Aua1060P: Und nach dem Knast eine Chicken Farm in Kambodscha
{ironisch gut durchgetaktete TS-Kritik}
[im DNPA erschienen: 25.08.2013; online verfügbar ab: 29.09.2013]
Die lobenswerte Tugend der Bescheidenheit darf sicherlich nicht dazu führen, pfeilgerade an der Wahrheit vorbei zu lenken. Deshalb muss es ganz schnörkellos benannt sein: Eine (!) Attraktion von Doggennetz.de liegt in dem avantgardistischen, stellenweise schier seherischen Potenzial dieses tierschutzkritischen Blogs.
Derweil die Auslandsschlepper ihre Fracht noch in Dörrieloh abluden, schrieb DN schon lange vor der Verurteilung von Barbara B. wegen Tierquälerei über das Warnwort Gnadenhof.
Und während der ungetrübt kriminelle Teil der Spendenabzocker unter dem Tierschutzlabel seine Opfer noch mit Horrorgeschichten und gefälschten Bildern abmelkt, treibt DN die bösen Buben dokumentierend den Staatsanwaltschaften zu.
Deshalb und nach dem Szene-Schock aus Aua1054, jedoch natürlich ohne jeden personellen Bezug, will DN den Blick schon einmal auf die Zeit nach dem Knast wenden. Sind Spendenbetrüger resozialisierbar? Welche existenziellen Optionen halten Gesellschaft und Welt für die Gestrauchelten, die den Tieren Millionen wegnehmen, parat?
Voller Bewunderung, Hoffnung und Tröstung richten wir den Blick auf den diesbezüglich erfolgreichsten Zampano aller Spendenbetrugszeiten: Wolfgang U. Seine Kennzahlen: Untreue in 137 Fällen, veruntreute Spendengelder in Höhe von 50,5 Millionen D-Mark, achteinhalb Jahre Haft (Quelle).
Eine schöne Bescherung für den ETN: 33.000.000 Euro
„Bescherung!“, rief das Insolvenzgericht am Amtsgericht Neu-Ulm am 8. März 2006 dem Europäischen Tier- und Naturschutz e. V. (ETN) in der Niederschrift zur nichtöffentlichen Sitzung in dem Insolvenzverfahren zum konfiszierten Vermögen des Wolfgang U. und Konsorten zu. Das Insolvenzgericht erteilte dem ETN das Stimmrecht für 33.000.000 Millionen EURO (vgl. anonymisierte Kopie im Anhang).
33 null null null. null null null!!! Euro. Nicht Mark!
Und wer jetzt danach fragt, wo diese 33 Millionen Euro, nicht Mark, geblieben sind, der will doch nur wieder vom Thema ablenken? Genau wie derjenige, welcher versucht auszurechnen, wie viele Schlagring-Kaffeetassen das Michelin-Männchen verkaufen muss, bis er diese attraktive 33 mit den sexy sex Nullen beisammen hat (vgl. Aua1057).
Mit dem Tuk-Tuk zum Kinderpoppen
Aber auch die schönste JVA-Zeit mit der Existenzfürsorge durch den deutschen Steuerzahler geht irgendwann einmal zu Ende. Sie tat solches auch für Wolfgang U. Und dann guckt man blöd. Die schönen Tierschutz-Millionen sind zwar nicht weg, aber jetzt hat sie halt jemand anders. P. g.
Über die weitere Karriere des Wolfgang U. gibt der treu zahlenden Spendergemeinde in Deutschland die deutschsprachige thailändische Zeitung Farang 2009 Auskunft. Sie beschreibt grenzüberschreitend von Thailand nach Kambodscha die Attraktionen für Sextouristen dort:
360 Km von Pattaya liegt Hat Lek, der kleine Grenzübergang zu Kambodscha. Dorthin kommt man mit einem Visa Service oder Minibus Service von der Nord Pattaya Road, der zweimal am Tage diese Strecke fährt. An der Grenze gibt es hilfsbereite Jungs, die das Visa für einen kleinen Tip beschleunigen. Der nächste Ort hinter der Grenze ist Koh Kong, dort liegen die Hotelpreise bei 300-600 Baht. In der ganzen Stadt kann man mit Thai-Baht bezahlen. Wenn man ein Zimmer gefunden hat, setzt man sich in eine der vielen Bars. Die Getränke wie Bier kosten nur 40 Baht, egal ob in einer Bar oder Hotel. Was man nicht verpassen sollte, ist eine Fahrt zum Ta Tai Village, und von dort mit dem Boot zu den Wasserfällen. Da sollte man Hans als Guide nehmen, die Telefonnummer bekommt man bei Wolfgang U. [Name von der DN-Red. gekürzt]. Der hat stets Zeit für ein Schwätzchen. Er wohnt in der Nähe vom Markt, jeder Tuk-Tuk-Fahrer kennt ihn. Sobald es dunkel wird geht man auf die Piste, nicht wie in Pattaya, schnell zur Soi 6. Hier fährt man mit dem Tuk-Tuk für 50 Bath zur Chicken Farm, nicht so viele bunte Lampen wie in Pattaya, aber die Hühner…, ist dort noch nicht so abgezockt. Hier kostet das Bier nur 50 Bath und zum gleichen Preis noch der Lady-Drink. Seine persönlichen Wünsche macht man vor Ort aus. Auf dem Weg zur Chicken Farm liegt Franks Bar Blue Marlin, dort kann man sich Insider Tips holen. Frank geht auch mal gerne mit um die Hühnerställe. (Quelle: Die deutschsprachige thailändische Zeitung Farang über Wolfgang U. im April 2009; Hervorhebg. d. DN-Red.) |
Was zur Hölle ist eine „Chicken Farm“?
Klingt doch nett? „Chicken“ hat sicherlich was mit Hühnern zu tun, also mit Tieren? Da sieht man es wieder: Das gigantische ethische Potenzial von Tierschützern lässt sich einfach nicht zerschlagen. Kaum aus dem Knast, wenden sie sich erneut der wehrlosen Kreatur zu.
Schluss mit dem bildungstechnischen Dilettantentango! Was genau eine „Chicken Farm“ ist, erklärt dieser Beitrag am Beispiel eines anderen Etablissements:
Ziemlich am Ende, hinter allem Anderen gab es (vermutlich sind immer noch welche da) ein paar Karaoke-Buden und Bordelle, in denen mehrheitlich Mädchen fragwürdigen Alters ihre Dienste anboten (anbieten mussten). Die meisten Westler haben das wahrscheinlich gar nicht erst mitbekommen. Es war eine gewisse Portion Wagnis erforderlich, um in jene Gefilde vorzudringen, vor allem nachts. Die Straße war so düster, dass man gar nicht erst vermutet hätte, dass da hinten etwas ist. Man benötigte eigentlich einen Motodub Fahrer als Guide und musste ihm explizit sagen, dass man das Bedürfnis verspürt solch ein Etablissement aufsuchen zu wollen. Er würde einen dort schon hinfahren – grinsenderweise – und nur wenige Augenblicke nachdem man das Ende der Welt hinter sich gelassen hat, gelangte man an einen schwach rot beleuchteten Ort, der eher einem verwüsteten und runtergekommenen Irrenhaus als einem Ort der Ausübung der Kunst körperlicher Liebe glich… In diesem Kontext erfährt unser Straßenname eine zusätzliche kuriose Bedeutungserweiterung, da diese Stätte der Lust und des Wagemutes eigentlich besser geeignet schien Tiere zu beherbergen als junge Damen. Bordelle mit jungen und unerfahrenen Mädchen werden umgangssprachlich als Chicken Farms in diversen Ländern Südostasiens bezeichnet. (Quelle; Hervorhebg. d. DN-Red.) |
Am besten gefällt DN der Euphemismus „junge und unerfahrene Mädchen“!
Bitte konzentrieren Sie sich: Sie lesen hier nicht auf der Hetz- und Desinformations-Webseite mit den verbotenen Inhalten Animal-pi! Das hier ist Doggennetz.de! Solche Hard-Core-Infos bietet der Gröfaz nicht. Der tobt sich lieber an wehrlosen Zoophilen aus, die portionsweise auch noch einem buddhistischen Friedensgedöns huldigen und deshalb brav schon die vierte Backe hinhalten.
Solche sind nicht so gefährlich. Wie andere.