Jung – krank – tot? Krümel-Memorial I

Motive dieser Artikelserie

Am Sonntag, den 30. November 2003, geschah es wieder einmal: ein junger, nicht einmal 6 Monate alter Doggenrüde (Verbandszucht!!!), mußte aufgrund tierärztlich diagnostizierter Erbkrankheiten, die ihm ein schmerzfreies Leben verunmöglichten, eingeschläfert werden. Er hieß Krümel! Monatelange teure Behandlungen, Physiotherapie, Sorge, Fürsorge, Angst und ungeheure Schmerzen fanden ihr trauriges Ende. Und Krümel ist kein Einzelfall!!!

Da kommt sie her, unsere Quelle der Zuchtkritik!!! Neben dem auf dieser Site immer wieder thematisierten Massenproblem, vielleicht auch noch davor, steht eine totkrank gezüchtete Rasse, deren Produkte oft nicht einmal das erste Lebensjahr vollenden. Sie steht dort nicht allein, wie Erlebnisberichte anderer Rassehundeliebhaber zeigen. Aber für wen ist das ein Trost??? Unser Thema ist die Deutsche Dogge; und der erschütternden Beispiele hier sind Legion, wie diese neue Artikel-Serie „Jung – krank – tot? Krümel-Memorial“ belegen wird.

Unser Ziel ist es nicht, die Zucht einfach niederzumachen. Eine solche Finalität ist dümmliche, zeitgleich hilflose Unterstellung. Es muß sich in der Zucht viel, schnell und ganz dramatisch etwas verändern. Deshalb müssen die Mißstände noch viel häufiger als bisher und ganz krass und ganz besonders lautstark in das Rampenlicht der Öffentlichkeit gerückt werden. Nur so ändert sich etwas. Vielleicht? Eines, welchen fernen Tages???
Es sind einige mutige, privilegierte Züchter selbst, die diese Mißstände, den dramatischen Vitalitätsverlust der Deutschen Dogge, den verheerenden Irrglauben an die Inzucht und viele weitere Mißstände anprangern. Sie werden (noch?) nicht gehört.

Nichts wird geschehen durch den angeblich nur einseitig konstruktiv gewollten Dialog zwischen Tierschutz und Zucht. Ein Züchter selbst zählt auf seiner Website die vielen Beispiele tierschützerischen Fortschritts in der Doggenzucht auf, die nur und ausschließlich von außen, nämlich durch Vorgaben des Gesetzgebers, nicht aber von innen, aus Verband und Zucht heraus, geschehen sind. Lesen Sie unter www.doggen-hilfe.info/ und dort in der Rubrik „Doggenzucht und Tierschutz“.

Wer mag die ungeheuren Leiden und Schmerzen dieser Hunde relativieren? Wer mag das große Leid der Menschen, die diese Hunde soo sehr lieben, abtun? Jeder Krümel ist eine leidenschaftliche, schmerzvolle, tränengebadete Anklage gegen einen züchterischen Status quo, der solche Biographien hervorbringt, gegen die Ignoranz der Verantwortlichen, gegen das Abwiegeln, Beschwichtigen, Herunterspielen und in letzter Not haßgetränkte Vorgehen gegen diejenigen, die auf diese Mißstände verweisen, die das Elend öffentlich machen.

In unserer Artikel-Serie „Jung – krank – tot? Krümel-Memorial“ werden wir die angeblichen Einzelfälle in ihrer Fülle dokumentieren, und wir bieten den Doggenbesitzern, die Opfer dieses züchterischen Status quo geworden sind, eine Plattform für ihre Erlebnis- und Leidensberichte.

Der Sturm züchterischer und Verbandsentrüstung gegen meine Person mag sich erneut erheben. Ich kann es nicht ändern. Aber vielleicht fegt er weiter und über mich hinweg dorthin, wo er die wilden Auswüchse einer maßlosen Zucht, konzentrisch angelegt auf ein vollkommen unsinnniges und für viele Doggen tödliches Schönheitsideal, aus dem Weg räumt für eine Neuorientierung in der Doggenzucht, die im Endergebnis gesunde, vitale Hunde mit einer akzeptablen Lebenserwartung hervorbringt.

Versuchen wir es mal!