Aua615: Auslandstierschutz verstehen – Hintergründe kennen: Wilde Hunde töten 31 Schafe

{TS-Kritik}

 

Zu einer fruchtbaren Tierschutzkritik – Kritik an dem Treiben der Tierschützer – muss es nach Auffassung dieser Redaktion auch gehören, auf die Hintergründe für die Aversion bestimmter Bevölkerungsgruppen gegen zum Beispiel Hunde hinzuweisen.

Mallorcainfos.com berichtet aktuell über 31 Schafe, die von wilden Hunden getötet worden seien. Auch ein Bild eines schwer verletzten Schafes dazu sollte die eine oder andere Tierfreunde-Seele berühren?

Solche Vorfälle können zumindest einen erklärenden Hinweis darauf geben, wie es zu bestimmten Exzessen und Tötungen von Hunden in Spanien kommen kann. Die Spanier deswegen nur zu kritisieren, ohne einen Blick auf die Gründe für diesen Hass zu werfen, greift sicherlich zu kurz.

 

Spannende Frage an die Tierschützer

Wenn sich diese Redaktion noch einen Rechercheaufwand wie den, der früher für die Artikel auf CharityWatch.de möglich war (und bezahlt wurde), leisten könnte, wäre die Frage an die vor Ort tätigen deutschen Tierschutzorganisationen interessant, was die bisher gegen dieses Problem unternommen haben?

Die Aufgabenstellung selbst ist aus dem Wildtierschutz etwa in Afrika bekannt. Nur haben Natur- und Wildtierschützer dort innovative und effiziente Methoden gefunden, das Problem zu lösen: Nutztierhalter, deren Tiere von Löwen gerissen werden, können sich bei den Orgas melden und erhalten ihren wirtschaftlichen Schaden ersetzt! Das lässt den Dampf aus dem Hass, heilt zumindest den materiellen Verlust und hält Tierschützer und Nutztierhalter im Gespräch.

Für den aktuellen Fall in Spanien wäre darüber hinaus als Selbstverständlichkeit zu erwarten, dass sich die dort tätigen Tierschützer darum kümmern, diese Hunde einzufangen und aus dem schaftötenden Verkehr zu ziehen.

Empathie statt Hasspredigten

Nur die Spanier permanent wegen ihrer Tierquälereien an den Pranger zu stellen, wie es deutsche Tierschützerunart ist, treibt vielleicht Spenden ein. Am Problem selbst ändert es gar nichts. Im Gegenteil: So ein Vorgehen wird die Aversionen der Spanier gegen deutsche Tierfreunde noch steigern und jeden konstruktiven Ansatz zur kooperativen Problembewältigung in der berechtigten Empörung ersticken.

Sollte dieser Redaktion wenigstens ein Bericht darüber bisher entgangen sein, wie deutsche Tierschutzorganisationen im Ausland derartige Probleme innovativ, integrativ und kooperativ lösen, bitten wir um Hinweise darauf!