Aua1272: Tiersichtung Deutschland berichtet: Tierschützer jagen Auslandshündin gemeinsam in den Tod

 

{der zynische Kommentar zu den Jagdszenen am Niederrhein vom Wochenende}

 

Eigentlich kann es nicht mehr lange dauern, bis der Deutsche Jagdverband an die Auslandsschlepper unter dem Label Tierschutz herantritt und ihnen die Mitgliedschaft anbietet. Eine eindrückliche und für die betroffene Auslandshündin tödlich verlaufene Treibjagd, die vergangenes Wochenende am Niederrhein stattgefunden haben soll, dürfte als Arbeitsprobe genügen.

Es berichtet die Tiersichtung Deutschland (TSD) auf ihrem Facebook-Account von einer Massenveranstaltung zur angeblichen Ergreifung einer flüchtig gewordenen Straßenhündin aus Spanien. Ob die Darstellung der TSD zutreffend ist, kann die DN-Redaktion nicht überprüfen. Sie bezieht sich in ihrem polemischen Kommentar auf die gegebene Schilderung der Augenzeugen.

 

Volksfest-Stimmung mit Schaulustigen

Das Ganze soll sich auf einem umschlossenen Gewerbegelände abgespielt haben. Die Stimmung auf dem Volksfest der guten Tat wird mit folgenden Äußerungen beschrieben:

              

Zu viele Menschen jagten hinter ihr her, ihr Aufenthaltsort wurde praktisch zu einem Ausflugsziel für Schaulustige.

(…)

Es war das reinste Chaos und die Kleine rannte wie um ihr Leben.

(Tiersichtung Deutschland auf Facebook ca. 17.03.14) 

              

Allerdings muss eingeräumt werden, dass die Tierfreunde und Tierschützer sich mutmaßlich illegaler Mittel bedienten, um den tödlichen Ausgang der Hetzjagd auch wirklich zu gewährleisten. Obwohl jeder Sachkundige weiß, dass ein oral zu verabreichendes Betäubungsmittel wie Vetranquil in solchen Situationen häufig paradoxe physiologische Reaktionen bei den Hunden hervorruft, kam genau dieses wieder einmal zum Einsatz. Aber nicht allein. Eine unbekannte Menge weiterer Betäubungsmittel sowie in ihrem Ziel und ihrer Anzahl nicht bestätigte Schüsse aus einem oder sogar mehreren Betäubungsgewehren sollen dem Bericht der TSD zufolge notwendig gewesen sein, um die Hündin sicher zur Strecke zu bringen. 

 

Tierschutzkritik hat natürlich immer etwas zu meckern. Insbesondere lässt es der Auslandstierschutz an der professionellen Organisation solcher Großereignisse mangeln. Vorherige Bekanntgabe der Treibjagden auf entkommene Auslandshunde, eine die vielen Besucher betreuende Gastronomie und die Aufstellung von Spendensammel-Buden wäre sinnvoll. Schon allein, um veranstaltungsanalog die Kosten für die vielen Betäubungsmittel wieder einzuwerben, die es braucht, um die Hunde umzubringen! Hier geht noch mehr!

Foto:© Rosemarie Doll / pixelio.de

 

Einen wichtigen Beitrag zum tödlichen Ausgang dieser Irrsinnsaktion soll wohl auch die Adoptantin geleistet haben:

              

Wir müssen noch mal erwähnen, dass wir immer wieder darum gebeten haben sie zur Ruhe kommen zu lassen, diesen Einsatz abzubrechen. Auch der energische Hinweis von uns, dass sie so in den Tod getrieben wird, blieb ohne Gehör. Wir baten die Besitzerin mehrmals Frank W. [Name von der DN-Red. abgekürzt] und Mandy B. [Name von der DN-Red. abgekürzt] zu kontaktieren, ohne Erfolg.

(ibid.) 

              

Fulminantes Hallali

Die Beschreibung der Schlussszene dieser herrlich aufregenden Jagd unter dem hellstrahlenden Stern der guten Tat überlassen wir dem Augenzeugen, um nicht der Satire beschuldigt zu werden.

Zuvor berichtet TSD noch, die erwähnte Tierheimleiterin, welche einen weiteren Tierarzt mit Betäubungsgewehr einbestellt habe, über die Risiken angesichts der zu diesem Zeitpunkt schon in der Hündin befindlichen Betäubungsmittel aufgeklärt zu haben. „Ignoranz war die einzige Reaktion“ heißt es an der Stelle.

              

Dann ging die Jagd erst richtig los und wieder rannten etliche Leute hinter ihr her, einschließlich TA.

Nach fast einer Stunde und wohl einem vergeblichen Schuss kam der finale Schuss. Sie schrie kurz auf, drehte sich mit eingeknickten Hinterläufen mehrmals im Kreis und brach dann zusammen.

Sie wurde von ihm außerhalb des Geländes auf eine Wiese abgelegt.

Er zog wohl das Gegenmittel auf und spritzte es ihr nach einigen vergeblichen Versuchen in der Halsschlagader, dann letztendlich in eine Beinvene, außerdem noch etwas in den Nacken, in dem er dann noch eine Metallspitze vom Betäubungspfeil fand. Seine Worte dazu: Oh, da habe ich wohl doch schon getroffen!

Wir streichelten sie während der ganzen Zeit und dann fiel uns auf, dass ihre Leffzen sich heller färbten. Da war uns klar was grade passierte. Es folgte die Zunge und schlagartig war ihr gesamter Mundraum weiß.Sie hörte auf zu atmen, die kleine Maus war tot!!!!

Ich schrie sie an, alle die um sie rum standen und saßen, zwei TSD Mitglieder standen auf und gingen fort, sie standen unter Schock. Ich schrie, es ist eure Schuld, ihr habt sie getötet. Der TA sagte leise, es war doch nur ein normales Betäubungsmittel, ich schrie noch, ja zu dem ganzen anderen Zeugs was sie in sich hat und der unmenschlichen Jagd auf sie.

(ibid.) 

              

Da kann man mal sehen, wie Falschgepolte durch deplatzierte Melodramatik das verdiente Hallali in Schieflage bringen.  

Im Übrigen fragt sich jeder Vernunftbegabte, warum die Hündin in den letzten Sekunden ihres von Tierschützern grausam zu Ende gebrachten Lebens auch noch gestreichelt werden musste, da sie doch ganz offensichtlich menschliche Nähe nicht ertrug. Sonst wäre sie ja wohl nicht abgehauen! Andererseits lässt sich nur dadurch gewährleisten, dass keine Facetten von Leiden, welches Auslandshunden von Tierschützern angetan werden kann, ausgelassen wird!

 

Natürlich gelten bei solchen Großveranstaltungen des Tierschutzes mit tödlichem Ausgang auch gewisse Verkehrssicherungspflichten. Wenn schon nicht die Hunde, so zumindest ist der öffentliche Straßenverkehr ausreichend zu sichern. Überdies böten solche Hinweisschilder auch den vielen Tierfreunden, denen vorherige Veranstaltungshinweise entgangen waren, die Möglichkeit, beim gemeinsamen Zur-Strecke-Bringen von Auslandshunden auch noch mitzuwirken.

Foto: © Thomas Max Müller / pixelio.de

 

Welche Orga diesen Hund für die Jagdszenen am Niederrhein aus dem Ausland eingeschleppt hat, ist dieser Redaktion nicht bekannt und auch vollkommen irrelevant! Es ändert sich doch sowieso nix an dem Tierschützer-Hundehandel!

Lediglich die Absatzchancen steigen. Denn für diesen Fall bleibt eine Endstelle offen. Rasch, rasch, weitere Ware auf tierquälerischen 40-Stunden-Trapos nach Deutschland bringen und den nächsten vollpanischen Straßenhund an die ignorante Dame abgeben!

Diese Redaktion quält eigentlich nur eine Frage: Konnte die einschleppende Orga wenigstens prämortal noch die Vermittlungsgebühr einstreichen?