Aua142: Tierschutzverein Duisburg pro Zajac-Welpenverkauf

{TS-/DS-Kritik}

Seit einiger Zeit sorgt der Tierschutzverein Duisburg e. V. für großen Unmut in der Szene. Auf dem Gelände von Norbert Zajac und direkt vor dem weltweit größten Zoogeschäft betreiben die Duisburger Tierschützer samstags einen Infostand und verkaufen Tombola-Lose. Von den Demonstranten contra Zajac auf ihre Präsenz dort angesprochen, geben die Standbetreiber offen zu, dass sie keine Einwände gegen das Zajac-Welpenverkaufsprojekt haben.

In meinem aktuellen CharityWatch.de-Artikel Welpenhandel mit Tierschützerduldung wird ausführlich berichtet, wie der erste Vorsitzende Ernst-Joachim Saalfeld seine Haltung und sein Vorgehen begründet.

Der Tierschutzverein Duisburg e. V. gehört auch wieder unter den Dachverband Deutscher Tierschutzbund e. V. Lesen Sie im CW-Artikel, wie dieser bzw. dessen Präsident Wolfgang Apel versucht hat, das Ausscheren der Duisburger aus den Tierschützerreihen zu verhindern.

Abseits von diesem etwas spektakulären Einzelfall zeigen sich erneut Strukturen, die an jene im Fall Tierheim Pometsauer Mühle des Tierschutzvereins Zwiesel-Regen-Viechtach (Aua135) und viele andere unter dem Dach des DTSB anknüpfen: alt gediente Vereinsvorstände, welche den Anschluss an den modernen Tierschutz verpasst haben und mit ihrem nicht mehr zeitgemäßen Vorgehen dem eigenen Verein und damit der Tierschutzsache als solcher schaden.

Sicherlich kann und darf man zum Projekt Welpenverkauf Zoo Zajac anderer Meinung sein. Ob dabei dann aber ein derart demonstratives Vorgehen vertretbar ist, bleibt fraglich. Wenn die Argumente, die für die eigentümliche Haltung vorgebracht werden (hochpreisige Hunde landen nicht im Tierheim), aus einem Bereich weit abseits jeder Tierschützer-Praxiserfahrung angeflattert kommen, beweisen die Verantwortlichen, dass sie gar nicht wissen, wovon sie eigentlich reden.

Und ein Verein, der nicht einmal mehr Präsenz im Internet zeigt (eine weitere Parallele zu Regen, wo man zwar eine Website betreibt, dort aber z. B. nicht die Tiere angemessen und aktuell vorstellt), muss sich nicht wundern, dass er „ausblutet“. Damit sollen die enormen Probleme klassischer Tierschutzvereine nicht kleingeredet sein; aber diesen wird dann auch nichts mehr entgegengesetzt.