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Aua616: Claudia Ludwigs letzte Sendung, etwas Schreinemakers und ein Auftritt in Gassi.TV

{TS-Kritik und ein ironischer Kommentar}

 

Das Thema Moderatorenwechsel bei der WDR-Sendung Tiere suchen ein Zuhause kommt noch nicht zur Ruhe. Das liegt primär an der gechassten Moderatorin Dr. Claudia Ludwig und dem von ihr initiierten „Pressegespräch“ (vgl. Aua608)  am vergangenen Donnerstag im Tierheim Dellbrück des Bund gegen Missbrauch der Tiere (bmt).

Die Nähe zwischen dieser Tierschutzorganisation und der Journalistin sowie die Einwirkungsversuche Erstgenannter ohne erkennbare Legitimation auf den WDR war Thema in Aua610.

Gern würde man der Moderatorin einen stillen und vor allem stilvollen Abgang gönnen.

Sie macht es unmöglich!

 

Etwas Schreinemakern zum Schluss

Als hätte man es nicht befürchtet! Wo im Tierschutz geht es ohne Melodram? Und so fließen sie denn, die Tränen. Entsprechend titeln die Berichte: „Ein Abschied unter Tränen“, „Claudia Ludwigs schwerer Abschied“ und so weiter und so fort (siehe Links unten).

Da ist dann auch eine leichte Re-Justierung in der sozialen Wirklichkeit der Bundesrepublik angebracht: Eine bekannte und – zumindest beim bmt – beliebte Moderatorin verliert nach 20 Jahren (!!!) ihren Job und fällt vermutlich butterweich in ALG 1. Ihr enormer Bekanntheitsgrad sowie ihre partielle Beliebtheit sind bei der Jobsuche bestimmt kein Hinderungsgrund! Zum Tränen abtupfen steht der bmt mit knapp 13.000 Mitgliedern zur Seite!

Schnitt BRD-Realität: Eine echte Heulberechtigung dagegen haben die Schlecker-Frauen!

Aber das gleichermaßen atavistische wie peinliche wie typisch weibliche Druckmittel TRÄNEN hat beim WDR auch Tradition. Wer erinnerte sich nicht an „Tränen-Queen“, „Tränensuse“, „Heule-Queen“ Margarethe Schreinemakers?

 

Beliebtheitsargument

Ein von der aktivsten Fürsprech-Tierschutzorga bmt vorgebrachtes Argument für die Forderung, Claudia Ludwig müsse weiterhin Moderatorin der Tiervermittlungssendung bleiben, ist deren Beliebtheit. Einen Beleg für diese Behauptung liefert der bmt nicht.

Aber das Internet. Und das bietet Erstaunliches: Im KSG-Forum, dem man zuletzt irgendeine Nähe zu Doggennetz.de unterstellen können wird, kritisieren Tierfreunde und Tierschützer die Moderatorin in ganz nämlicher Weise, wie auf dieser Seite in zahlreichen Artikel geschehen:  mangelnde Sachkunde,  grobe und die Körpersprache der Hunde dreist ignorierende Zwangsbeschmusung; negative Bemerkungen über das Angebot deutscher Tierheime und das endlose Loblied auf den Auslandstierschutz.

Und auch die rückläufige Einschaltquote passt überhaupt nicht zur bmt-Behauptung der großen Beliebtheit dieser Moderatorin.

Nicht gerade ein Dokument der flächendeckenden bundesrepublikanischen Beliebtheit ist auch ein Kommentar auf Gassi.TV : „Na endlich ; )“

 

Resonanz des „Pressegesprächs“

Zumindest die im Internet recherchierbare Textresonanz auf die Ludwig-Einladung ins bmt-Tierheim Dellbrück nimmt sich reichlich bescheiden aus. Ein marginaler Bericht im Express wurde textlich von verschiedenen anderen Medien übernommen.

Eine Auswahl hier:

https://www.nippers.de/2012/04/claudia-ludwig-nimmt-abschied/

https://www.rp-online.de/gesellschaft/claudia-ludwigs-schwerer-abschied-1.2810147

https://quicktabloidnews.com/vom-wdr-aussortiert-claudia-ludwig-ein-abschied-unter-tranen/

 

Kalte Abrechnung mit dem WDR?

Das so genannte und in seinem journalistischen Wert auf Doggennetz.de in Frage gestellte Pressegespräch am 26. April 2012 wurde von Gassi.TV aufgezeichnet und als Video ins Netz gestellt.

Gleich eingangs des Beitrags fällt die Stellwand hinter Ludwig auf. Dort prangt ein anklagender Schriftzug „WDR feuert Claudia Ludwig!!!“ Die drei Ausrufezeichen stehen als flammende Anklage für die schändliche Missetat. 

Beim Bericht von der letzten Sendungsaufzeichnung ringt die Journalistin (!) stellenweise mit der Fassung. In bittender Geste legt sie die Hände aneinander.

Die junge Moderatorin des Gassi.TV-Beitrags bittet nach dieser Szene Funktionäre des bmt zum Statement. Karin Stumpf, bmt-Vorstandsmitglied,  hängt die im bmt-Heft angekündigte Boykottierung der Sendung rasch ein paar Etagen niedriger. Es sei kein Boykott, der bmt wolle abwarten. Die Kündigung der Moderatorin sei für den bmt „eine Riesenüberraschung und ein Schock“ gewesen.

Daran sieht man sehr schön, wie weit sich Tierschützer von der bundesrepublikanischen Realität entfernt haben. Sich in der heutigen Zeit von einer Kündigung (bitte: nach 20 Jahren!!!) überrascht zu geben, verweist nicht gerade auf Realitätsnähe.

Schnitt zurück zum spärlich besuchten „Pressegespräch“, wo Claudia Ludwig inzwischen die Steller heikler Fragen an die Pressestelle des WDR verweist. Die Delegation der wirklich interessanten Fragen an kompetentere Stellen ist von jeher der tiefere Sinn eines Pressegesprächs – oder nicht?

Anschließend empört sich – stellvertretend für wen? – der Tierheimleiter Bernd Schinzel über den Kündigungsvorgang. Ein Highlight der Berichterstattung, denn dass ein Tierheimleiter das Weltgeschehen kommentiert, passiert auch nicht alle Tage.

Die Moderatorin fragt ihn, was er sich von dem demnächst anstehenden Gespräch mit der Programmleitung verspreche. Schinzel ehrlich: „Wir versprechen uns jetzt leider nicht mehr ganz so viel davon …“

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Foto: Gassi.TV https://gassi-tv.de/uploads/News/gassitvclaudialudwig01.jpg
Journalisten, die Journalisten interviewen, gehören sonst eher in die Satire-Rubrik. Aber in einem so eklatanten Fall … Und die Gassi.TV-Moderatorin schafft es auch, hochbrisante Infos aus Claudia Ludwig herauszuholen: Diese hebt nämlich an, das Rad zu erfinden und liebäugelt mit Tiervermittlung über „die neuen Medien“ (sie meint: Internet!).

 

Der Gag mit der Altersdiskriminierung

Eher mehr als weniger deutlich führt die Ludwig-for-President-Fraktion Altersdiskriminierung als wahren Beweggrund des WDR für diese schändliche Kündigung einer beliebten Moderatorin  ins Feld.

Auch dazu nimmt Claudia Ludwig vor laufender Kamera bei ihrem „Pressegespräch“ Stellung. Ihr Beweis: „Tatsache ist, dass es ein Casting gab, wo alle Teilnehmerinnen deutlich jünger waren.“

Doggennetz.de möchte diesen „Beweis“ lieber nicht kommentieren, sonst kriegen wir noch mehr böse Zuschriften … Für ihre journalistische Zukunft sei der Kollegin jedoch empfohlen, künftig auf gerichtsfestere Belege zu achten, denn gerade in dieser Zunft und bei diesem Thema kommt man mit „Belegen“ oben genannter Güte nicht sehr weit!

Bleiben wir stattdessen beim Realitätsverlust von Tierschutzorganisationen und „deren“ Moderatorinnen, die in der behüteten sozialen Nische von 20 Jahren TseZ-Moderation offensichtlich restlos den Anschluss an soziale Wirklichkeiten verpasst haben. Wenn sich eine Journalistin mit 51 Jahren das erste Mal über Altersdiskriminierung beklagen möchte, hat sie sich die giftgrünen Neidblicke ihrer Kolleginnen und weniger privilegierter Arbeitnehmerinnen redlich verdient. Diese nämlich werden im eiskalten Wind des Turbokapitalismus‘ schon ab Mitte 30 aufgrund ihres Alters diskriminiert. AGG hin oder her!

Schlecker-Frauen, was sagt ihr dazu?

Achtung: Wahnsinns-Innovation!

Ludwig sagt aber noch etwas – und zwar „zum neuen Medium“. Was sie damit meint: das Internet (keine Satire!!!). Dieses für Tiervermittlung in Anspruch zu nehmen, liege für sie nahe (keine Satire!).

Grundgütiger!