Aua894: Spielarten des Schaschlik-Tierschutzes (2): Katze ohne Augen aus dem Libanon

 

{TS-Kritik }

 

Deutsche  Dekadenzmaden mit Tierpräferenz haben es zunehmend schwer, ihr Heim und ihr rachitisches Ego mit Tierleid zu dekorieren, das den heutzutage gehobenen Ansprüchen an Exotik und Exzentrik noch gerecht wird. Ein Haustier mit dem Herkunftsnachweis „Tierschutz“ ist schon längst Standard. Ein Hund aus der „Töte“ siedelt nur knapp darüber. Eine gelähmte Hündin aus Rumänien robbt inzwischen schon bei jedem Proll übers Laminat. Mit solcherart Schaschlik-Tieren kann man kaum noch relevantes Sozialprestige einfahren. Und ein Mastschwein, das über ein Podest aufs Sofa steigt, ist schließlich auch nicht jedermanns Sache.

 

Libanesische Kinder, wie man sie kennt

Doch den Pseudo-Tierschützerinnen und Profi-Tierschleppern gehen die Perversionen noch lange nicht aus. Jüngster Coup: eine Katze ohne Augen aus dem Libanon!

Und sei die mitgelieferte Story noch so unglaubwürdig, denn als Täter werden libanesische Kinder angegeben, welche dieses Tier misshandelt und ihm die Augen ausgestochen hätten. (Diese Kinder hätte ich gern einmal an meiner Seite, wenn ich meinen Katzen Medikamente verabreichen muss …)

Ohne Augen? Aus dem Libanon? Das ist spendentechnisch ein Highlight. Und so sollen für diesen spektakulären Fall schon vor Weihnachten die ersten 600 Dollar (!)  zusammengekommen sein.

Und ein Ende ist noch gar nicht absehbar …

 

Am Flughafen Frankfurt beschlagnahmt

Doch auch im erfolgreichen Spendenrausch – eingesammelt von  Privatpersonen! – lassen die enthusiasmierten Laien, welche die aktuelle Perversion zu verantworten haben, keine Figur im Dilettantentango aus. Eine angebliche Adoptantin für dieses dekorative Tierleid war rasch gefunden. Doch die Verantwortung der „tierschützenden“ Gutmenschen reicht nicht einmal so weit, Einfuhrbestimmungen für eine Katze aus einem Drittland fundiert abzuklären.

Aufgrund nicht erfüllter tierseuchenrechtlicher Bestimmungen wurde das Nah-Ost-Samtpfötchen am Frankfurter Flughafen beschlagnahmt. Jetzt entscheiden die Veterinäre.

Die Optionen sind bekannt: Quarantäne, Rückführung in den Libanon oder Euthanasie.

Doggenetz.de-Leser erinnern sich an dieser Stelle vielleicht an die Katze Lui-Lui, die 2011 von sogenannten Tierschützern mit einem faustgroßen Loch im Bauch auf die 9.000 Kilometer lange Reise von Thailand nach Deutschland geschickt worden war, so sie dann am Zielflughafen Düssedorf aufgrund geltenden Tierseuchenrechts eingeschläfert werden musste (vgl. u. a. Aua152).

 

Die Katze Luilui musste mit einem faustgroßen Loch im Bauch nach dem Willen sogenannter Tierschützer von Thailand nach Düsseldorf reisen, wo sie dann am Flughafen eingeschläfert wurde.
In Abwandlung eines Sprichworts könnte man für den Tierschutz behaupten: Ganzkörper-Katzen kommen im günstigsten Fall in eine artgerechte Umgebung. Verstümmelte Katzen kommen überall hin: von Thailand nach Düsseldorf zum Euthanasieren wie im Fall obiger Katze Luilui 2011 – oder vom Libanon in die Quarantäne am Flughafen Frankfurt wie in einem aktuellen Fall. Sollte die Katze ohne Augen aus dem Libanon, Bulka, den Dilettantentango auch nicht überleben, können sich die zwei ausländischen Kätzchen dann auf der Regenbrücke über die jeweiligen Qualen und Leiden ihrer weiten und sinnlosen Reisen unterhalten?
Zeichnung: Erri Emra


So dramatisch wird es für Bulka, das aktuelle Libanon-Elend, vielleicht nicht werden.

 

Hessisches Verbraucherschutzministerium ist informiert

Dr. Kristine Jöst von der Tierärztlichen Grenzkontrollstelle am Frankfurter Flughafen gibt Doggennetz.de gegenüber mit Verweis auf den Datenschutz keine Auskunft.

Das hessische Verbraucherschutzministerium aber ist informiert und geht dem Fall nach. Insbesondere nachdem diese Redaktion durch weitere Rechercheergebnisse den Hinweis darauf geben konnte, dass in diesen Fall seit Jahren aktive Auslandstierschlepper involviert sind.

 

Im guten Glauben gehandelt?

Die auf Facebook agierende Zusammenrottung gleichermaßen gelangweilter wie dilettantisch agierender Gutmenschen informiert selbst fortlaufend über diese Pseudo-Rettungsaktion. Eventuell werde die Katze für eine ordnungsgemäß innerdeutsche Quarantäne freigegeben.

Wenn Bulka das dann auch noch überlebt, kann die angebliche Adoptantin die spektakuläre Leidensgeschichte ihres geretteten Kätzchens im stolzen Bericht an ihr soziales Umfeld mit dem Einfuhrkrimi aufbrezeln.

Oder sie tut das, was sie schon seit Jahren tut: behinderte Tiere weiter „vermitteln“.

Schuld? Was für eine Frage! Schuld sind natürlich wieder die pöhsen Behörden. Schließlich habe man doch im guten Glauben gehandelt, wie sich  eine der Aktivistinnen im Telefonat mit dieser Redaktion empört rechtfertigt. Dass „guter Glauben“ nur kurz hinter Verantwortungslosigkeit rangiert, ist dieser Art von zweifelhaften Tierfreunden nicht nahezubringen.

 

Behörden behandeln „Adoptantin“ nicht angemessen

Die designierte Adoptantin und Gewinnerin dieses Superbowls an Sozialprestige ist Miriam oder Erika W.  Die Dame taucht mit variierenden Vornamen, aber identischer Telefonnummer im Internet auf.  

Miriam-Erika W. ist im Gespräch mit der DN-Redaktion völlig aufgebracht über die tierseuchenrechtliche Korinthenkackerei der hessischen Behörden. Extra angereist aus Niedersachsen, um ihre Trophäe abzugreifen, musste sie am Frankfurter Flughafen unverrichteter Dinge wieder abziehen.

Wie den letzten Penner habe man sie dort behandelt, trägt die Frau mit den zwei Vornamen ihre entrüstete Beschwerde der DN-Redaktion vor, wobei ihre Stimme bei der Kolportage dieser herzlosen Behördenwillkür in den hysterischen Diskant abschmiert.

Ein solcher Umgang seitens der Behörden ist ganz klar nicht hinnehmbar. Nach Meinung dieser Redaktion hätte man die Dame als das behandeln müssen, was sie ist: eine der Mitwirkenden in einer hochverlogenen Tierschinderei!

  

Adoptantin ist eine Professionelle

Oder die Behörden hätten sie als professionelle Auslandtierschlepperin angesprochen?

Denn was da ganz arglos und laienhaft als Adoptantin für die augenlose Katze aus Beirut auftritt, ist in Wahrheit eine seit vielen Jahren  im Auslandtierschleppergeschäft erfahrene Person. Dabei tritt sie häufig als „Ansprechpartner“ für einen in diesem Bereich ebenfalls aktiven Nicht-Verein auf.

Seitenlang könnte Doggennetz.de jetzt die Recherche-Ergebnisse zur „Tierschutzarbeit“ dieser Dame listen. Dass ein Großteil dieser Tiere extrem behindert und gehandicapt ist/war, versteht sich an dieser Stelle schon fast von selbst.

Ein paar wenige Beispiele sollen genügen:

Schon 2008 sucht Erika-Miriam W. auf einer österreichischen Plattform Flugpaten für Tiere aus Russland generell (!!!Tierseuchenrecht!!!)

2009 im Angebot: der Rüde Nick, 2 Jahre, der Rüde Melish, 3 Monate alt (!!! Tierseuchenrecht!!!), dem ein Auge fehlt.

Ebenfalls 2009 tritt Eirka-Miriam W. als Ansprechpartnerin für eine 3 Monate alte Hündin (!!! Tierseuchenrecht!!!)  Sinulja aus Russland auf. Im gleichen Jahr bietet sie den Rüden Bruce, 1 Jahr alt, gehbehindert, aus Russland zur Vermittlung an. Auch der ein Jahr alte Border-Collie-Mix-Rüde Rex, ebenfalls aus Russland, steht im Angebot.

Ein attraktiver, weil mal wieder gelähmter Hund war auch Tichon, 5 Jahre alt, der von dem designierten Bulka-Frauchen zur Vermittlung angeboten wurde.

Mit blinden Katzen kennt die Dame sich hervorragend aus – zumindest was ihre Einfuhr aus Drittländern anbelangt. Schon 2010 bot sie wie Sauerbier und auf verschiedenen diesbezüglichen Plattformen drei blinde Katzen aus Russland an.

Überhaupt fällt die Präferenz von Erika-Miriam W. für blinde Tiere auf: 2010 stand noch der blinde Rüde Cigan aus Russland (!!! Tierseuchenrecht!!!) im Angebot nebst der ebenfalls blinden Hündin Baba, ebenfalls aus Russland (!!!Tierseuchenrecht!!!).

 

Beschlagnahmung kalkuliert?

Bei so erfahrenen Hasen und Häsinnen möchte man fast nicht mehr glauben, dass die Beschlagnahmung von Bulka in Frankfurt eine „Überraschung“ war? Wer so lange im Auslandstierschleppergeschäft tätig ist, kann kaum überzeugend darlegen, geltendes Tierseuchenrecht nicht zu kennen?

Wie es nun der Wahnsinnszufall will, war auf der zu diesem tierquälerischen Irrsinn gehörigen Facebook-Seite  gestern zu lesen, man werde eine neue „Veranstaltung“ auf Facebook eröffnen, um für die durch die Beschlagnahmung anfallenden Kosten weitere Spenden zu sammeln.

Soo macht die Sache Sinn!

Eine deutsch-österreichisch-libanesische Koproduktion

Übrigens ist es wieder einmal ein internationales Netzwerk, das hinter der Geldakquise steht. Es ist eine deutsch-österreichisch-libanesische Koproduktion.

Das Niveau der Akteure belegt sich überdies durch die Kommunikationsgepflogenheiten der Verantwortlichen. Inzwischen wissen ja schon viele Doggennetz.de-Leser den Hinweis auf nächtliche Anrufe bei dieser Redaktion – in diesem Fall: aus dem Ausland – unter Absetzung größerer Haufen Fäkalsprache zu deuten!

Bingo!

Keine Werbung für illegale Einfuhren

Doggennetz.de versagt den Link auf die dazugehörige Facebook-Veranstaltung. Zum einen möchte diese Redaktion die Spendenabzocke nicht unterstützen; zum anderen werden dort nachweislich illegale Einfuhren beworben.

Dem hessischen Verbrauchschutzministerium ist eine Screenshot-Liste der zahlreichen von Miriam-Erika W. zur Vermittlung in Deutschland angebotenen Tiere aus nicht gelisteten Drittländern zugegangen, um deren tierseuchenrechtliche korrekte Einfuhr auch rückwirkend überprüfen zu lassen.

  

Quelle
dieser und der obigen Collage


Aktualisierung 08.02.2013: Nächtlicher Drohanruf

Es gibt kein sichereres Zeichen dafür, dass Doggennetz.de den Finger in die Wunde gelegt hat als anschließende Drohungen. Anonymer Anruf hier am 8. Februar 2013 um 0.47 Uhr, wie der Anrufbeantworter aufgezeichnet hat und mithin für spätere Gerichtsverfahren zur Verfügung stellt. Eine weibliche Stimme versucht die DN-Redaktion unter Ausstoßung von Verbalinjurien und der Drohung mit dem Anwalt zur Löschung dieses Artikels zu nötigen.

Das hat nun wieder realsatirische Züge und bringt den Anwalt der Dame in skurrile Schwierigkeiten. Wie soll der sich jetzt bei dieser Redaktion melden? „Ich bin der Anwalt von der Dame, die Sie neulich nachts anonym versucht hat zu nötigen. Deshalb kann ich leider keine ordnungsgemäße Mandatierung versichern“? Oder wie?

Wir dürfen gespannt sein!

Diese Redaktion sieht dieser  Anwaltsdrohung auch deshalb ganz besonders entspannt entgegen, da Doggennetz.de gerade wieder ein Verfahren in der zweiten Instanz vor dem Landgericht Lüneburg vollständig gewonnen hat. Und das sogar ohne vorausgehende nächtliche Drohanrufe!