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Aua718: FWG-Gemeinderätin im Landkreis Ebersberg fordert Euthanasie von Fundtieren

{TS-Kritik}

 

Derweil die Auslandstierschützer ungebremst Legion weiterer Tiere aus allen europäischen und nicht-europäischen Ländern nach Deutschland schleppen, fängt hier die Diskussion über den Umgang mit Tierheimtieren an, eine bedrohliche Wendung zu nehmen.

Über einen spektakulären Vorgang diesbezüglich berichtet Merkur online gestern:  Eine Gemeinderätin der Freien Wähler im Landkreis Ebersberg hatte in einer Sitzung gefordert, herrenlose Tiere im Tierheim nach einem viertel oder halben Jahren einzuschläfern.

Wie hoch die Empörung wallt, ist auch an der ausführlichen Berichterstattung des Merkur abzulesen. Als nicht von der Hand zu weisendes Argument führte die Gemeinderätin den Vergleich zwischen den Unterbringungskosten im Tierheim (rund 25 Euro pro Tag) und dem Hartz-IV-Regelsatz an.

Die Vorsitzende des Tierschutzvereins Ebersberg, Evelyn Bauer, weist die Vorwürfe zurück.

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Doggennetz.de-Senf:

Die Hasswellen gegen die FWG-Gemeinderätin, welche diese Meldung bei den Tierschützern und Tierfreunden unter Umständen wieder auslösen wird, können sich Szene-Insider gut vorstellen.

Doch wie auch andernorts zu sehen, löst Hass allein KEIN Problem.

Das Problem nämlich ist, dass die Argumente der Politikerin nicht ohne Weiteres von der Hand zu weisen sind. Auf der einen Seite stehen die Tierschutzvereine, welche für die Kommunen eine Pflichtaufgabe übernehmen, die Fundtierverwaltung,  und zu recht erwarten dürfen, für diese Leistung angemessen bezahlt zu werden. Dass aber der Staat für die Unterbringung und Versorgung von Tieren den x-fachen Betrag aufwendet, der etwa Arbeitslosengeld-II-Beziehern zur Verfügung gestellt wird, ist ein massives Gerechtigkeitsproblem. Unter Umständen sogar mit juristischen Dimensionen!

Einige Argumente der FWG-Gemeinderätin sind obsolet, wie Evelyn Bauer richtigstellt. Ganz offensichtlich kennt Ursula Roth die Arbeitsabläufe und Rhythmen in einem gut geführten Tierheim nicht. Denn dort haben die Hunde durchaus und intensiv Beziehungen zu Menschen, seien es die Tierheimmitarbeiter, seien es engagierte Gassigänger. Und immer wieder einmal gibt es Hunde, die mit dem Leben im Tierheim so gut zurecht kommen, dass sie nach der Vermittlung den neuen Besitzern weglaufen und ins Tierheim zurückkehren.

Ganz abgesehen davon verstößt der Vorschlag der Gemeinderätin gegen das Tierschutzgesetz.

Aber dann ist da noch die andere Seite und die nahezu fanatisch verbohrte Haltung der Auslandstierschützer, welche einfach die Fakten nicht anerkennen: Deutsche Tierheime quellen über, insbesondere mit Katzen. Kaum mehr wissen die betreibenden Tierschutzvereine, wie sie das alles bezahlen sollen. Die Kommunen in ihrer bekannten und bundesweiten Finanznot drehen überall den finanziellen Hahn zu. Wenn eine Stadt Schwimmbad, Bücherei und Jugendtreff schließen muss, kann kein vernünftiger Mensch erwarten, dass gleichzeitig hohe Beträge für Fundtiere aufgewendet werden.

Aber bei den Tierschützern bestellt eben jeder seinen eigenen Acker – ohne Rücksicht auf Verluste darauf, was mit Tieren auf den Nachbaräckern geschieht. Und solche Fernsehsendungen wie Tiere suchen ein Zuhause oder die Vox-Tierseife hundkatzemaus befördern durch ihren kritiklosen Umgang den gewerbsmäßigen Tierhandel unter dem Etikett des Tierschutzes (vgl. Aua665). .

Wenn die Gemeinschaft der Tierschützer dieses immer bedrohlicher werdende Problem weiterhin ignoriert, werden solche Vorstöße wie jener der FWG-Gemeinderätin Ursula Roth im Landkreis Ebersberg häufiger kommen! Immer mehr Tierheime gehen pleite. Die Kommunen aber MÜSSEN eine Lösung für die Fundtiere finden.

In der pessimistischen Option führen in zehn Jahren ungarische oder ukrainische Tierschützer Rettungstransporte durch, um Tiere aus deutschen Tierheimen unter kommunaler Verwaltung vor dem Einschläfern zu retten.