Aua141: Österreich: Steuerprivilegien und Tierschutz-Effizienz
{TS-/DS-Kritik}
Die österreichischen Tierschützer haben es beim Einwerben von Spenden weit schwerer als ihre deutschen Kollegen. Denn in der benachbarten Alpenrepublik gewährt der Staat keine Steuerprivilegien. Aktuell wurde ein neuerlicher Vorstoß der Tierschützer, die Spendenabsetzbarkeit für den Tierschutz Gesetz werden zu lassen, von Bundesfinanzministerin Dr. Maria Ferker abgelehnt. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten bewertet dieses Verhalten als Ausdruck der Unterwerfung unter die ÖVP-Lobbys (vgl. Pressemitteilung hier).
Die politischen Entscheidungen und ihre Hintergründe aber sollen nicht Thema bei Doggennetz sein.
Vielmehr erhebt sich eine ganz andere Frage: Die internationale Tierschutzorganisation mit Hauptsitz in Wien, deren deutscher Ableger bei CharityWatch.de auf der Warnliste steht, verweist in ihrer Pressemitteilung auf den hohen tierschützerischen Standard in Österreich:
[…] dank der tierfreundlichen Spender in Österreich gibt es in unserem Land keine Pelzfarmen und auch keine Wildtiere im Zirkus mehr. Keine große Supermarktkette verkauft in Österreich noch Käfigeier. |
Diesen hohen Standard können wir in Deutschland nicht vorweisen. Abgesehen davon, dass die BRD ein klein wenig größer, komplexer und bunter ist, fragt sich aber doch, ob es nicht vielleicht einen Zusammenhang zwischen der steuerlichen Nichtabsetzbarkeit und der höheren ethischen Effizienz in Österreich gibt?
Um einen österreichischen Spender bei der Stange bzw. am Überweisungsformular zu halten, muss eine Tierschutzorganisation Erfolge vorweisen. Warum sonst sollte jemand, der diesen Aufwand nicht einmal steuerlich geltend machen kann, spenden? Anders in der Bundesrepublik: Wenn die Spende an den Tierschutz ansonsten auch nicht nachweisbar etwas bringt, die steuerliche Absetzbarkeit mag dann doch über greifbarere Erfolge hinwegtrösten?
Doggennetz kann den tierschützerischen Gesamtstandard in Österreich nicht bewerten. Dass die österreichischen Tierschützer sich so vehement für die steuerliche Absetzbarkeit einsetzen, liegt auf der Hand. Dann hätten sie es einfacher. Die Politik hat nun anders entschieden.
Vielleicht gut für den österreichischen Tierschutz?
Oder noch verwegener:
Sollten wir, Herr Schäuble, das nicht auch einmal probieren?
Nur so für ein paar Jahre und dann mal schauen ….?
Ein schöner Terminus dafür wäre auch greifbar:
Spendenabsetzbarkeit-Moratorium!
(Der Doggennetz-Freundeskreis wächst und wächst und wächst …!!!)