Aua1213: CharityWatch.info (3): Offener Brief an das Pseudonym Peter Rüttli

 

{TS-Kritik}

 

[Zum einführenden Verständnis des Phänomens, des Adressaten und seines nicht real existierenden Namens siehe Aua1209]

 

Sehr geehrter Herr Rüttli,

Sie werden mir nicht gram sein, wenn ich auf Ihr freundliches Schreiben vom 2. Januar 2014 öffentlich reagiere? Da Sie als neue Speerspitze der Transparenz brillieren, dürfte das ja völlig in Ihrem Sinne sein. Doggennetz.de selbst hält sich an allgemeine Spielregeln. Deshalb werde ich Ihr Schreiben natürlich nicht veröffentlichen und mich nur in indirekter Rede auf dessen Inhalte beziehen.

Nur leider habe ich eine ganze Reihe schlechter Nachrichten für Sie; die schlimmste derer am Schluss!

Da die Dynamik des Charitywatch.info (CW.info) Aktionismus‘ brutal kurz getaktet ist, halte ich als Status quo zum Datum dieses Schreibens fest: Ihre Webseite ist (noch?) verfügbar. Die nach Ihren Angaben für über 800 Euro im Netz verteilte Pressemitteilung mit Warnung vor der SOKO Tierschutz e. V. ist zumindest für die zwei Referenzstellen, die DN in Aua1209 angegeben hatte, inzwischen schon wieder gelöscht: hier und hier.

Das sieht nicht gut aus?

 

Zu viele falsche Tatsachenbehauptungen

Die Webseite Ihrer Gruppe ist verfügbar, wird aber wohl noch laufend umgestaltet. So hat sich die Aufmachung des „Forum“ inzwischen schon wieder geändert und die zu den einzelnen Personen vormals verfügbaren Texte sind teilweise schon nicht mehr aufrufbar (Beispiel: Götz Bukenberger).

Texte, die aufrufbar sind, erwecken einen falschen Eindruck und wären damit kostenpflichtig anwaltlich abmahnfähig. Solche juristischen Möglichkeiten jedoch würden nur peitschenbewehrte Promi-Anwälte interessieren, Sie stünden denn zu Ihrem Projekt. Schlimmer ist: Unter dem Aspekt der Seriosität verdödelt sich CW.info schon in der ersten Woche jeden Kredit durch solche völlig unnötigen Fehler.

 

Bildzitat Screenshot von CharityWatch.info

 

Unter dem Datum 03.01.2014 veröffentlichen Sie ein Bild, für das Sie vermutlich keine Bild- oder Nutzungsrechte vorweisen können und deshalb bezeichnenderweise auch nicht nennen. Das Foto und dessen Bildunterschrift erweckt den Eindruck, Wolfgang Stephanow wäre just zum Präsidenten des Europäischen Tier- und Naturschutz e. V. (ETN) gewählt worden. Weder im Text noch in der Bildunterschrift weisen Sie darauf hin, von wann dieses Bild tatsächlich stammt.

Derlei Vorgehen verbietet sich für den seriösen Journalismus.

Obwohl DN den nächsten Fehler und die nächste falsche Tatsachenbehauptung von CW.info schon in Aua1209 angesprochen hatte, wird der derzeit in Untersuchungshaft befindliche Sigurd Tenbieg in der Forumsübersicht von CW.info weiterhin als 2. Vorsitzender des Bund deutscher Tierfreunde (BdT) geführt. Das ist eine falsche Tatsachenbehauptung und wäre ebenfalls kostenpflichtig anwaltlich abmahnfähig mit Unterlassungserklärung und ggf. einstweiliger Verfügung bzw. spricht dieser nächste unnötige Fehler Ihrem Ansinnen Hohn.

  

 
 Bildzitat Screenshot wie oben

Fakt dagegen ist: 

 

 
Bildzitat Screenshot Impressum des Bund deutscher Tierfreunde am 5. Januar 2014: 2. Vorsitzender ist Arnim T. (Tiere in Not Bochum).

 

Und so können wir jetzt stundenlang weitermachen:

Auf dem Startseitentext kategorisiert CW.info PETA nach wie vor als Organisation „vorbildlicher Transparenz“; falsche Tatsachenbehauptung Nummer 3, für die sich aber vermutlich ohnehin kein aktivlegitimierter Geschädigter finden würde. Außerdem wird hier die Widersprüchlichkeit der Behauptungen sehr anschaulich, wenn PETA Deutschland auf der Startseite gelobt wird, dann aber im CW.info-Forum im Kreise anderer Verdächtiger eigene Threads bekommt.

Das sieht nach Murks aus?

 

Falsche Tatsachenbehauptung Nummer 4

In der auf CW.info verfügbaren Pressemitteilung CharityWatch.info warnt vor SOKO Tierschutz bezeichnen Sie Stefan Bröckling zunächst als ersten Vorsitzenden der SOKO Tierschutz.

 

 

 
 Bildzitat Screenshot von CW.info: Pressemitteilung zur SOKO Tierschutz e. V.

Nebenbemerkung: Es beeinträchtigt den Lesekomfort erheblich, wenn der User das Bild ewig an den über dem Text liegenden Icons für Facebook & Co. vorbeiscrollen muss.

Das sieht nach Murks mit Schulterpolstern aus?

Einige Zeilen weiter unten ist dann auf einmal Friedrich Mülln erster Vorsitzender von SOKO Tierschutz? 

 

 
Bildzitat Screenshot wie oben: Aus dem Lehrbuch <Wie mache ich mich unglaubwürdig>: Erst soll Bröckling erster Vorsitzender der SOKO Tierschutz e. V. sein, dann wieder ist es Mülln.

Okay, sind wir ehrlich: Das sieht nicht nur so aus, das IST Dilettantentango!

So geht es weiter.

Und wenn sich ein nach Aussage seiner damaligen Arche-2000-Mitstreiter selbstdarstellungswütiger Stefan Bröckling ohne Absprache mit dem damaligen Vorstand und Geschäftsführer in öffentlichen Mitteilungen als „Pressekontakt“ angibt, was übrigens mehrfach zu massiven Ärger bei Arche 2000 geführt haben soll, ist das noch kein Beleg dafür, dass er tatsächlich Pressesprecher war. Diese Funktion nämlich hatte, wie jeder Szenekenner weiß, Folko N. und das ganz offiziell inne.

Aber verlieren wir uns nicht in den Feinheiten journalistischer Formulierungskunst, die dann vor den Pressekammern Deutschlands auch Bestand hätte und lauten würde: „ […] der sich in öffentlich verfügbaren Pressemitteilungen als <Pressekontakt> oder <Pressesprecher> bezeichnet“.

 

Hat CW.info Wikileaks verstanden?

Sie erheben mit CW.info den Anspruch, ein „Faktenportal“ zu erstellen, das eine Wikileaks vergleichbare Funktion habe. Aber Wikileaks beruht auf der Veröffentlichung brisanter Dokumente, nicht auf der teuren Streuung von in sich widersprüchlichen Pressemitteilungen.

An der Stelle Ihrer Pressemitteilung mit der imposanten Ansage plus Grammatikfehler: „Bei Peta hat Bröckling und sein Team 250.000 Euro bekommen“ hätte sich die hervorragende Möglichkeit geboten, diese Behauptung mit den dazu gehörigen Dokumenten zu belegen. Woher weißt CW.info das? Abgesehen davon ist die Aussage unkonkret, denn der Leser erfährt nicht, auf welchen Zeitraum und für welche Leistungen sich die Zahl bezieht: pro Jahr? Pro Monat? Insgesamt? Einfach so? Aufwandsentschädigungen? Material- und Reisekosten?

Die Zahl ohne jede weitere Erklärung und Beleg in den Raum geworfen ist nach Meinung dieser Redaktion unseriös!

Durchstöbert der Interessierte die CW.info-Seite fällt auf: Keiner ist weiter von Wikileaks entfernt als die Macher dieser Seite. Außer mutmaßlich widerrechtlich verwendeten Bildern gibt es kein einziges Dokument. Alle verlinkten Artikel sind entweder uralt oder stammen von Dritten und sind schon seit Jahren bekannt.

Sollen wir ehrlich sein? Sie haben überhaupt nichts in der Hand! Murks mit Schulterpolstern und aufgespritzten Lippen!

 

Stefan Loipfinger distanziert sich von CW.info

In Ihrem Schreiben an mich drücken Sie Ihre Hochachtung für die Arbeit von Stefan Loipfinger aus. Auf der Startseite versteigen Sie sich sogar dazu, die Arbeit des einzigen und originalen CharityWatch.de fortsetzen zu wollen.

Wer soll Ihnen das glauben?

Sie schädigen und diskreditieren den angeblich von Ihnen so verehrten Stefan Loipfinger. Und Sie missbrauchen das Renommee vom Original, um an verschiedenen Orten im Internet Ihre nicht gerichtsfesten Pressemitteilungen zu platzieren.

Zuerst klauen Sie das CharityWatch.de-Logo (vgl. Aua1209). Das ist eine mutmaßliche Straftat.

Dann lenken Sie den Verdacht gezielt auf Loipfinger, in dem Sie in der Pressemitteilung als Kontaktadresse die Bahnhofstraße 15 in Rosenheim angeben. Der kurze Blick ins Impressum beim Original belehrt darüber, dass dieses seinen Sitz in der Bahnhofstraße 17 in Rosenheim hat.

Ihr eigenartiges Verständnis von „Hommage“ befremdet!

Stefan Loipfinger hat dieses Vorgehen Ihnen gegenüber ja schon bewertet: Sie tun Ihrem angeblichen Anliegen damit keinen Gefallen. Im Übrigen hat sich Stefan Loipfinger sowohl von CW.info als auch von Ihren Methoden distanziert.

In Ihrer Mail an DN schreiben Sie, Sie würden das CW.info-Logo sofort verändern, wenn Sie diesbezüglich eine Aufforderung von Stefan Loipfinger erhalten. Diese Aufforderung haben Sie am 3. Januar 2014 von Loipfinger erhalten. Heute ist der 5. Januar: Das Logo ist immer noch dasselbe!

Das sieht nach Murks mit Schulterpolstern, aufgespritzten Lippen und aufgeklebten Fingernägeln aus?

 

Alle Voraussetzungen fehlen

Halten wir bis hierhin fest:

—> Alle bisherigen Publikationen von CW.info enthalten nachweisbar falsche Tatsachenbehauptungen.

—> CW.info hat bisher keine Dokumente veröffentlicht.

—> CW.info bedient sich widerrechtlich des Logos von CharityWatch.de.

—> CW.info bringt mit der Fakeadresse „Bahnhofstraße 15, Rosenheim“ Stefan Loipfinger in Verdacht.

Sie wollen die gute Arbeit von Loipfinger fortsetzen? Soo?

Dazu fehlen Ihnen alle Voraussetzungen, denn die Grundlage der Arbeit sowohl von Loipfinger wie auch von Doggennetz.de sind geschaffenes Vertrauen und damit zusammenhängend: sehr gute Informanten! Kein Informant jedoch wird Ihnen vertrauen, wenn Sie schon in der ersten Woche Fehler auf Fehler häufen, mutmaßliche Straftaten begehen und Ihrem eigenen Anspruch (Wikileaks = Dokumente veröffentlichen) nicht einmal ansatzweise gerecht werden.

Und wie sollen Informanten Vertrauen zu „Journalisten“ haben, die noch nicht einmal ihre eigene Identität preisgeben?

Zur CW.info-Kritik an der SOKO Tierschutz kann DN nichts sagen, weil die Redaktion zur SOKO Tierschutz nicht recherchiert hat. Aber ethisch verlieren Sie an der Stelle schon jeden Kredit, wenn Sie aus der Anonymität heraus Aktivisten kritisieren, die aufgrund der Brisanz ihrer Tierrechts-Dokumentationen ein ungleich höheres persönliches Risiko eingehen, aber offen mit ihrem Namen dazu stehen: Friedrich Mülln und Stefan Bröckling.

Aus dieser Schieflage heraus wird Ihre Kritik das Ziel verfehlen!

 

Ohne Presseanfragen kein sauberer Journalismus möglich

Der Unterschied zwischen dem Original und dem Plagiat ist offensichtlich: CharityWatch.de hat den Verantwortlichen immer auch die Möglichkeit gegeben, sich über eine entsprechende Presseanfrage zu den Vorwürfen zu äußern. Ohne dieses Instrument ist eine saubere Berichterstattung (über die Kommentierung öffentlich zugänglicher Publikationen hinaus) nicht möglich. CW.info jedoch hat der SOKO Tierschutz keine Möglichkeit eingeräumt, zu den erhobenen Vorwürfen Stellung zu nehmen, wie Friedrich Mülln DN gegenüber erklärt.

Und wie bitte möchten Sie künftig die Kritisierten um Stellungnahme bitten, wenn alles anonym abläuft?

 

Ein Wikileaks-Konstrukt durchaus wünschenswert

Im Kern ist die Idee eines Wikileaks-Konstruks gar nicht einmal so schlecht. DN selbst hätte die Existenz einer solchen Möglichkeit zur Veröffentlichung diverser Dokumente in der Vergangenheit begrüßt. Denn natürlich ist es de facto so, dass kritisierte Vereine mit dem Geld der Tiere einfach einen Promi-Anwalt beauftragen, der kleine Freie und Blogger dann in Grund und Boden abmahnt und prozessiert. Dabei geht es, wie Sie selbst richtig erkannt haben, gar nicht darum, die Verfahren zu gewinnen. Sondern die Journalisten und Blogger sollen über die nicht zu vermeidenden Gerichts- und Anwaltskosten existenziell belastet, im günstigsten Fall ruiniert werden. Bei Loipfinger hat das mit der nicht mehr vertretbaren finanziellen Belastung ja auch funktioniert.

Diese Asymmetrie der Mittel und Möglichkeiten behindert beziehungsweise verunmöglicht die Dokumentations- und Pressearbeit beim  Thema Spenden und Tierschutz.

Aber was sich bisher bei CW.info abzeichnet, hat überhaupt nichts mit Wikileaks zu tun (siehe oben).

Schade, eigentlich. Diese Redaktion wäre mehr als froh, wenn sie den dokumentierenden und damit „enthüllenden“ Part des großen Themenkomplexes Tierschutz endlich von den Socken hätte. Dann könnte ich mich auf das konzentrieren, was meine Stärke ist: Satire! Und das neue Satire-Videoprojekt von DN mit ganzer Kraft (statt bisher halber) vorantreiben.

 

Jetzt kommt das Schlimmste: Es interessiert keine Sau!

Alle DN-Kritikpunkte und Anmerkungen am bisherigen Auftreten von CW.info bis hierhin sind eher formaler und/oder juristischer und/oder moralischer Natur.

Kommen wir einmal zum Hauptpunkt, der Ihnen offensichtlich nicht klar ist: Veruntreuung von Spendengeldern im Tierschutz, keine satzungsgemäße Verwendung dieser, Betrug? Schnallen Sie sich an: Es interessiert keine Sau!

DAS ist zumindest MEINE Quintessenz aus der Arbeit der vergangenen Jahre unter besonderer Berücksichtigung der Erfahrungen bei CharityWatch.de.

Der Tierschutz hat in den vergangenen 15 Jahren derart viele Spendenskandale gehabt, dass es ohnehin schon reichen müsste: Deutsches Tierhilfswerk, Arche 2000, Poggendorf etc. CharityWatch.de (das Original) und Loipfingers Buch Die Spendenmafia haben es dann noch einmal klitzeklein für ganz Blöde und an vielen Fällen belegt und erklärt.

Doch: Es interessiert das Gros der Tierfreunde und Spender nicht.

Beispiel? Derzeit akquiriert ein noch nicht einmal eingetragener Verein auf Facebook mit komplett hanebüchenen Aktionen „Spenden“ für angeblichen Tierschutz in Rumänien. Da werden Gelder für Mülltonnen gesammelt, die ein rumänischer Bürgermeister erhalten soll, quasi als Bestechung, damit er dann in seinem Zuständigkeitsbereich keine Hunde mehr töten lässt. Dazu wird ein Brief veröffentlicht, in dem sich der Verein als „e. V.“ bezeichnet, obwohl er zu dem Zeitpunkt noch gar nicht eingetragener Verein ist. Es unterzeichnet eine „zweite Vorsitzende“, die zu dem Zeitpunkt noch gar nicht Vorsitzende sein kann, weil der Verein nicht eingetragen ist. Die Mülltonnen sollen nach unbestätigten Informationen nie in Rumänien angekommen sein. Außerdem hat der NIcht-Verein gar nicht mit dem Bürgermeister, sondern mit einem subalternen Verwaltungsmitarbeiter kommuniziert. Dann hat man mit weiteren Spendengeldern einen LKW gekauft, der so Schrott war, dass er gar keinen TÜV mehr bekam. Mit weiteren Spendengeldern hat dieser Nicht-Verein und seine findige Vorsitzende inzwischen eine PKW mit Pferdeanhänger angeschafft, in dem Hunde vorschriftswidrig und illegal nach Deutschland geschleppt werden sollen. Und für all das geben lobotomierte „Tierfreunde“ jede Menge Geld!

Sooo sieht es aus! Und so etwas ist möglich NACH CharityWatch.de in seiner originalen und seriösen Form, NACH dem Buch >Spendenmafia<, NACH dem DTHW-Skandal, NACH dem Poggendorf-Desaster, NACH dem Arche-2000-Skandal, NACH dem Stiftung-Warentest-Bericht vor wenigen Wochen und NACH 1.200 Artikeln auf Doggennetz.de!

Und jetzt kommen Sie! Und jetzt kommt CW.info?

 

Spender wollen Ablass, keine Tierhilfe!

Die Zeiten des „Enthüllungsjournalismus“ im Tierschutz sind vorbei! Oder sie waren noch nie da! Und das hängt nach Meinung dieser Redaktion mit der Tierfreunde- und Spenderpsychologie zusammen.Da geht es nur um das GEBEN, um den Weg des Geldes vom Spender zur Orga (nicht um die Strecke Orga bis Tier). Dieser Weg nämlich hat nur eine (1) Funktion: Exkulpation, Entlastung, die Vermittlung des wohltuenden, wenn auch komplett trügerischen Gefühls, etwas Gutes getan und zur Rettung der Welt beigetragen zu haben.

Ablasshandel, nichts anderes!

Die Mehrzahl der Tierfreunde und Spender ist, entschuldigen Sie meine derbe Wortwahl an dieser Stelle, hackenblöd! Sonst wären am Ende des Jahres 2013 so hochgradig schwachsinnige Aktionen wie die des oben beschriebenen Nicht-Vereins auf Facebook sowie viele andere in der Szene nicht möglich.

 

Kommt noch hinzu: Spenden spielen keine Rolle!

Selbst wenn man unterstellen möchte, dass sich DN in der Einschätzung der Spender-Psychologie täuscht. Es gibt noch unerbittlichere Fakten: Viele der kritisierten Tierschutzorganisationen sind gar nicht auf Spenden angewiesen!

Beispiel Aktion Tier: Obwohl von Stiftung Warentest in die unterste Rubrik sortiert (Auskunftverweigerer), ist Aktion Tier nicht ganz so intransparent, wie es den Eindruck erweckt. Auf der Homepage des Vereins nämlich sind die Jahresberichte von 2007 durchgehend bis 2011 einsehbar. Und sie enthalten jeweils auch die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV). Ein Blick in diese ist mehr als aufschlussreich. Nehmen wir als Beispiel die GuV 2011: Der Verein vereinnahmt über 11 Millionen Euro „Mitgliedsbeiträge“, aber nur 42.125,30 Euro Spenden.

Merken Sie etwas?

Bei solchen Vereinen wird imageschädigende Berichterstattung natürlich keinen Einfluss auf das Spendenaufkommen nehmen. Die sind diesbezüglich immun. Und es ist in der Regel allemal etwas schwieriger und aufwändiger, eine Mitgliedschaft zu kündigen, als eine Spende nicht zu überweisen. Noch dazu weiß diese Redaktion nicht, welche Kündigungsfristen die Mitgliedsverträge bei Aktion Tier vorsehen.

Und mit dieser Struktur steht Aktion Tier nicht allein!

 

Steigerung: Keine Tiere betroffen!

Am aussichtslosesten ist die Behauptung von Spendenbetrug oder anderer Verdachtsberichterstattung bei sogenannten Tierrechtsorganisationen – wie etwa die SOKO Tierschutz e. V. Nach Beobachtung dieser Redaktion verfügen zumindest die kleineren der Tierrechtsorganisationen meist über eine eher geringe Anzahl von Sponsoren und Spendern, die dafür jedoch zumeist sehr eng an die Akteure gebunden sind und selbst mit hoher missionarischer Energie auftreten. Ein eindrückliches Beispiel dafür ist die hochgradig dilettantische, massenweise Schweineleichen hervorgebracht habende Rettungsaktion des damaligen Vereins Rüsselheim e. V. (vgl. Linkliste in Aua909).

Eine solche, nicht selten sogar auf persönlichen Kontakten beruhende Bindung bedingt auch Sympathie und Verständnis der Unterstützer und Spender für die Aktivisten und ihre persönlichen Bedürfnisse.

Zum anderen sind von möglichem Missbrauch der Gelder bei Tierrechtsorganisationen die Tiere selbst nicht direkt betroffen. Anders als bei Tierschutzorganisationen. Wenn dort ein Verein die Gelder der Tiere hauptsächlich für Luxusautos, Rechtsanwälte und Gerichtsverfahren ausgibt, dann fehlt dieses Geld den Tieren unmittelbar. Das wird eher für Empörung sorgen. Bei Tierrechtsorganisationen geht dieses Geld allenfalls irgendwelchen Kampagnen oder Aktionen ab.

Lesen Sie doch bitte einmal den Facebook-Account von SOKO Tierschutz e. V. und die dort zu 100 Prozent debilen User-Kommentare in Reaktion auf die CW.info-Kritik. Ignoranter, pauschaler, undifferenzierter, gleichgültiger geht es nicht mehr: Ihr seid soo toll. Macht weiter so! Die sind nur neidisch und so weiter und so fort.

In diese mentalen Katakomben wollen Sie das Licht tragen?

 

100facher Overkill an Tierleid und Betrugsverdacht

Langer Schreibe kurzer Sinn: Hier ist „Enthüllung“ und „Aufklärung“ weitgehend sinn- und fruchtlos!

Überdies ermüden Tierfreunde und Spender allmählich an dem vollkommenen Overkill von Tierleid und Spendenbetrug. Sie alle wollen sich doch nur ihren moralischen Ablass erkaufen, sie wollen sich nicht die Illusion des letzten Habitats der guten Tat nehmen lassen.

Und die bisherige Resonanz im CW.info-Forum spricht doch auch für sich: Fünf Tage online (oder mehr?) und kein einziger Eintrag?

Es wird die Mutter schwer treffen. Aber ich muss Ihnen leider sagen: Ihr Kind ist tot!

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Karin Burger
www.doggennetz.de