.“ (Wochenblatt).

Den naheliegenden Schluss, dass das zuständige Veterinäramt hinter dieser Aktion stehen könnte, weist ein anderer Zeitungsbericht zurück: „Die Veterinärabteilung des Landratsamts Regen sei über die Aktion informiert gewesen, hatte aber nichts damit zu tun“ (Passauer Neue Presse).

Das hätte auch alle Beteiligten überrascht, denn seit Jahren versuchen die Kritiker, das zuständige Veterinäramt zum Einschreiten im Tierheim Pometsauer Mühle zu bewegen.

Nach Jahren und Jahren, in denen die Vier-Pfoten-Langzeitinsassen im Tierheim Pometsauer Mühle aufbewahrt wurden, ohne dass, so zumindest berichten es die Kritiker, Tierfreunde und Gassigänger freien Zugang zu den Hunden gehabt hätten, fällt es dem Vorsitzenden  Johannes Molitor gemäß Zeitungsberichterstattung plötzlich ein, dass der DTB diese Hunde besser vermitteln könne.

Angeblich wurden die Tiere vom Landestierschutzverband Hessen abgeholt und auch in hessischen Tierheimen untergebracht, berichtet die Passauer Neue Presse.

Obwohl die Aktionsgemeinschaft Tierfreunde Landkreis Regen schon seit Monaten über Modernisierungsarbeiten am Tierheim berichtet, wird die Hunde-Evakuierung jetzt mit genau diesen Maßnahmen begründet: „Das Tierheim soll modernisiert werden, dazu braucht man Platz und kann die Hunde nicht weiter versorgen.“ (Quelle)

 

Keine übliche Pressearbeit im Kontext DTB möglich

Bei der Pressestelle des Landkreises Regen ist, vermutlich aufgrund des Brückentages nach dem Feiertag, niemand zu erreichen.
Der Vorstand des Tierschutzvereins Regen war auch schon in der Vergangenheit nicht zum Pressegespräch bereit.
Der Deutsche Tierschutzbund e. V. beantwortet Presseanfragen von Doggennetz.de gar nicht (vgl. dazu auch Aua620: Auf die dazu gehörige Presseanfrage gab es selbstverständlich auch wieder keine Antwort!).
Beim Landestierschutzverband Hessen ist ebenfalls niemand zu erreichen.

Die fortlaufende Berichterstattung erfolgt also exklusiv über die örtliche Presse sowie durch die aktuellen Meldungen der Aktionsgemeinschaft.

Es darf an dieser Stelle aber auch der Hinweis nicht unterbleiben, wie Vereine unter dem Dach des Deutschen Tierschutzbundes e. V. und dieser selbst normale Pressearbeit behindern. Das eindrücklichste und außerhalb von Doggennetz.de liegende Dokument dazu steht nach wie vor hier.

Sehr gemeinnützig und förderungswürdig.