TL65/15: Nestlé – Purina – Beneful: Fulminante Sammelklage in den USA wegen angeblicher Giftigkeit
[26.02.15]
Die Amis wieder: Deren liberales Klagesystem führt zu Phänomenen, die in Deutschland bisher undenkbar sind. Das Schweizer Nachrichtenportal 20min.ch titelt: „Ist Nestlés Hundefutter giftig?“ und fährt im Teaser fort mit dem herrlichen Schweizer Ausdruck „Hündeler“ (= Hundebesitzer). Diese Hündeler in den USA haben zu Tausenden Nestlé verklagt mit der Behauptung, das Futter Beneful von der Nestlé-Tochtergesellschaft Purina habe ihre Hunde vermittels der darin enthaltenen Mykotoxine, eine Art von Schimmelpilzgiften, sowie einem chemischen Wirkstoff vergiftet.
Nestlé sieht das naturgemäß anders und wird in der Meldung mit der vollständigen Zurückweisung dieser Behauptung zitiert. Der Konzern verweist auf die strengen Qualitätskontrollen und auf die Tatsache, dass Beneful jährlich von Millionen von Hunden gefressen werde.
Interessant an der Meldung sind auch die darunter befindlichen Leserkommentare, die belegen, dass das Vertrauen in die Firma Nestlé mit dem Eigenlob nicht so ganz Schritt hält. Die Kommentatoren gehen so weit zu behaupten, dass der Konzern dem Image der Schweiz schade. Leser mit mehr Nationalgefühl beschimpfen die Vorgenannten dann wieder als „Nestbeschmutzer“. Bisher löst sich die Diskussion von dem genannten Produkt selbst und diskutiert den Konzern und sein bekanntes weltweites Agieren etwa beim Thema Wasser (siehe dazu die empfehlenswerte Doku Nestlé – Das dreckige Geschäft mit dem Wasser der 3. Welt).
DN-Senf, ironisch: Für „Tierschützer“, die ihre vorzügliche Ethik auf Schritt und Tritt balkenbreit vor sich hertragen und schon vor dem Morgenkaffee jede Menge Gutes tun, kommen Produkte aus dem Haus Nestlé ohnehin und schon allein wegen dem Wassergeschäft nicht in Frage! Denn sie wissen und leben: Ethik ist unteilbar!