Aua219: Kroatien-Transport: Augenzeugenbericht und Bilder
{TS-Kritik}
In Aua212 hatte Doggennetz eine Pressemeldung über einen Transport aus Kroatien verlinkt, bei dem 28 Tiere in zwei PKWs eingepfercht transportiert worden waren. Die Meldung hörte sich noch vergleichsweise harmlos an.
Inzwischen liegt ein Augenzeugenbericht mit Bildern vor, die wieder einmal mehr als eindrücklich sind.
Zeugin vor Ort war die Tierschutzbeauftragte Birgitta Oberting des Tierheims Freilassing mit einer Kollegin.
Oberting betont ausdrücklich, dass sie kein Gegner des Auslandstierschutzes sei. Was allerdings hier passiert sei, habe nichts mehr mit Tierschutz zu tun.
Die Dogge übrigens ist ausgewachsen und musste die weite Reise zusammen mit einem Schäfermix auf der Rückbank des unten zu sehenden weißen PKWs aushalten.
Doggennetz dankt Birgitta Oberting für die Erlaubnis, ihren heute über den Tierschutzverteiler gegangenen Bericht einschließlich der Bilder veröffentlichen zu dürfen.
Leider mussten die Freilassinger Tierfreunde die meisten der malträtierten Transportopfer wieder an die (Un)Verantwortlichen herausgeben.
Aus juristischen Gründen – der Staatsanwalt ermittelt – wird der betroffene Verein nicht genannt, ist Doggennetz jedoch bekannt. Dieser Verein soll vor drei Jahren schon einmal durch die Einfuhr einer großen Menge von Welpen aufgefallen sein, die alle ungeimpft nach Deutschland gebracht worden sein sollen.
Hier die Rundmail (im Original) von Birgitta Oberting vom Tierheim Freilassing zu dem Transport aus Kroatien am 10. Juli 2011:
Würde es hierbei wirklich um die Tiere gehen, hätte dieses Mail nie geschrieben werden müssen….. Jeder, der sich über den noch sehr zurückhaltend geäusserten Zeitungsartikel ausgelassen hat, möge sich jetzt an den Fotos überzeugen. Dieser Transport spottete jeder Beschreibung – so etwas hat mit Tierschutz (egal ob im In- oder Ausland) nichts zu tun. Wären all diese “ Wahrheit verdrehenden Mails“ nicht geschrieben worden (die den beteiligten 3 Personen des Transportes im Nachhinein sicher mehr schaden als nützen), wären diese Dokumentations-Bilder auch NIE in den Verteiler geraten. Wisst Ihr eigentlich, was Ihr den Tieren und Menschen damit antut? Fakt ist, dass Hunde in Katzentransportboxen gepfercht wurden, um Platz zu sparen. Ein Teil der Tiere konnte aus eigener Kraft diese viel zu kleinen Boxen NICHT mehr verlassen. Wir mussten sie heraus holen. Auf die Pfoten gestellt, knickten diese wieder weg. Alleine Stehen und Gehen war nicht! Die Tiere waren voller Kot und Urin, durstig und am Ende ihrer Kräfte. Für ein Demodex-Milben-Tierchen wurde ein Transportstopp verhängt und doch, dass arme Wurm musste an den Tropf! 4 Hunde wurden sofort von der herbeigerufenen TA mit Antibiose behandelt. Die 4 husteten erbärmlich. Ich wünsche KEINEM, so etwas selbst erleben zu müssen! Anstatt daraus zu lernen, es das nächste Mal besser zu machen, wird hier umso lauter gebrüllt. Sollte man sich nicht lieber Gedanken machen, wie dieser Transport ausgegangen wäre ohne Beschlagnahme? Hat EINER von Euch an die Tiere gedacht? Diese Bilder sind mein Eigentum und ja, ich war stundenlang selbst dabei! Das war aber noch nicht alles…… Am Dienstag wurden die Tiere abgeholt. Man sollte denken, nach einer Beschlagnahme gut vorbereitet in den richtigen Kennels…. FALSCH! Das Tierheim Freilassing musste noch 2 Gitterkäfige bereit stellen, damit ein Grossteil der Tiere auch abtransportiert werden konnte! 5 Hunde wurden aus Platzmangel an ein anderes Tierheim übergeben und werden jetzt auch von dort vermittelt. WANN ENDLICH lernen die Menschen, richtig mit den Tieren umzugehen? Schockierte Grüße Birgitta
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In diesen beiden PKWs (der weiße und der gelbe) wurden sage und schreibe 28 Tiere aus Kroatien nach Deutschland transportiert; darunter eine ausgewachsene Deutsche Dogge. Die KFZ-Kennzeichen wurden zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der (Un)Verantwortlichen unkenntlich gemacht. |
Bevor die beiden Männer (der Polizist und der Zivilist) diesen Gitterkäfig mit den hier noch zu sehenden zwei Hunden wegtragen konnten, mussten die anderen beiden Hunden, die sich ebenfalls in diesem Gitterkäfig befanden, erst einmal ausgeladen werden! |
In diesem Fahrzeug befanden sich 17 Hunde und ein Katze! |
Bei der Besatzdichte mussten natürlich mehrere Hunde zusammen in einen Käfig gezwängt werden! |
Ob die zwei unterwegs Freunde geworden sind? Besser wär’s – denn sie hatten keine Alternative … |
An der Größe des Kopfes sieht man, dass dieser Hund die gesamte Fahrt über keine Möglichkeit hatte, sich hinzustellen. Es bleibt unfassbar, wie Menschen, die sich „Tierschützer“ nennen, so etwas übers Herz bringen! Abgesehen davon, dass es komplett verboten ist! |
DAS ist mal eine echte WAHL DER QUAL: Zusammengefaltet wie hier oder als ausgewachsene Dogge zusammen mit einem DSH-Mix auf der Rückbank eines PKWs? |
Gut erkennen auf diesem Bild kann man, dass es sich eindeutig um einen KATZEN-Transportbehälter handelt. Nicht so gut erkennen auf diesem Bild kann man, dass sich in diesem KATZEN- Transportbehälter ZWEI Hunde befinden!!! |
Die tierärztliche Bestandsaufnahme dieser malträtierten Tiere war entspechend: Teilweise schwerer Demodex-Befall. Einige Hunde hatten schlimmen Husten. Nach dem Ausladen konnten die Hunde nicht mehr selbstständig stehen! |
Wie in allen anderen Fällen auch gibt es hier natürlich wieder die Schönredner, Beschwichtiger, Abwiegler. Der Rundmail anhängend findet sich mithin die flammende Verteidigungsrede einer Person, der Doggennetz nicht auch noch die Ehre antut, sie hier namentlich zu nennen. Darin wird schwadroniert von ursprünglich drei Autos, eines derer unterwegs dann irgendwie ausfiel.
Oder kurz: Blablabla!
Die Frau, welche diesen Horror-Transport zu verantworten habe, zeichne sich dadurch aus, dass sie sage: „Für mich ist ein Tierleben genauso viel wert wie ein Menschenleben.“
Da fängt das Problem eigentlich schon an … Solche Äußerungen haben IMMER Alarmcharakter!
Der Zeitungsartikel, so der Verteidigungsmailer weiter, zeige mal wieder deutlich, wie man etwas „aufbauschen“ könne.
Das ist eine erstaunliche Wahrnehmung, denn der Artikel betextet relativ wenig von dem Grauen, welches die Bilder anschaulich belegen!
Die Mail endet mit dem Aufruf, die verantwortliche Frau in Ruhe zu lassen, da es ihr sehr schlecht gehe, sie einen Nervenzusammenbruch habe und schwerst depressiv sei. Die Familie und Freunde würden sie rund um die Uhr beobachten, weil sie Angst um sie hätten.
Der Anstand verbietet eine Kommentierung dieser Melodramatik.
Übrigens werden Birgitta Oberting und ihre Kolleginnen von den Wasserträgern und Claqueuren der für diese Katastrophe Verantwortlichen massiv unter Druck gesetzt.
Sollten diese nicht besser ihrer psychisch instabilen Freundin beistehen?