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Aua191: Horror-Spanien-Transport XIII: Galgos.at – Kommentar zum Klinikbericht


{TS-Kritik}

 

Eine eingehendere Kommentierung der neuen Stellungnahme vom 1. Juni 2011 der „Tierschützer“ von Galgos.at verbietet sich. Gegen die Verantwortlichen ist ein Strafverfahren wegen Verstöße gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet.

Ob es verfahrenstechnisch für die Beschuldigten wirklich so geschickt ist, zu diesem Zeitpunkt noch weitere öffentliche Erklärungen abzugeben, steht dahin.

Wesentlich aufschlussreicher ist der mit dieser Erklärung vorgelegte Klinikbericht. Dieser ist zwar nur sehr rudimentär und beschreibt den Zustand von 33 eingelieferten Katzen in zwei kurzen Absätzen, aber die darin enthaltenen Informationen sind ein Offenbarungseid.

Fast ist es erschütternd zu lesen, wie sehr sich die österreichischen Tierfreunde mit diesem Dokument selbst belasten.

Dass Galgos.at diesen Klinikbericht auch noch veröffentlicht,  dokumentiert nach Doggennetz-Meinung aber nur mehr als eindrücklich, wie tief der tragische und für so viele Tiere tödliche Dilettantismus dieser Tierretter ankert.

Der Staatsanwalt sagt vermutlich herzlich dankeschön!
 

Ernährungszustand Kitten

Nachstehend zitiert Doggennetz enthüllende Passagen aus dem Klinikbericht und kommentiert diese.

               

Es waren 28 teils sehr kleine Kätzchen, die alle nass und abgemagert waren.
(
Quelle)

    

              

Die Nässe erklärt sich vermutlich durch die Transportbedingungen, die bisher noch ungeklärt sind; der Ernährungszustand jedoch nicht! Hier wurden unterernährte Katzenwelpen transportiert. Tiere in einem defizitären Ernährungszustand sind weder gesund noch transportfähig.

Das Alter der „sehr kleinen Kätzchen“ ist nicht angegeben. Aber allein aufgrund des Ernährungszustandes können sie nicht impffähig gewesen sein.

Daraus ließe sich ableiten, dass diese Katzen ungeimpft aus Spanien nach Deutschland eingeführt worden sind.

 

Ernährungszustand adulte Katzen

               

Zusätzlich gab es 5 ausgewachsene Katzen, die alle sehr struppiges Fell hatten und ebenfalls abgemagert waren.
(Quelle)

              

Das nämliche Desaster: Abgemagerte Katzen, die ihren defizitären Gesundheitszustand darüber hinaus über das Fell signalisieren, sind weder impffähig noch reisefähig. Galgos.at dokumentiert mit diesem Reisebericht, dass man kranke Tiere transportiert hat.

 

Unkastriert

               

Ein ausgewachsener Kater war unkastriert.
(Quelle)

              

All diese Zustandsbeschreibungen widerlegen nebenbei das von dem Gros der Auslandstierschützer wieder und wieder vorgebrachte Argument, man habe für die tierärztliche Versorgung der Tiere im Ausland enorme Kosten aufzuwenden.

Hier jedoch könnte man den Eindruck gewinnen, die Tierschützer hätten beliebige Katzen kurz vor Transportbeginn frisch von der Straße weggepflückt  und sie direkt und ohne die notwendige veterinärmedizinische Vorbereitung auf die weite Reise nach Deutschland bzw. Österreich geschickt.

Dieser Eindruck wird durch den nachfolgenden Befund bestätigt – oder muss man sich die Tierheime und Tierauffangstationen in Spanien als Brutstätte explodierender Ektoparasitenpopulationen vorstellen?

 

Massiver Flohbefall

               

Alle 33 Katzen waren massiv von Flöhen befallen.
(Quelle)

              

Dieser Befund ist atemberaubend. Da werden jede Menge Katzen auf einen Tier-Massentransport gesetzt, die massiv von Flöhen befallen sind? Wo bitte liegt das Problem, den Tieren vor Reisebeginn eine ausreichende Ladung eines guten Flohsprays zu verpassen? Abgesehen davon hatten die Tiere anderer Organisationen im Transporter dann die Chance, sich bei diesem massiven Flohbefall anzustecken.

 

Gesamtbefund

Addiert man diese kurz gehaltenen Aussagen der Tierklinik zusammen, kommt unter dem Strich heraus: katastrophaler Dilettantismus! Für die Tiere tödliche Fahrlässigkeit.

Und vor allem: Tiere in diesem Zustand zu transportieren, hat mit Tierschutz so viel zu tun wie die Kuh mit dem Champagner.

               

!!! Die Katzen waren bzw. sind teilweise unkastriert.
!!! Die Katzen sind massiv von Flöhen befallen.
!!! Die Katzen sind abgemagert.
!!! Die Katzen haben ein stumpfes Fell.
!!! Eine Katze hatte eitrigen Augenausfluss.
  

              

 

Aus all dem lässt sich ableiten: Die Katzen können keinen aktiven Impfschutz gehabt haben.

Katzen in diesem veterinärmedizinisch attestiertem Ernährungs- und Gesundheitszustand zu transportieren ist nach Meinung von Doggennetz ein deutlicher Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und gegen das Tierseuchenrecht.

Umgangssprachlich etwas kürzer: Das ist eine Riesen…
aua191schwein

 

Eine Kommentierung der neuen Stellungnahme von Galgos.at erübrigt sich auch deshalb, weil diese „Tierschützer“ den Ausweis ihrer kompletten Unfähigkeit und den Nachweis vollständig fehlender Sachkunde selbst vorlegen.

Das führt zur nächsten Überlegung: Wenn sich der Dilettantismus dieser „Tierschützer“ so rasch belegen lässt, wie erklären sich dann die hohen Loblieder der anderen betroffenen Organisationen, die angeblich bis zu diesem Vorfall sehr zufrieden mit der Arbeit von Galgos.at gewesen sein sollen, wie sie überall bekunden?

Die österreichischen Tierschützer versuchen in ihrer neuen Stellungnahme Offenheit, Glaubwürdigkeit, Professionalität und Verantwortungsbewusstsein zu dokumentieren. Der dieser Stellungnahme beigefügte Klinikbericht widerlegt dieses Bemühen in allen Punkten!

Neun tote Tiere (die „amtlich bestätigten“; evtl. deutlich mehr) und dieser Klinikbericht müssten eigentlich ausreichen, um zumindest für die Tierschutzszene zu einem vorläufigen Urteil zu kommen?