Aua614: Deutscher Tierschutzbund: Leserbrief behauptet weltweiten Betrug

{TS-Kritik}

 

Veröffentlichen oder nicht? Der Fall ist delikat! Und der beim Deutsches Tagblatt publizierte Leserbrief, um den es in diesem Aua geht, müsste eigentlich dramatische juristische Konsequenzen haben. Deshalb wird Doggennetz.de ihn auch nicht aktiv verlinken (kein Hyperlink), sondern nur als Quelle angeben:

https://www.hessen-tageblatt.com/deutsches-tageblatt-exklusiv-story-lug-und-betrug-beim-deutschen-tierschutzbund-leserbrief-von-ralph-giering-17211

 

Ein spanischer Elefantenkiller als mühsam herbeigestrickter Aufhänger

Was  das Deutsche Tagblatt veranlasst hat, den Leserbrief des Ralph Giering mit der schon viel versprechenden Überschrift Lug und Betrug beim Deutschen Tierschutzbund? zu veröffentlichen, bekennt deren Redaktion im Vorspann. Als mühsam herbeigestrickter Aufhänger muss der Skandal um die Elefantenjagd des spanischen Königs Juan Carlos herhalten. Giering konnte die Redaktion davon überzeugen, dass in Deutschland jedoch erst einmal vor der eigenen Tür zu kehren sei. 

Des Weiteren weist Deutsches Tagblatt darauf hin, dass die Redaktion das Thema aus personellen Gründen keiner genauen Prüfung unterziehen könne. Dann kommt eine Notiz zu Leserbriefen als Bestandteil der freien Meinungsäußerung.

 

Klotzen, nicht kleckern!

Presserechtlich problematisch ist schon das Alter des Falls, über den Ralph Giering, eine in der Szene bekannte Größe, hier berichtet. Es geht um Missstände aus dem Jahr 1992 im Tierheim Schleswig. Zu diesem Fall publiziert Giering seit Jahren. Er tut dies unter Verwendung von Begriffen, welche diese Redaktion nicht einmal mit drei Flaschen Wodka intus zu verwenden sich trauen würde! Beispiel: hier.

 

DTB-Vize-Präsidentin als „tierquälende Straftäterin“

Im Deutsches-Tagblatt-Leserbrief vom 23. April 2012 geht es aber richtig derb zur Sache: Giering schreibt über „die Tierquälereien der Vizepräsidentin des DTschB / Bonn“, von Wolfgang Apel und dessen, was sich dieser „zum Schutz der tierquälenden Straftäterin [Name von dieser Red. entfernt]“ geleistet habe (Leserbrief Ralph Giering: „Lug und Betrug beim Deutschen Tierschutzbund?“ Deutsches Tagblatt, 23.04.2012).

Giering verweist darauf, dass die Vorgänge im Tierheim Schleswig dem „ebenfalls behördlich bestätigtem / erfülltem Straftatbestand der Tierquälerei“ entsprächen.

Mit der Behauptung, der gesamte Vorgang, in den „Justiz Behörden – Gerichte – Ministerien inkl. Justizminister und dem ebenfalls eingebundenen Petitionsausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtags Kiel“ involviert seien, stelle einen „langjährige(n) Strafverteitelungsskandal“ dar, der die „Oktoberrevolution bzgl. der Unterdrückung – Entmenschlichung und Enleerung [sic!]“ übertreffe, entgleist der Leserbrief dann vollends.

Ralph Giering hält den Spannungsbogen bis zum Post Scriptum:

              

Bundes- bzw. weltweiter Betrug, seitens des Deutschen Tierschutzbundes, hier insbesondere durch Wolfgang Apel, hat nichts mit Seriosität zu tun, geschweige mit Gemeinnützigkeit und rechtfertigt den unverzüglichen inkl. gerichtlichen Entzug der Rechtsfähigkeit und die Aberkennung des Spendensiegels!

(Leserbrief Ralph Giering „Lug und Betrug beim Deutschen  Tierschutzbund?“ in Deutsches Tagblatt vom 23.04.2012)

              


Puuuh!

 

Und so zart ist Doggennetz.de!

Warum hat die DN-Redaktion diese Skurrilität entgegen der eingangs formulierten Bedenken nun doch veröffentlicht?

Zum Eigenlob selbstverständlich!

               1. 

Vielen und dem Deutschen Tierschutzbund insbesondere stünde mehr Anerkennung und Dankbarkeit für die im Vergleich zu oben doch extrem zurückhaltende, fast möchte man sagen: zarte Diktion der Doggennetz.de-Kritik an! Zuzüglich der Tatsache, dass diese Redaktion für ihre Anwürfe auch gelegentlich noch Beweise und Belege vorlegt.

              
2.

Burkhard W. vom Zentralinstitut für Deutsche Stilfragen (vgl. Aua560) sei die Giering-Kritik zur Re-Evaluation seiner Stilkritik an CharityWatch.de empfohlen!

3.

Extrem-Verbissene und Tote-Pferde-Prügler gibt es nicht nur unter den Tierschützern, sondern offensichtlich auch bei den Tierschutzkritikern. Diese Redaktion bleibt bei ihrer Meinung, dass es aktuell bei Weitem gravierendere Vorwürfe gegen den Deutschen Tierschutzbund e. V. zu untersuchen gäbe (vgl. Aua517). Da lenkt so eine olle Kamelle, die aufgrund ihrer Historie schon presserechtlich mehr als problematisch ist, nur vom Thema ab!

4.

Allerdings: Wenn das alles stimmt, was Ralph Giering gegen den DTB vorbringt, ließe sich das zynische Fazit ziehen, dass „irgendwas“ (keine Chance, Herr Rechtsbeistand …) beim DTB Tradition hat?

 
Doggennetz.de-Satiren zum Deutschen Tierschutzbund:


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