Aua460: ETN buhlt um Bundespräsidenten Christian Wulff

 

Hinweis:

Der Europäische Tier- und Naturschutz e. V. hat beim Landgericht Köln am 18. Januar 2012 eine einstweilige Verfügung gegen diese Satire erwirkt. Die einstweilige Verfügung wurde ohne mündliche Verhandlung beschlossen und mir, Karin Burger, am 25. Januar 2012 förmlich zugestellt. Gemäß Beschluss werden mir zwei Formulierungen untersagt: eine Formulierung zu einem Satz; eine weitere Formulierung, bestehend aus zwei Sätzen. Die entsprechenden Stellen sind in der Satire markiert.

Die DN-Redaktion hatte keine Möglichkeit, den Sachverhalt in einer ordentlichen Gerichtsverhandlung (Hauptverfahren) klären zu lassen. Aufgrund der damals fehlenden Beweise, die der DN-Redaktion erst später zugingen, wurde DN sowohl der Rechtsschutz wie auch die Prozesskostenhilfe versagt. Vor Landgerichten jedoch besteht Anwaltszwang. So war Karin Burger schlussendlich gezwungen, zu in diesem Verfahren ein sogenanntes Anerkenntnisurteil zu unterschreiben.

Mit Stand vom 6. Dezember 2013 ist diese Satire und ist dieser DN-Text in dem Gesamtepos von aktuell knapp 1.200 Artikeln der einzige, für den eine einstweilige Verfügung gilt.

Im Kontext mit dieser Satire, der einstweiligen Verfügung und dem Anerkenntnisurteil gab es im August 2013 noch ein äußerst schräges Nachspiel. Siehe dazu Aua1181.

 

 

{TS-Satire}

Wie eine aktuelle  Pressemitteilung des Europäischen Tier- und Naturschutz e. V. (ETN) verlautbart, bietet  der Partner von Tier, Natur und Konzernen dem auf der Abschussliste stehenden Bundespräsidenten Christian Wulff eine veritable Karriere in diesem bewährten Zusammenschluss von Tierschutz-Darstellern an.

ETN-Strippenzieher Heinz Scheiben und Bonusmeilen-Sammler Dieter Tod zeigten sich tief beeindruckt von Wulffs Attacken gegen die Pressefreiheit und seinen mutigen Interventionen beim Bild-Chefredakteur und anderen Wahrheitsverdrehern der schreibenden Zunft. „Genau so stellen wir uns Pressearbeit vor“, versucht Tod seinen überschäumenden Enthusiasmus in Wortbahnen zu lenken. Der ETN fühle sich durch das Vorgehen des Bundespräsidenten auch für die Vergangenheit in seinen Aktionen gegen irgend so ein komisches Buch und dessen Besprechung in nahezu allen Sendeanstalten der ARD gerechtfertigt. [Gemäß Beschluss des Landgerichts Kölns auf dem Wege einer einstweiligen Verfügung ohne mündliche Verhandlung auf Antrag des ETN wurden an dieser Stelle zwei Sätze der Satire vorerst gelöscht.]   

Zwar räumt Scheiben ein, dass dieser Bundespräsident mit seiner praktizierten Intransparenz und der gelebten Vorteilsnahme diese Republik so treffend repräsentiere wie kein anderer, aber auf der anderen Seite könne gerade der ETN das schädliche Wirken von Pressefreiheit mit schmerzverzogenem Gesicht nachvollziehen. „Unser Image eiert inzwischen auf vier platten Reifen daher“, bekunden die beiden Oberindianer  Solidarität mit dem designierten Ex-Bundespräsidenten. Von diesem erhoffen sie sich auch ganz unverhohlen neue Luft in der Image-Bereifung.

Viel ändern werde sich für Wulff bei diesem Amtswechsel nicht: Intransparenz und Vorteilsnahme bleiben. Allerdings werde er sich das Beantworten von Presseanfragen noch abgewöhnen müssen. Viel reisen kann man auch beim ETN, der zu jedem Quark in jedem Land der Welt eine Pressekonferenz ohne praktische Folgen mit großer Garnitur zu organisieren in der Lage ist. [Gemäß Beschluss des Landgerichts Kölns auf dem Wege einer einstweiligen Verfügung ohne mündliche Verhandlung auf Antrag des ETN wurde an dieser Stelle ein Satz der Satire vorerst gelöscht.]  Sicherlich werde sich beim Personenkreis der tief in die Schattenwirtschaft östlicher Länder hineinreichenden ETN-Unterstützerszene auch noch die eine oder andere Ferienresidenz ausfindig machen, wo Wulff mit Familie „bei Freunden“ kostenlos wochenlang zu Gast sein könne. „Es muss ja nicht immer Maschmeyer sein“, scherzt Tod!

Entschlossen rüsten Scheiben und Tod ihr Angebot noch mit folgendem Hinweis auf: Auch so mühsame Unwägbarkeiten wie jene bei der Wulff-Wahl durch die Bundesversammlung im Sommer 2010 seien beim ETN nahezu ausgeschlossen. „Unsere Delegierten wissen ganz genau, wen sie zu wählen haben“, erklärt Scheiben mit Ingrimm und dem unausgesprochenen „sonst gibt’s eins aufs Mützchen“ dahinter.

Beide Vertreter der großen Tierschutzorganisation krönen ihr attraktives Angebot an den präsidialen Salamischneider mit einem weltmännischen: „You are welcome!“