TL63/15: Österreich: Was hat eigentlich DOGnews – die Seite mit der WUFF zu tun?
[23.02.15]
Jetzt tut Rosa Hackl dieser Redaktion fast etwas leid, auch wenn der wiederholt bewiesene Textklau (vgl. Aua1510) der österreichischen Publizistin die DN-Empathie stark dämpft. Was sich derzeit in diesem Faden auf DOGnews – die Seite abspielt, bündelt alle Kernprobleme der Tierschutzkritik.
Es geht dort um eine mehr als üble Fangaktion eines entlaufenen Angsthundes, verbrochen von offensichtlich nicht sachkundigen und hoffnungslos übereifrigen „Retterinnen“. Der Dollpunkt sind die Transportmodalitäten nach dem erfolgten Einfang.
Hackl hatte für DOGnews – die Seite den Fall am 21. Februar 2015 aufgegriffen und kommentiert. Nach DN-Meinung absolut berechtigt äußerte sie in dem Text Kritik an den offensichtlich grob dilettantierenden und sehr auf Selbstdarstellung fixierten „Tierschützerinnen“.
Die Frechheit mit der Recherche und der Dummfug mit der zweiten Quelle
Die den Text kommentierenden Poster lassen dann kein Klischee aus. Zunächst kommt das Standardargument: schlechte Recherche! Da langt sich jeder Publizist an den Kopf. Zum einen darf gefragt werden, womit die Leser dieses kostenlosen Informationsangebots denn bitte ihre unverschämte Anspruchshaltung nach exzessiver Recherche rechtfertigen?
Zweitens gibt es im vorliegenden Fall wenig zu recherchieren, weil Hackl einen im Internet dokumentierten Vorfall aufgreift und kommentiert.
Okay, sind wir ehrlich: Eigentlich soll das Recherche-Argument die Meinungsäußerung verhindern! Vorzüglich die Meinung von Tierschutzkritikern!
Am besten sind die Poster, die nach der berühmten zweiten Quelle fragen. Die haben ganz offensichtlich zu oft den Film Die Unbestechlichen mit Dustin Hoffmann und Robert Redford gesehen? Die Zweite-Quelle-Forderung gilt für NACHRICHTEN! Hackl aber äußert klar erkennbar eine Meinung. Das darf sie, auch wenn es nicht die Meinung ist, welche die im blinden Dilettantismus herumagierenden Tierschützer, die den Tieren damit oft noch mehr Schaden zufügen, gerne hören.
Außerdem ist DOGnews- die Seite, übrigens ebenso wie DN, keine Zeitung, sondern fällt in die publizistische Rubrik Blog. Zumindest nach deutscher Rechtsprechung jedoch sind Einzel-Publizisten (wie z. B. DN oder DOGnews) nicht den journalistischen Sorgfaltspflichten unterworfen (vgl. Landgericht Köln Az. 28 O 451/12), worauf DN schon mehrfach hingewiesen hat.
Die Poster auf DOGnews mögen also bitte nicht so einen Dummfug schreiben!
Wenn diese hanebüchene Hausfrauen-Einfangaktion so gelaufen ist, wie Hackls Text angibt, hat sie mit ihrer Meinung mehr als recht! Wenn diese hanebüchene Aktion nicht so gelaufen ist, wie Hackls Text kolportiert, ändert das gar nichts. Denn jeder Profi weiß: Sie hätte sehr gut genau so laufen können! Schlimmer noch: Sie ist in viel zu vielen anderen Fällen schon genau so gelaufen!
Für Deutschland wenden Sie sich bitte an:
Hackl skizziert grob, wie so eine „Rettungsaktion“ professionell (auch von Laien) durchgeführt werden sollte und benennt einen eventuellen Profi in Österreich. Von dem weiß sie vor allem zu berichten, dass er nett ist. „Nett ist die kleine Schwester von Scheiße“, sagt eine langjährige DN-Leserin so gern wie zutreffend. Hundeeinfang-Profis sollten vorrangig über andere Qualitäten und vor allem Befähigungsnachweise verfügen und eine entsprechende Erfolgsbilanz vorweisen können.
Deshalb hat DN jetzt wieder Bedenken, denn die Tierrettungsprofis sind fast so rar wie sachkundige Tierschützer bei klarem Verstand ohne Selbstdarstellungsdrang.
Zum Thema entlaufende Hunde sind der DN-Redaktion (nach gründlicher Recherche!) für Deutschland bisher bekannt:
1. Heino Krannich (arbeitet hochprofessionell und erfolgreich; ist aber in seinem Umgang mit den Tieren umstritten)
2. Frank Weißenkirchen (Handling oki-doki, aber leider ist nicht jeder Schuss ein Treffer)
3. und zuvorderst, auch um mit ihr eventuell das Hinzuziehen der zwei Profis zu besprechen, Regina Buchhop vom Tierschutzverein Rotenburg/Wümme.
Von Selbstdarstellern, wie sie in jüngster Zeit vermehr in den Regionalzeitungen auftauchen und denen die Unbelecktheit von jeder Sachkunde schon drei Meilen gegen den Wind anzusehen ist, würde diese Redaktion eher abraten wollen.
Viel interessanter ist: Was hat die WUFF mit Rosa Hackl zu tun?
Also: Hackl hat in diesem Fall nichts falsch gemacht, obwohl sie diesen Text eventuell sogar selbst verfasst hat …
Viel interessanter jedoch ist wohl auch für die Poster auf DOGnews – die Seite die neue Verbindung zu dem im Impressum dort genannten Gerald Pötz. Ein Mann dieses Namens ist in der österreichischen Hundeszene primär als Geschäftsführer des Hundemagazins WUFF bekannt.
Handelt es sich um den nämlichen Gerald Pötz? Warum tritt er im Impressum von DOGnews – die Seite auf? Hat die WUFF etwas mit DOGnews zu tun? Was? Oder engagiert sich Gerald Pötz dort privat?
Diese Posterin jedenfalls behauptet, auf DOGnews nach dieser Verbindung gefragt zu haben, woraufhin ihr Posting gelöscht worden sei.
Schade, das hätte diese Redaktion auch interessiert! Und als einzelpublizistisches Organ und Blog verzichtet die DN-Redaktion für diese Frage ganz solidarisch auf die Recherche durch z. B. eine Presseanfrage an die WUFF-Geschäftsleitung und greift ohne jede zweite Quelle das Posting auf, um es solcherart humorig zu kommentieren! Denn weder DN noch DOGnews – die Seite sind die Washington Post! Allerdings sind damit die Gemeinsamkeiten auch schon wieder ziemlich zu Ende …