Aua1416: Ebola in Europa dank Tierschützer? Neuer Höhepunkt der Menschenverachtung

 

{TS-Kritik; satirisch ausgerutscht}

[09.10.2014]

[Aktualisierung: 10.10.14 betr. SOS Galgos]

 

Wunnabar! Und endlich wird das menschenverachtende Lied mancher Tierschützer auf der großen medialen Klaviatur geklimpert. Die HuffingtonPost berichtet am 9. Oktober 2014 über neuerlich Unfassbares im Kontext mit offensichtlich völlig perverser Tierliebe: „Drama um Ebola-Hund: <Excalibur> eingeschläfert„. Und die BILD greift den Irrsinn auch sofort auf: hier und hier.

Passiert: Die spanischen Gesundheitsbehörden wollten einen Hund, für den der Verdacht bestand, das Ebola-Virus zu tragen, einschläfern lassen.

Und dann erfuhren „Tierfreunde“ davon!

Die HuffingtonPost sortiert die ethischen Prioritäten:

              

Tausende Menschen sterben an Ebola und Aktivisten beklagen das mangelnde Interesse der Öffentlichkeit am Leid der Afrikaner. Doch wenn es um einen Ebola-infizierten Hund geht, schlagen die Herzen hoch.

(HuffingtonPost, 09.10.14: „Drama um Ebola-Hunde: <Excalibur> eingeschläfert“; Hervorheb. d. DN-Red.)

              

 

Der gesunde Menschenverstand würde dann noch schüchtern fragen wollen, ob das Risiko bei Ebola nicht so dermaßen gigantisch ist, dass in Verdachtsfällen entsprechend umfassend und vorausschauend gehandelt werden müsse?

 

„Rüsselsheim-Syndrom“: Hund tot, aber die Spenden fließen!

Der Hund gehörte der spanischen Krankenschwester, die am Montag in Madrid positiv auf Ebola getestet worden war. Sie und ihr Mann haben/hatten einen Hund mit dem Namen „Excalibur“. Nach der positiven Ebola-Testung verfügte das spanische Veterinäramt, dass der Hund eingeschläfert werden müsse.

Dagegen trat der Ehemann der Krankenschwester im Internet einen Shitstorm vorderster Güte los. Per Videobotschaft aus dem Krankenzimmer seiner Frau rief er Tierfreunde zum Protest auf. Spenden natürlich zuerst. So zumindest berichtet es die HuffPo. Und sofort wieder eine Petition. 400.000 Tweets katapultierten die neue Perversion von „Tierliebe“ auf Platz 2 der beliebtesten Hashtags weltweit.

Möglicherweise kristallisiert sich hier ein neuer Trend heraus? Auch im Fall Rüsselsheim ist es den Hundehaltern ja gelungen, ihre toten Hunde schwuppdiwupp zum Handelsobjekt zu degradieren (vgl. Aua1413). Die wirtschaftliche Verwertung toter Tiere wurde bisher nur unter dem Aspekt der Tierkörperverwertung betrachtet. Da eröffnen sich für die Volks- und Spendenwirtschaft eventuell ganz neue Möglichkeiten?

Als die Beamten vor der Wohnung eintrafen, seien ihnen 30 bis 40 Tierschützer in Schutzanzügen entgegengetreten. Allerdings konnten die sich mit ihrem Protest nicht durchsetzen. Der Hund wurde beschlagnahmt, euthanasiert und sein Kadaver wurde verbrannt.

Die BILD-Zeitung bedauert in ihrer Berichterstattung, dass deshalb jetzt nicht mehr festgestellt werden könne, ob der Hund tatsächlich mit Ebola infiziert war.

 

SOS-Galgos wirft Behörden Aktionismus vor

Der deutsche Tierschutzverein SOS-Galgos spricht von „verfehltem Aktionismus“ der spanischen Behörden, von der „Hinrichtung“ Excaliburs und von „Mord“ (hier). Der Fall beleuchte die „Misswirtschaft der spanischen Gesundheitsbehörden“.

 

Der ganz große Trost?

Da möchte die DN-Redaktion etwas trösten: Gemäß obiger Berichterstattung hatte der Hund in den letzten Tagen noch ausreichend Sozialkontakt mit Artgenossen. Und dadurch als Vektor auch mit anderen Menschen. Sollte er mit Ebola infiziert gewesen sein, werden wir alle das jetzt sehr schnell feststellen …

Wann kommt eigentlich der nächste Trapo des Gehuha-ulats (Definition siehe Tageslinks TL140/14) aus Spanien, vorzüglich aus Madrid, in Deutschland an?