Aua559: Armer Deutscher Tierschutzbund: Zu falschen Tatsachenbehauptungen gezwungen?
{TS- und Medienkritik}
Einer der häufigsten Vorwürfe, die besonders in der Vergangenheit gegen CharityWatch.de und Doggennetz.de vorgebracht wurden, ist der der schlampigen Recherche. Aktuell kommt dieser Vorwurf nicht mehr so häufig zum Einsatz, nachdem nicht zuletzt durch verschiedene Gerichtsverfahren feststellbar war, dass die hiesige Recherche äußerst gründlich ist. Gerichtsfest sozusagen. Und deshalb kaum angreifbar.
Schlampige Recherche ist auch weniger ein realer Vorwurf als ein gängiges Klischee, denn in der Regel haben die Leser ja überhaupt keinen Überblick darüber, auf welche Unterlagen sich bestimmte Veröffentlichungen beziehen. Nicht zuletzt deshalb tendiert diese Redaktion in jüngerer Zeit zunehmend dazu, die Belege und Beweise – etwa in Form von Screenshots – gleich mitzuliefern.
Über den Vorwurf als solchen müssen Profi-Journalisten selbst eher grinsen. Denn wer die Arbeitsbedingungen des modernen High-Speed-Journalismus‘ etwa bei Tageszeitungen kennt und die berufsständischen Publikationen dazu verfolgt, weiß: Viele Kollegen müssen unter einem derartigen Druck arbeiten, dass ihnen überhaupt keine Zeit mehr zur vernünftigen Recherche bleibt.
Das ist mal das Eine.
Mühsam: Loipfinger-Schwester und Doggenzüchterin
Was die Person Karin Burger und deren Verleumdung im Internet anbelangt, gibt es dabei seltener interessante Unterstellungen.
Gängiger, absolut phantasielos und häufig mit zwei Klicks zu widerlegen, sind die mit hohem Gähnfaktor belasteten zwei Unterstellungen:
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Karin Burger ist die Schwester (manchmal auch: Geliebte) von Stefan Loipfinger. Dieser haltlose Quark ist nicht auszurotten.
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Karin Burger ist Doggenzüchterin.
Bei der zweiten Lüge weiß man jetzt wenigstens, wer sie in die Welt gesetzt hat: eine große Tierschutzorganisation.
Dass Karin Burger etwas mit Doggen zu tun hat, erhellt schon aus dem Website-Namen „Doggennetz“. Züchter gehören bei Tierschützern traditionell zum Feindbild. Also macht man aus Karin Burger einfach eine Doggenzüchterin. Dabei spielt es auch überhaupt keine Rolle, dass die Website selbst – Doggennetz.de – sogar eine eigene Rubrik „Dogge pur & Zuchtkritik“ unterhält, in der zahllose zuchtkritische Artikel kein gutes Haar an den beiden großen Zuchtverbänden lässt und in endlosen Variationen das Diktum „Wer die Deutsche Dogge liebt, züchtet nicht mit ihr“ wiederholt.
Auch die klare Doggennetz.de-Empfehlung in der Rubrik „Dogge praktisch“, die eigene Dogge zu kastrieren, kann das nützliche, weil denunzierende Label <Doggenzüchterin> nicht aus der Welt schaffen. Denn: So genau recherchieren diejenigen, die DN den Vorwurf der schlampigen Recherche machen, nicht.
Und so reisen die Lügen durch die Welt
Mit leichtem Aha-Effekt versehen ist dann aber die Tatsache, dass selbst so große Zeitungen wie die Hannoversche Allgemeine (HAZ) so einen ungeprüften Stuss, der sich mit wenigen Klicks über die Seite Doggennetz.de erledigt hätte, einfach übernehmen.
Und so etikettiert die Hannoversche Allgemeine in ihrem Artikel vom 16. März 2012 „Online-Pranger für Spendensammler macht dicht“ Karin Burger dann auch noch einmal als „Doggenzüchterin“.
Bildzitat Screenshot von: https://www.haz.de/Nachrichten/Medien/Netzwelt/Online-Pranger-fuer-Spendensammler-macht-dicht am 19.03.2012, 12.53 Uhr. |
Der Autor des Artikels, Sören Henrik Maak, bezieht sich nach telefonischer Auskunft auf eine ihm schriftlich Vorliegende Auskunft des Deutschen Tierschutzbund e. V., in der Karin Burger als „ehemalige Doggenzüchterin“ bezeichnet werde.
Dass der Deutsche Tierschutzbund e. V. nach dem letzten CharityWatch.de-Artikel über diese Organisation ein Problem mit Karin Burger hat, liegt auf der Hand!
Nach Meinung der Autorin dieses Artikels weiß der Deutsche Tierschutzbund e. V. aber ganz genau, dass Karin Burger keine Doggenzüchterin ist. Wolfgang Apel zumindest kennt sie persönlich noch aus der Zeit, als sie im Vorstand eines mittelgroßen süddeutschen Tierschutzvereins tätig war.
Pikant: „Loipfingers Verhältnis“
Offensichtlich möchte der Deutsche Tierschutzbund e. V. aber die ganze Geschichte noch anrüchiger machen, denn in dem Artikel der Hannoversche Allgemeine wundert sich der Deutsche Tierschutzbund e. V. „über Loipfingers Verhältnis zur Doggenzüchterin Karin Burger“ (Textzitat aus der Ursprungsversion des HAZ-Artikels Online-Pranger für Spendensammler macht dicht).
„Verhältnis“ bekommt hier erst im Kontext mit der falschen Tatsachenbehauptung „Doggenzüchterin“ die gewünschte Zweideutigkeit. Bei der korrekten Bezeichnung nämlich – „Journalistin“, „Publizistin“ – wäre der Begriff „Verhältnis“ eher als ein solches zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer, zwischen einem Herausgeber und freien Mitarbeitern erkennbar.
Falsche Tatsachenbehauptung durch den DTB?
Der Autor des Artikels der Hannoversche Allgemeine gibt seine Recherche-Unterlagen selbstverständlich nicht raus. (Würde ich auch nicht tun!) So bleibt dieser Redaktion nur die mündliche Auskunft, dass der Deutsche Tierschutzbund e. V. Karin Burger in einer der Hannoversche Allgemeine schriftlich vorliegenden Stellungnahme als „ehemalige Doggenzüchterin“ bezeichnet. Wenn er das schriftlich oder mündlich der Hannoverschen Allgemeinen oder auch Dritten gegenüber behauptet, setzt der Deutsche Tierschutzbund e. V. damit eine falsche Tatsachenbehauptungen in die Welt!
So groß ist die Not des DTB?
Bleibt als Fazit: Der DTB hat den verschiedenen DTB-kritischen Veröffentlichungen auf Doggennetz.de sowie dem hochbrisanten CharityWatch.de-Artikel Fragwürdige Nähe zur Industrie nichts anderes entgegenzusetzen als eine im Nullkommanix zu widerlegende falsche Tatsachenbehauptung und das Verschieben eines ganz normalen Auftraggeber-Auftragnehmer-Verhältnisses in den zweideutigen Bereich („Verhältnis“ im Sinne von „intime Beziehung zwischen zwei Menschen“)? Denn welche andere Art der Beziehung zwischen einem Journalisten und einer „Doggenzüchterin“ sollte sonst gemeint sein?
Steht’s doch so schlimm um den Deutschen Tierschutzbund e. V.? Vermutlich. Denn ganz offensichtlich haben der oben genannte CW-Artikel sowie die verschiedenen Veröffentlichungen auf Doggennetz.de so massives Aua gemacht, dass der DTB inzwischen zu derlei miesen Strategien der Verleumdung und Verunglimpfung einer kritischen Journalistin greifen muss: „Verhältnis“ (mhmhmh), „Doggenzüchterin“ (ohohoh).
Gegenüber dem DTB in privilegierter Lage
Nun befindet sich Karin Burger gegenüber dem Deutschen Tierschutzbund e. V. in privilegierter Lage: Wie will der große Tierschutzdachverband die vielen in dem CW-Artikel gelisteten Fragen und beim Leser entstehenden Vermutungen, da Antworten ja ausblieben, so rasch aus der Welt schaffen?
Nicht so rasch, wie Karin Burger schlichte falsche Tatsachenbehauptungen des Deutschen Tierschutzbundes e. V. aus der Welt schaffen kann: Ein (1) Anruf bei der Hannoversche Allgemeine genügte, um die von Karin Burger als Verleumdung empfundene und tatsächlich unwahre Tatsachen behauptende Etikettierung „Doggenzüchterin“ aus der Welt zu schaffen.
Mehr noch: Um die erfolgte Rufschädigung der Publizistin etwas zu heilen, erhielt sie nachträglich noch die Möglichkeit, ihr Statement in dem HAZ-Artikel einzubringen! (Was im Grunde gemäß den journalistischen Sorgfaltspflichten und angesichts der Tatsache, dass es sich bei Doggennetz.de um eine gewerbliche Präsenz der Journalistin-Publizistin Karin Burger handelt, ohnehin und schon für die Erstveröffentlichung angezeigt gewesen wäre!)
Bildzitat Screenshot von: https://www.haz.de/Nachrichten/Medien/Netzwelt/Online-Pranger-fuer-Spendensammler-macht-dicht am 19.03.2012, 14.27 Uhr. |
Kein kleinlicher Hickhack – CW-Schicksal soll vorbereitet werden!
Jetzt könnte der geneigte DN-Leser zu dem Eindruck gelangen, es handele sich hierbei um irgendeinen kleinlichen Hickhack zwischen DTB und Doggennetz.de im Zuge des genüsslichen Nachtretens zum Untergang von CharityWatch.de.
Nein! Diese Art der Verleumdung hat System!
Wie lässt sich eine Kritikerin des Tierschutzes schneller unglaubwürdig machen als dadurch, dass man sie einem der gängigen Feindbilder des Tierschutzes zuschlägt: etwa den Züchtern?
An verschiedenen Stellen im Internet wurde Doggennetz.de das Schicksal von CharityWatch.de ja schon vorhergesagt. Es ist dieser Redaktion sehr wichtig, beizeiten zu dokumentieren, wie dieser geplante Untergang betrieben wird.
Zugegebenermaßen neu für diese Redaktion ist der Umstand, dass der DTB zu solchen Mitteln greift. Dieses Strategierepertoire wird ansonsten eigentlich eher von den Kernorganisationen der Spendenmafia benutzt.
Es wundert auch etwas, dass sich der DTB eine derartige Blöße gibt! Hat der DTB gegen Karin Burger nichts Schwerwiegenderes vorzubringen als „Ton“ und „Doggenzüchterin“?
Die Doggenzüchteirn ist aus der Welt.
Eigenartiges Verständnis von Pressefreiheit?
Und zu „Ton“ sei noch angemerkt – wie auch gegenüber der HAZ erklärt: Welches eigenartige Verständnis von Pressefreiheit hat der DTB, wenn er meint, Antworten auf berechtigte Fragen von der Person des Fragestellers abhängig machen zu können?
Aber vor allem: Es ist billig, die verweigerten Antworten an die Person Karin Burger zu hängen, solange keine anderen Journalisten da sind, die exakt dieselben Fragen stellen!
DTB-Presseanfrage wird Kollegen zur Verfügung gestellt
Und weil der DTB mit seinen Aussagen gegenüber der HAZ eindeutig eine bestimmte Anstands- und Spaßgrenze zwischen uns überschritten hat, veröffentlicht Karin Burger in einem separaten Aua die gesamte Presseanfrage an den DTB vom 19. Dezember 2011. Hinweis an die Kollegen: Für diese Presseanfrage hebe ich mein Urheberrecht an diesen Fragen auf und stelle sie allen Journalisten-Kollegen vollumfänglich zur journalistischen Verwendung zur Verfügung!
Wenn Doggennetz.de ein Verein wäre
Wenn Doggennetz.de ein Verein wäre, der seine Rechtsstreitigkeiten aus dem unendlichen Fundus von Spendengeldern finanzieren kann, wäre der bei Tierschutzvereinen übliche Weg jetzt gewesen:
Vom Anwalt erstellte kostenpflichtige Abmahnung an den DTB inklusive strafbewehrter Unterlassungserklärung zzgl. ggf. Klage wegen Rufschädigung.
So etwas droht Journalisten, wenn sie derart leicht zu widerlegende unwahre Tatsachenbehauptungen in die Welt setzen. Aber Vereine können das selbstverständlich einfach so tun … Und warum sollte der DTB nicht von diesem Vorrecht Gebrauch machen und den Ruf einer Journalistin einfach mal so schädigen, wenn man sich darauf verlassen kann, dass diese sich dagegen aufgrund ihrer existenziellen Situation nicht wehren wird?
Ja, warum eigentlich nicht!